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Unnatural History

Unnatural History

Titel: Unnatural History Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Green
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veredelt, den sie lose um ihren Hals geschlungen hatte.
    »Zu Ihren Diensten. Und bitte, nennen Sie mich Ulysses. Das tun all meine Freunde.«
    Die junge Dame wich seinem Blick aus, sah auf die Tasse in ihrem Schoß hinunter, während sich das Rot ihrer Wangen noch etwas vertiefte und die Andeutung eines Lächelns ihre Mundwinkel erreichte. Ulysses war es, als höre er ein missbilligendes Geräusch von Nimrod hinter seinem Rücken.
    »Ich glaube nicht, dass das angemessen wäre, Mr. Quicksilver«, sagte sie geziert.
    »Oh, aber ich bestehe darauf.«
    Bedächtig ergriff seine unerwartete Besucherin seine Hand. »Dann müssen Sie mich Geneviève nennen.« Sie hob den Blick und für einen Moment verlor sich Ulysses in den unendlichen Tiefen ihrer wunderschönen Augen.
    »Sehr gern, Geneviève. Es freut mich außerordentlich, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    »Gleichfalls, Ulysses.«
    Sie gehörte ihm, da war er sich sicher.
    »Nun, Geneviève, was kann ich zu dieser späten Stunde für Sie tun?«
    Mit einem Mal war das Gesicht der jungen Frau wieder ernst. »Ich halte nichts von Umschweifen, daher möchte ich gleich auf den Punkt kommen, Mr. Quicksilver«, sagte sie nervös, »ich meine, Ulysses.«
    Sie hielt inne und es schien ihm, als glänzten ihre Augen vor mühsam zurückgehaltenen Tränen.
    »Erzählen Sie«, sagte er.
    »Es geht um meinen Vater. Ich bin entsetzlich in Sorge um ihn. Heute erfuhr ich, dass es einen Überfall auf das Natural History Museum gegeben hat.«
    »Und Ihr Vater ist Professor Galapagos?«, erkundigte sich Ulysses. »Professor Ignatius Galapagos?«
    »Das stimmt.« Geneviève klang mit einem Male eher überrascht als besorgt. »Sind Sie mit ihm bekannt, Mr. Quicksilver?«
    »Ulysses, bitte«, schalt er sie sanft. »Ich bin sozusagen während meiner … Arbeit auf seinen Namen gestoßen. Gehört er zur festen Belegschaft des Museums?«
    »Ja. Er arbeitet für die evolutionsbiologische Abteilung. Er arbeitet sehr oft noch spät, oftmals sogar bis in die Nacht, meist sogar bis in die frühen Morgenstunden. Wenn es die Angelegenheit erforderte, war er dafür bekannt, ganze Nächte im Museum zu verbringen.«
    »Dann widmete er sich wohl sehr hingebungsvoll seiner Arbeit.«
    »Wie kein Anderer. Es ist seine Leidenschaft.«
    Wo also war er dann heute? Wenn er so leidenschaftlich für seine Arbeit lebte, warum war er dann an diesem speziellen Tag nicht dort aufgetaucht?
    »Und arbeitete er auch in der letzten Nacht?«
    »Das tat er. Und seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.«
    Bei dieser Aussage sanken Genevièves Schultern herab und sie wandte ihr tränennasses Gesicht wieder der leeren Tasse in ihrem Schoß zu.
    »Entschuldigen Sie bitte, Miss Galapagos – ich meine, Geneviève. Sie sagten sogar selbst, dass es für ihn nicht ungewöhnlich war, die ganze Nacht in seinem Büro zu verbringen.«
    »Ja, doch irgendwann kam ich dorthin, um nach ihm zu sehen, und die Polizei schickte mich fort. Die Museumsmitarbeiter sagten, er wäre den ganzen Tag nicht dort aufgetaucht – nicht seit die Polizei zu dem Vorfall mit dem Nachtwächter gerufen worden war – und dann erzählte man mir, dass es sein Büro war, in das eingebrochen wurde …« Sie musste erneut abbrechen, als Kummer und Sorge sie überwältigten. Ulysses legte eine tröstende Hand auf ihren Arm. »Ich habe Angst, dass mein Vater entführt wurde«, schluchzte sie.
    »Haben Sie Ihr Anliegen an die Polizei weitergegeben?«
    »Ich habe es versucht, doch sie haben sich nicht dafür interessiert.« Das klang vertraut. »Da war ein Inspector Alla …Allardiss?«
    »Allardyce.«
    »Ja, das war er. Kennen Sie ihn?«
    »Kann man so sagen.«
    »Das dachte ich mir. Er sagte, ich müsse vierundzwanzig Stunden warten, bevor ich eine Person als vermisst melde. Und Ihren Namen hat er auch erwähnt.« Geneviève wirkte plötzlich angespannt, reckte ihre Schultern und rutschte unruhig in dem unbequemen Stuhl umher.
    »Reden Sie weiter. Sie können mir ja erzählen, was Sie für wichtig halten. Ich bin Ihnen nicht beleidigt; nicht wenn es darum geht, was Allardyce Ihnen gesagt hat.«
     »Nun«, fuhr Geneviève fort, sie kämpfte noch immer gegen beides an, gegen ihre Besorgnis und ihre Verlegenheit. »Er klang eher … verächtlich. Aber er gefiel mir nicht wirklich und ich beschloss, wenn er Sie nicht mag, wären Sie vielleicht eher bereit, mir zuzuhören und mir zu helfen. Es ist mir klar, dass ich Ihre Dienste nur für eine angemessene Bezahlung in

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