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Unnatural History

Unnatural History

Titel: Unnatural History Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Green
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Sondereinsatzkräfte hier bereits aufschlägt, während wir miteinander plauschen.«
    »Leider haben deine Vorgesetzten in Whitehall keine Ahnung, was sich unter ihren Füßen befindet.«
    »Ach, nein?«, säuselte Ulysses. »Bevor mich deine Rowdys hier aufgelesen haben, sendete ich ihnen eine kodierte Nachricht.«
    »Wie das?« Kane streckte eine Hand aus. Einer der „Rowdys“, die Ulysses durchsucht hatten, überreichte ihm seinen wassergeschädigten Kommunikator. »Ich bezweifle doch stark, dass dieses Ding noch zu gebrauchen war, nachdem es nass wurde.«
    Wenigstens hatten sie nicht herausgefunden, wo er Galapagos’ Anhänger versteckt hielt.
    »Nun, einen Versuch war es wert.«
    Kane schlug erneut nach ihm.
    »Wirst du wohl damit aufhören?«, schrie Ulysses ungehalten.
    Kane blickte mit zusammengekniffenen Augen auf ihn nieder. »Hier herunter wird sich niemand bequemen, um zu sehen, was aus dir geworden ist. Kein einziges Sondereinsatzkommando ist auf dem Weg, und uns wird nichts davon abhalten, unsere Pläne zeitgemäß fortzusetzen. Doch was sollen wir nun mit dir tun?«
    »Deine Mutter wird sich täglich dieselbe Frage stellen, wie ich vermute.« Der Vorsicht halber wich Ulysses zurück.
    »Was sollen wir mit ihm anstellen, Mr. Tesla? Irgendwelche Ideen?«, sinnierte Kane, Unentschlossenheit heuchelnd.
    »Wir könnten ihn als Testobjekt nutzen, Agent Kane«, schlug der Wissenschaftler vor und glotzte Ulysses dabei unverhohlen an. »Gurtet ihn an eine der Gerätschaften, positioniert es in einem der niedrigeren Tunnel und lasst uns sehen, was passiert.«
    »Hmm, so lustig das auch klingt, ich glaube nicht, dass es genügend Spaß bieten wird. Es wäre nur eine Verschwendung von Betriebsmitteln. Nein, obwohl ich die Geräusche in den unteren Tunneln sehr mag. Nehmt den Bastard und folgt mir«, sagte Kane und nickte den beiden Wächtern zu. »Und bringt auch ein Seil mit.«
    Sie zerrten Ulysses die Stufen zu den gefluteten Untergrundtunneln hinab, durch die er zuvor gekommen war. Die beiden Wächter hievten ihn in das übelriechende, kalte Wasser und zwangen ihn unter Kanes Anweisungen in den unterirdischen Kanal. Doch natürlich war Ulysses nicht bereit, freiwillig seinem dunklen Schicksal entgegenzutreten. Verzweifelt wehrte er sich, um sich zu befreien, bis Kane seine Bemühungen mit einem Tritt gegen seinen Kopf beendete.
    Ulysses war sich bewusst, dass er rein gar nichts dagegen tun konnte, als die beiden Wächter seine Hände und Füße an den verrosteten Gleisen festzurrten, die von dem Wasser überflutet worden waren. Nur sein Kopf ragte noch über die schmierige Oberfläche. Als er sicher vertäut war, kam Kane an die Kante der Plattform und sah zu seinem Gefangenen hinunter, den Strahl seiner Taschenlampe in dessen Augen gerichtet.
    »Möchtest du etwas Interessantes über diese Tunnel hier erfahren?«, fragte er mit einem düsteren Lächeln. »Das Wasser, das dieses Labyrinth flutet, kommt direkt aus der Themse, und da die Themse den Gezeiten unterworfen ist, verhält es sich mit diesen Tunneln ebenso. Nur, da das Wasser sich durch solch beengte Durchflüsse zwängen muss, kann sich der Pegel hier unten dramatisch verändern, sobald der Fluss steigt. Hier drin kann das Wasser bis zu dem höchsten Absatz der Treppe steigen, die wir gerade hinabgestiegen sind, bis sich die Gezeiten wieder ändern. Alle weiteren essentiellen Details lasse ich dich selbst berechnen.«
    Kane stand auf, ignorierte Ulysses – der wie besessen mit seinen Armen und Beinen an dem Seil zerrte – und wandte sich an seine Mitverschwörer. »Der Spaß ist vorbei. Geht zurück an die Arbeit. Die Uhr tickt, und der Tagesanbruch ist nicht mehr fern.«
    Als sich die Wissenschaftler und Wächter zum Gehen wandten, fiel Kane zurück und gönnte sich einen letzten Blick auf den noch immer strampelnden Ulysses.
    »Irgendwelche letzten Worte? Vielleicht eine schnittige Erwiderung? Eine letzte zackige Bemerkung, an welche sich die Nachwelt erinnern soll?«
    »Ich hoffe, du brennst in der Hölle, die du erschaffen hast.«
    »Oh ja, sehr geistreich. Sehr clever. Grüß die Ewigkeit von mir.« Damit drehte sich Jago Kane auf dem Absatz um und ging.
    Alleingelassen in der Kälte und Dunkelheit betrachtete Ulysses sein Schicksal. Wenn er es schaffen sollte, die Fesseln nur ein wenig zu lockern, könnte er genügend Reibung zwischen ihnen und den verrosteten Schienen erzeugen, um sie durchzuscheuern. Er bündelte all seine Kräfte und

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