Unschuldig!
genau zu sein: Ich will in den Hain hinter dem Gewächshaus.”
“Das ist trotzdem verrückt. Was ist, wenn das Grundstück gesichert ist? Wenn McDermott es von zwei riesigen Rottweilern bewachen lässt?”
“Dann nehme ich ein paar Knochen mit.”
Julia schlug mit der flachen Hand auf den Tresen. “Hör auf, Witze zu reißen, verdammt! Das ist eine ernste Sache. Und eine gefährliche. Ganz zu schweigen davon, dass sie illegal ist. Er könnte dich erschießen, um Gottes willen. Und er wäre auch noch im Recht.”
“Warum sollte er mich erschießen, wenn er nichts zu verbergen hat?” Steve lächelte und wickelte eine ihrer blonden Locken um seine Finger. “Oder bist du dir da nicht mehr so sicher?”
Sie schob seine Hand fort. “Bring mich nicht durcheinander. Tatsache ist, dass es gefährlich ist und dass ich es dir nicht erlaube.”
In seinen Augen sah sie dieses amüsierte Leuchten, das sie mittlerweile so gut kannte und mit dem er sie jedes Mal rumgekriegt hatte. Er stützte seine Hände zu beiden Seiten von ihr und hielt sie so fest, während ihr noch verbliebener Widerstand dahinschmolz.
“Nicht mal, wenn ich dich mitmachen lasse?”
“Oh, fantastisch”, sagte sie halbherzig. “Jetzt bittest du mich auch noch, Komplizin bei einem Verbrechen zu werden. Als wenn ich nicht schon genug Ärger mit der Polizei hätte.”
“Na, komm schon. Du willst es doch, gib es zu.”
Verärgert über diese unerbittliche Seite an ihm, versuchte sie vergeblich, ihn fortzuschieben. “Ich könnte Hammond sagen, was du vorhast”, drohte sie. “Er wird dich schon aufhalten.”
Steve lächelte. “Das könntest du. Aber du wirst es nicht machen.”
Ein letztes Aufbegehren ließ sie trotzig das Kinn heben. “Woher willst du das wissen?”
Er hielt ihrem herausfordernden Blick stand. “Weil du weißt, wie wichtig das für mich ist. Und du weißt, dass ich nicht dort suchen würde, wenn ich nicht verdammt sicher wäre, auch etwas zu finden. So wie bei Mrs. Hathaway.”
“Mrs. Hathaway war nicht gefährlich. McDermott könnte es aber sein.”
“Ich werde auf mich aufpassen.” Er rieb seine Nase an ihrer. “Komm schon, was meinst du? Wir könnten so tun, als wären wir Bonnie und Clyde. Ohne Maschinenpistolen.”
“Ich …” Sie starrte auf seinen Mund, der ihrem immer näher kam. “Ich schätze, wenn du dich schon nicht aufhalten lässt, dann kann ich dich ebenso gut begleiten. Vielleicht kann ich dich ja so vor Ärger beschützen.”
Ihr letzter Gedanke, bevor sie in seinem Kuss versank, war der, dass es keine Frau gab, die einen solchen Mann vor Ärger beschützen konnte.
Dank einer dichten Wolkendecke über der gesamten Halbinsel lag McDermotts Haus in tiefer Finsternis, als Steve den Landrover einige hundert Meter vom Grundstück entfernt abstellte.
Neben ihm saß völlig in Schwarz gekleidet Julia, die nervös aussah, sich aber alle Mühe gab, das zu verbergen.
Steve sah sich um, froh darüber, dass er sich nicht wegen vereinzelt vorüberfahrender Wagen Gedanken machen musste. “Da wären wir”, sagte er und sah wieder zu Julia. “Wünsch mir Glück.”
“Du meinst, ich soll uns beiden Glück wünschen, oder?”
Als sie die Beifahrertür öffnen wollte, hielt er sie am Handgelenk fest. “Augenblick mal, Bonnie. Weiter geht es nicht für dich.”
Sie protestierte im gleichen Moment. “Warte. Du hast gesagt, ich könnte dir helfen.”
“Und das machst du auch, indem du im Wagen bleibst und meine Zeit im Auge behältst.”
Im Schein der Innenbeleuchtung blitzten ihre Augen auf. “Deine Zeit? Was bin ich? Etwa dein Trainer?”
Er unterdrückte ein Lächeln. “Unterschätz nie die kleinen Dinge, Darling. Du könntest mir das Leben retten, wenn du die Uhr im Auge behältst.” Als sie sich beruhigt hatte, sah er wieder zum Haus hinüber. “Es sollte nicht länger als dreißig Minuten dauern. Mit etwas Glück gibt es kein Sicherheitssystem rund um das Grundstück, das mir Sorgen bereiten könnte …”
“Und wenn doch?”
Er machte sich nicht die Mühe, ihr zu erklären, dass dies die Sache erheblich erschweren und dass er sich damit befassen würde, wenn es wirklich so war. “Dann renne ich, als wäre der Teufel hinter mir hier. Lass den Motor laufen.”
Julia lehnte sich gegen ihren Sitz. “Das ist doch Wahnsinn. Wie konnte ich mich damit bloß einverstanden erklären?”
“Weil du weißt, dass ich Recht habe, was diesen Typen angeht.”
“Ich hätte dich ans Bett fesseln
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