Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unmoralisch

Unmoralisch

Titel: Unmoralisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Freeman
Vom Netzwerk:
Schwein.«
    »Hast du auch Mr Stoners Verhalten in dieser Zeit beobachtet?«, fragte Dan.
    »Wenn ich die beiden zusammen gesehen habe, war er immer total nett zu ihr. Wie sonst auch. Allerdings … ich weiß auch nicht … irgendwie hat er sich zu sehr bemüht. Zum Beispiel hat er ihr etwa zu der Zeit, als die Schule wieder anfing, einfach so ein neues Auto gekauft.«
    Stride runzelte die Stirn. Irgendetwas an Rachels Auto kam ihm seltsam vor. Dieses Gefühl hatte er von Anfang an gehabt. Aber sie hatten es doch gründlich durchsucht und absolut nichts gefunden.
    »Hat Rachel sich darüber gefreut?«
    Kevin schüttelte den Kopf. »Nein. Das Auto hat ihr natürlich schon gefallen. Sie fand es immer schrecklich, mit der alten Karre von ihrer Mutter fahren zu müssen. Aber irgendwie hat sie immer ziemlich schlecht über den neuen Wagen gesprochen. Sie hat gesagt, Mr Stoner hätte ihn ihr kaufen müssen, er hätte keine andere Wahl gehabt.«
    »Hat sie dir erklärt, was sie damit gemeint hat?«
    »Nein.«
    »Und hat sie das Auto auch an dem Abend gefahren, als du sie zum letzten Mal gesehen hast?«
    »Ja.«
    »Gut, Kevin, sprechen wir noch einmal genauer über diesen Abend. Erzähl uns, was passiert ist.«
    Kevin erzählte, was er mit Rachel und Sally im Canal Park erlebt hatte, so wie er es Stride beim ersten Mal berichtet hatte.
    »Kannst du uns Rachels Gemütsverfassung beschreiben? Wie hat sie auf dich gewirkt?«
    »Wie immer. Gut gelaunt. Sie war nicht durcheinander oder so was.«
    »Es war also ein ganz normaler Abend?«
    »Klar.«
    »Gut, und was geschah am nächsten Tag, Kevin?«, fragte Dan.
    »Also, Rachel hatte mich gefragt, ob ich am Samstagabend mit ihr weggehe. Aber als ich sie dann abholen wollte, war sie fort.«
    »Hast du bei dieser Gelegenheit mit dem Angeklagten gesprochen?«
    »Ja. Ich habe ihm erzählt, dass ich mit Rachel verabredet bin. Er hat gesagt, er weiß nicht, wo sie ist. Er hatte sie wohl den ganzen Tag noch nicht gesehen.«
    »Wo war Rachels Auto?«
    »Das stand direkt vor der Tür. Ich habe mir gar nicht vorstellen können, wo Rachel hin ist, ohne Auto.«
    Dan nickte. »Hast du das auch zu Mr Stoner gesagt?«
    »Klar. Ich habe ihm gesagt, dass ich das komisch finde. Das war so gar nicht Rachels Art. Ich habe ihn auch gefragt, ob wir vielleicht wen anrufen sollen.«
    »Was hat er darauf gesagt?«
    Kevin warf einen wütenden Blick zu Graeme hinüber. »Er hat Nein gesagt, und dass kein Grund besteht, sich Sorgen zu machen. Er hat gesagt, Rachel treibt wahrscheinlich nur ihre Spielchen mit mir, so wie mit allen anderen auch.«
    »Als Rachel sich am Freitag mit dir verabredet hat, hattest du da den Eindruck, dass sie mit dir spielt?«
    »Nein, sie hat das ernst gemeint. Wir wollten wirklich zusammen weggehen.«
    »Was hat Rachel zu dir gesagt, als ihr euch am Freitagabend getrennt habt?«
    »Sie hat gesagt, sie will nach Hause. Sie war müde.«
    »Hat sie gesagt, dass sie noch woanders hingehen oder sich mit jemand anderem treffen will?«
    »Nein.«
    »Hat sie in irgendeiner Weise beunruhigt, besorgt oder abgelenkt gewirkt?«
    »Nein.«
    »Also war es auch in dieser Hinsicht, was dich betrifft, ein ganz normaler Abend.«
    Kevin nickte. »Genau.«
    »Vielen Dank, Kevin.«
     
    Gale erhob sich.
    »Kevin, du hast gesagt, es sei ein ganz normaler Abend gewesen. Ist das richtig?«, begann er. In seiner Stimme lag nur eine winzige Spur Zweifel.
    »Ja.«
    »Gut. Gehen wir das einmal durch. Du hast gesagt, als du Rachel an diesem Abend zum ersten Mal gesehen hast, stand sie auf dem Geländer der Brücke.«
    »Ja.«
    »Es war stürmisch, und es hat geregnet.«
    Kevin nickte. »Es war furchtbares Wetter an dem Abend.«
    »Rachel stand also auf einem schmalen Geländer, das Wasser unter ihr war eiskalt, und es stürmte wie verrückt? Habe ich das richtig eingefangen?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Sie hätte also ohne weiteres zu Tode kommen können, nicht wahr?«
    »Möglich.«
    Gale zog die Augenbrauen hoch. »Möglich? Aber Kevin, du hattest doch große Angst um sie. Du bist doch losgelaufen, um sie zu retten.«
    »Ja, das hab ich gemacht.«
    »Erinnerst du dich, dass sie früher schon einmal auf das Brückengeländer geklettert ist?«, fragte Gale.
    »Nein.«
    »Und warum hätte sie sich ausgerechnet an diesem Abend in Lebensgefahr begeben sollen?«
    »Keine Ahnung«, sagte Kevin.
    Gale fuhr fort. »Du hast gesagt, Rachel habe sich dir am fraglichen Abend sexuell genähert.«
    »Ja.«
    »Vor den Augen

Weitere Kostenlose Bücher