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Unmoralisch

Unmoralisch

Titel: Unmoralisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Freeman
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Freitagabend schon so früh müde wird.«
    »Also hat sie sich vielleicht noch mit jemandem getroffen. Und zwar mit jemandem, der sie zu Hause abgeholt hat.«
    Stride nickte. »Sie fahren zur Scheune, um ein bisschen Spaß zu haben. Aber dann passiert etwas. Irgendwas gerät außer Kontrolle. Und plötzlich hat der Junge eine Leiche neben sich.«
    »Wir gehen davon aus, dass sie tot ist?«, fragte Maggie.
    Stride seufzte. »Etwa nicht?«
    »Aber wer ist dieser rätselhafte Fremde? Einer von den Jungs aus der Schule?«
    »Mit denen müssen wir zumindest anfangen, Mags. Es wird Zeit, noch mal alle zu befragen, die auch nur entfernt als potenzielle Liebhaber in Frage kommen.«
    Maggie stöhnte. »Ich soll den ganzen Tag mit pubertierenden Muskelprotzen von der High School verbringen, deren Hormone verrückt spielen und die glauben, sie sind Gottes Geschenk an das weibliche Geschlecht? Du gibst mir wirklich immer tolle Jobs, Boss.«
    »Zieh dich ruhig nett an, Mags. Dann kriegst du mehr aus ihnen heraus.«
    »Na super«, murmelte Maggie. »Ich habe ja nun nicht gerade ein Wahnsinnsdekolleté vorzuweisen.«
    »Dir wird schon was einfallen.«
    Maggie knuffte ihn gegen den Arm, drehte sich um und stolzierte zum Wagen zurück. Stride lächelte. Er machte sich auf den Weg zu den Reportern am anderen Ende des Weges, nahm sein Funkgerät aus der Tasche, ohne dabei die Handschuhe auszuziehen, und schob es unter seine Kapuze.
    »Was haben wir bisher, Guppo?«, fragte er.
    Guppos Stimme dröhnte aus dem Funkgerät. »Was zum Geier ist das hier eigentlich, Lieutenant? Wir finden in jedem Planquadrat mehr Mist als in einem New Yorker Crack-Haus. Musstest du dir ausgerechnet so was als Tatort aussuchen?«
    Stride hörte ein anderes Geräusch und gleich darauf Maggies Stimme im Hintergrund. »Verdammt, Guppo, ich bin noch keine fünf Sekunden wieder drinnen, und schon machst du so was.«
    Stride lachte. »Sag ihr, sie soll aufhören zu jammern, Guppo. Frag sie lieber, was sie morgen zur Arbeit anzieht.«
    Wieder hörte er die Stimme aus dem Hintergrund. »Leck mich, Stride.«
    »Guppo, haben wir irgendwas, was mit Rachel in Zusammenhang stehen könnte?«, fragte Stride.
    »Alles Mögliche. Oder auch gar nichts. Das wissen wir erst, wenn wir das ganze Zeug analysiert haben. Jede Menge Beweise für Sex, Drogen und Rock’n’Roll, aber ohne Fingerabdrücke und DNA-Analyse ist das alles nur Spekulation.«
    »Also kein Bekennerschreiben des Mörders unter irgendeinem Stein?«
    »Bisher nicht. Aber wir suchen weiter.« Guppo rülpste.
    »Na gut.« Stride schob das Funkgerät wieder in die Tasche seines Parkas. Er war inzwischen bei den Polizeiautos angekommen und unterhielt sich kurz mit den beiden Beamten, die die undankbare Aufgabe hatten, Reporter und Schaulustige fern zu halten. Auf der anderen Seite der gelben Absperrung drängten sich zahllose Menschen. Stride blinzelte, als von allen Seiten Blitzlichter aufflammten. Das Stimmengewirr verwandelte sich in wildes Geschrei.
    Stride deutete auf einen Fernsehreporter, den er kannte. »Kann Ihr Team das Licht übernehmen?« Der Reporter nickte, und Stride fuhr fort: »Okay, ein Team wird mich ausleuchten, und ich will kein einziges Blitzlicht sehen. Ist das klar? Sobald ich jemanden brüllen höre, bin ich weg. Wenn Sie etwas wissen wollen, heben Sie die Hand, dann rufe ich Sie auf, und Sie stellen mir genau eine Frage.«
    »Wann hat man Sie denn zum Präsidenten gewählt, Stride?«, ließ sich Bird Finch aus der Menge vernehmen.
    Stride grinste. »Alle mal herhören. Bird hat seine Frage bereits gestellt. Sorgt dafür, dass er in die hinterste Reihe kommt.«
    Die anderen Reporter lachten hämisch. Ein paar versuchten, sich an Bird vorbeizudrängeln und seinen Platz ganz vorn an der Absperrung einzunehmen. Aber der muskulöse Exbasketballspieler rührte sich keinen Millimeter von der Stelle. Er bedachte Stride mit einem eisigen Lächeln.
    Stride spürte die Wärme der Fernsehlampen im Gesicht. Zum ersten Mal an diesem Tag fror er nicht mehr so sehr. Nur seine klammen Füße, die sich weiterhin im Dunkeln befanden, waren immer noch eiskalt. »Sind Sie so weit?«, fragte er. »Ich werde eine kurze Erklärung abgeben und dann ein paar Fragen beantworten.«
    Er sah die roten Lampen an etwa einem Dutzend Handkameras aufleuchten. Trotz seines Verbots blitzten ein paar Fotoapparate.
    »Ich will Ihnen sagen, was wir bisher haben«, begann er. »Heute Morgen ist über die Hotline der Anruf einer

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