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Unmoralisch

Unmoralisch

Titel: Unmoralisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Freeman
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Spieltischen des Sam’s Town, aber heute war er nicht in der Stimmung, sich an einen Tisch zu setzen und sich in den Rhythmus des Spiels einzufinden. Und heute Abend war das alles ohnehin nicht wichtig. Er hatte bereits eine Glückssträhne und wollte Lavender als Glücksbringer nutzen. Schließlich entschied er sich für einen Videopoker-Automaten, bei dem man für jedes Blatt im Dreierset mindestens fünf Dollar setzen musste. Der Höchsteinsatz für jedes Spiel lag bei fünfundsiebzig Dollar. Egal, ob er gewann oder verlor, es würde schnell gehen, und anschließend konnten sie sich der eigentlichen Beschäftigung des Abends widmen.
    In den nächsten zehn Minuten gewann er rasch dreihundert Dollar, fiel dann aber durch ein paar schlechte Blätter zurück. Dann erreichte er mit zwei von drei Blättern eine Straße und gewann wieder Geld dazu, obwohl er seinen Einsatz noch nicht ganz verdoppelt hatte. Er spürte, wie das übliche Fieber von ihm Besitz ergriff, und nur eines hielt ihn davon ab, sich vollkommen dem Spiel zu überlassen: die Tatsache, dass Lavenders Hand sich immer weiter zwischen seine Beine vorarbeitete. Seine Gedanken wanderten hin und her zwischen den Signaltönen des Automaten und dem fast schon schmerzhaften Ständer in seiner Hose.
    Er hörte Lavender kaum, als sie ihn fragte: »Und, habt ihr zwei, du und deine heiße Partnerin, schon herausgefunden, was mit Christi passiert ist?«
    »Verdammt!« Cordy hatte bereits zwei Asse, beim Geben aber kein drittes erhalten. »Was hast du gesagt?«
    »Christi. Das Mädchen, das umgebracht wurde. Habt ihr rausgefunden, wer es war?«
    Cordy sah zu, wie der Automat weitere fünfundsiebzig Dollar seines Einsatzes verschluckte. »Was? Nein, noch nicht. Serena ist gerade in Minnesota.«
    »In Minnesota?«
    Cordy nickte. »Ja, das Mädchen, Christi, war aus einer Stadt irgendwo im Norden von Minnesota. Es sieht so aus, als hätte ihr jemand von daheim einen Besuch abgestattet.«
    Er setzte noch einmal den Höchsteinsatz und hielt den Atem an. Als gleich beim ersten Geben vier Karten gleicher Farbe aufgedeckt wurden, ballte er die Faust. »Na los, Baby, gib mir einen Flush.«
    Lavender schaute gar nicht mehr auf den Bildschirm. Sie ließ einen Finger zwischen seine Beine gleiten und ertastete die Schwellung dort. »Ist das meinetwegen oder wegen dem Spiel?«
    Cordy antwortete nicht. Er behielt vier Karten, drückte dann den Knopf für den Kartentausch und hielt wieder den Atem an. »Na los!«
    Lavender seufzte, zog die Hand zurück und betrachtete eingehend ihre sorgfältig lackierten Fingernägel. »Ich weiß schon, warum ich nicht spiele.«
    »Was?«, fragte Cordy.
    »Ach, nichts. Mich wundert nur, dass Christis Mörder von außerhalb gekommen sein soll. Ich hätte gedacht, es war ihr gruseliger Freund.«
    »Ja!«, jubelte Cordy, als der Automat ihm drei Könige gab. »Na los, vier gleiche, vier gleiche!«
    Er ließ den Finger über dem Knopf schweben und drückte dann mit einem stummen Stoßgebet darauf. Die letzten Karten wurden aufgedeckt: eine Drei, ein Ass, eine Sieben, eine Neun, eine Königin, ein König.
    »Ja!«, brüllte Cordy, als er sah, wie der König die dritte Hand vervollständigte. »Ja!« Er griff nach Lavender, zog sie fest an sich und drückte ihr einen langen Kuss auf die Lippen, den sie mit Begeisterung erwiderte. Als er sich von ihr löste und auf den Bildschirm schaute, sah er, dass er seinen Einsatz verdoppelt hatte. Um mehr als fünfhundert Dollar!
    Cordy drückte auf »Gewinn ausgeben« und genoss das laute Klappern der Fünf-Dollar-Münzen, die der Automat ausspuckte. Er füllte die Münzen in zwei Plastikbehälter, stapelte sie und sah sich nach dem nächsten Wechselschalter um. Mit den Behältern im einen und Lavender im anderen Arm stolzierte er durch das Kasino und fühlte sich wie der König der Welt. Am Schalter reichte er der Kassiererin die Münzen, sah zu, wie sie sie in den Zählautomaten leerte, und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, als die angezeigte Zahl auf über tausend Dollar kletterte.
    Erst da schien sein Gehirn dem Wirrwarr von Gedanken hinterherzukommen, die ihm durch den Kopf schwirrten. Cordy spürte, wie ihm das Blut in den Adern gefror. Er drehte sich zu Lavender um. Seine Miene war angespannt, und alle Gedanken an Sex und Geld waren wie weggeblasen.
    »Ihr Freund?«

11
    Stride und Serena saßen im Dunkeln in seinem Jeep, unter einer kaputten Straßenlaterne gegenüber dem Wohnhaus, in dem sich

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