Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unmoralisch

Unmoralisch

Titel: Unmoralisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Freeman
Vom Netzwerk:
Frau eingegangen, die sich im Besitz eines Armbands befand, von dem sie glaubte, es könnte mit Rachel Deese’ Verschwinden in Zusammenhang stehen. Wir haben das Armband an uns genommen, und Rachels Mutter hat es zweifelsfrei als das ihrer Tochter identifiziert. Wir vermuten, dass Rachel es an dem Abend getragen hat, als sie verschwunden ist. Der Zeugin zufolge wurde das Armband hier hinter der Scheune gefunden. Derzeit führen wir eine Rastersuche in einem Gebiet von etwa einhundert Quadratmetern rund um die Stelle durch, an der das Armband gefunden wurde. Mehr kann ich Ihnen im Augenblick nicht sagen.«
    Drei Reporter brüllten ihm gleichzeitig Fragen entgegen, und Stride brachte sie mit Blicken zum Schweigen, ohne sich zu rühren oder zu antworten. Dann hob Bird Finch übertrieben theatralisch die Hand. Er war ohnehin schon einen guten Kopf größer als alle anderen, und mit hochgerecktem Arm sah er aus wie eine schwarze Freiheitsstatue.
    Na gut, bringen wir’s hinter uns, dachte Stride. Laut sagte er: »Bird?«
    »Gehen Sie jetzt davon aus, dass Rachel tot ist?«, fragte Bird. Er betonte das Wort »jetzt« gerade so stark, dass der Eindruck entstand, Stride hätte als Einziger nicht begriffen, was alle anderen bereits die ganze Zeit wussten.
    »Darüber möchte ich nicht spekulieren«, antwortete Stride.
    Noch bevor sich jemand anders melden konnte, durchschnitt Bird die Stille mit einer weiteren Frage. »Aber Sie suchen doch jetzt nach einer Leiche, oder?«
    »Im Augenblick führen wir eine Rastersuche nach Beweisen durch. Diese Aufgabe erfordert große Anstrengung und absolute Konzentration und wird noch einige Stunden in Anspruch nehmen. Unsere nächsten Schritte werden sich nach dem richten, was wir hier finden – falls wir überhaupt etwas finden. Eine vollständige Analyse wird allerdings mehrere Wochen in Anspruch nehmen.«
    Eine andere Hand hob sich. Bird hatte den Weg gewiesen, und die anderen Reporter folgten ihm. »Wenn Sie diese Suche abgeschlossen haben, werden Sie sicher auch das umliegende Gebiet durchsuchen. Hoffen Sie, eine Leiche zu finden?«
    »Ich hoffe, keine Leiche zu finden«, brummte Stride. »Aber natürlich haben wir vor, auch im Wald um das Areal herum nach Spuren zu suchen.«
    »Die Wettervorhersage hat weiteren Schnee angekündigt. Wird das die Suche behindern?«
    »Natürlich«, sagte Stride. »Wir sind in Minnesota. Um diese Jahreszeit erschwert Schnee jede Suche.«
    »Würden Sie Freiwilligen erlauben, an der Suche teilzunehmen?«, fragte ein Reporter.
    »Wir können jede Hilfe brauchen, die uns angeboten wird. Einzelheiten dazu, wie Freiwillige uns helfen und wo sie sich melden können, finden Sie in Kürze auf unserer Website. Wir wollen allerdings vermeiden, dass Leute selbstständig anfangen, im Wald nach Beweisen zu suchen. Das schadet den offiziellen Ermittlungen. Wenn Sie uns helfen wollen, müssen Sie unseren Anweisungen folgen.«
    Jetzt schossen gleich mehrere Hände in die Höhe. »Haben Sie noch andere Hinweise gefunden, die dafür sprechen, dass Rachel hier war?«
    »Bis jetzt nicht«, erwiderte Stride.
    Noch eine Hand. »Gibt es bereits Verdächtige?«
    »Nein«, sagte Stride.
    Bird Finch wartete nicht darauf, noch einmal aufgerufen zu werden. »Sie ermitteln seit über drei Wochen in diesem Fall und haben noch keine Verdächtigen?«
    »Die Beweislage weist bisher nicht auf bestimmte Personen hin.«
    »Wie sieht es mit Sexualstraftätern aus?«, fragte ein Reporter aus Minneapolis.
    »Wir haben alle Personen in der näheren Umgebung verhört, die wegen Sexualverbrechen vorbestraft sind. Aber lassen Sie mich das noch einmal ganz klar sagen: Wir haben keinerlei Hinweise, die bestimmte Personen mit Rachels Verschwinden in Verbindung bringen würden.«
    Wieder Bird: »Sehen Sie denn inzwischen wenigstens einen Zusammenhang mit dem Verschwinden von Kerry McGrath? In diesem Fall gab es ja offensichtlich auch keine Verdächtigen.«
    »Wir konnten bisher keine Verbindung zwischen diesen beiden Vorkommnissen feststellen. Wir wollen das auch nicht ausschließen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt liegen uns keine Beweise dafür vor, dass ein Zusammenhang zwischen dem Verschwinden der beiden jungen Frauen besteht.«
    »Gibt der heutige Durchbruch Ihnen Anlass zur Hoffnung, dass Sie jetzt herausfinden werden, was Rachel zugestoßen ist?«
    Stride sah die Frau nicht, die diese Frage gestellt hatte. Er sah nur ihren hochgereckten Arm. Er zögerte und formulierte die Sätze im Geist vor,

Weitere Kostenlose Bücher