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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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sollen.”
    Er verzog einen Mundwinkel. “Hmm”, sagte er und beugte sich zu ihr. “Warum hältst du den Gedanken nicht fest? Das könnte meine Belohnung sein, wenn ich meine Arbeit gut gemacht habe.”
    Sie sah ihn wütend an. “Und wenn du in dreißig Minuten nicht zurück bist?”
    Steve gab ihr einen Kuss auf den Mund. “Dann ruf Hammond an”, sagte er, während eine Hand auf dem Türgriff ruhte. “Seine Nummer ist im Handschuhfach.”
    Steve brauchte keine fünf Minuten, um McDermotts Grundstück zu erreichen. Er betete, dass es keine Alarmanlage gab, dann ging er weiter und wartete abermals fünf Minuten, um festzustellen, ob sein Eindringen einen stummen Alarm ausgelöst hatte und sich jemand seiner Position näherte.
    Als alles ruhig blieb, atmete er erleichtert auf und eilte über die Terrasse hin zum Zypressenhain, um den Reifenspuren zu folgen, die er am Tag bemerkt hatte. Er hoffte, dass er sie trotz der Dunkelheit erkennen konnte.
    “Stehen bleiben!”
    Dem Befehl folgte das Geräusch, das entsteht, wenn der Hahn einer Waffe gespannt wird, und das Steve in der Bewegung erstarren ließ.
    “Hände über den Kopf!”
    Steve befolgte die Aufforderung.
    “Umdrehen!”
    Wieder gehorchte Steve dem Befehl, während das ganze Areal plötzlich hell erleuchtet war.
    McDermott, der komplett angezogen war, stand vor Steve und hatte eine Schrotflinte auf seinen Bauch gerichtet.

30. KAPITEL
    “M r. Reyes.” Die Schrotflinte bewegte sich keinen Millimeter. “Haben Sie etwas vergessen?”
    Steve betrachtete einen Moment lang sein Gegenüber. Er hatte nicht den geringsten Zweifel, dass McDermott auf ihn schießen würde, wenn es sein musste. Von seiner Höflichkeit war nichts mehr zu merken, sie war einem gut kontrollierten, aber unübersehbaren Zorn gewichen.
    “Nein”, sagte er und versuchte, nicht zu beunruhigt zu klingen. “Mich hat nur eine Sache neugierig gemacht.”
    “Und was ist das?”
    Es machte wenig Sinn zu lügen, schon gar nicht angesichts des Laufs einer Schrotflinte, die auf ihn gerichtet war. Steve deutete mit einer Kopfbewegung auf die Reifenspuren auf dem Weg. “Ich wollte sehen, wohin die führen.”
    McDermott sah kurz auf die Spuren. “Warum haben Sie nichts davon gesagt, als Sie hier waren?”
    “Ich hatte nicht das Gefühl, dass Sie eine Führung veranstalten wollten.”
    “Und deshalb kommen Sie zurück, um sich noch einmal umzusehen. Ist das richtig?” McDermotts Stimme hatte etwas erschreckend Ruhiges an sich. “Sie sind entweder sehr mutig oder sehr dumm, Mr. Reyes.”
    “Ich bin nur jemand, der seine Arbeit macht.”
    “Und zu Ihrer Arbeit gehört es, mitten in der Nacht den Grund und Boden anderer Leute zu betreten?”
    Steve begann sich zu entspannen. Offenbar
hatte
es einen stummen Alarm gegeben und die Polizei war bereits unterwegs, was bedeutete, dass McDermott ihn nicht erschießen würde. Vielleicht. Wenn Steve Glück hatte.
    “Sind Sie besorgt, dass ich etwas Belastendes finden könnte?”
    “Sie sind derjenige, der besorgt sein sollte, Mr. Reyes. Sie befinden sich auf
meinem
Grund und Boden. Das heißt, dass ich sagen kann, Sie hätten mich bedroht. Und damit kann ich Sie in Notwehr erschießen.”
    “Ach, kommen Sie, McDermott. Hören Sie auf, so dramatisch zu agieren, und nehmen Sie die Waffe runter. Wie Sie sehen, bin ich nicht bewaffnet.” Er streckte die Arme aus. “Wenn Sie wollen, können Sie mich durchsuchen.”
    “Halten Sie die Klappe und lassen Sie die Arme oben.” McDermott sah über Steves Schulter hinweg in Richtung Zypressenhain. “Was genau suchen Sie eigentlich, Mr. Reyes?”
    “Ihren Neffen.”
    Der Mann lächelte verächtlich. “Und Sie meinen, dass Sie ihn dort drüben finden? Zwischen den Bäumen?”
    “Ich muss einfach nur den Wagen finden, dann weiß ich, dass er hier ist.”
    McDermott lachte kurz auf. “Ihr Reporter seid doch alle gleich. Ihr habt verdammt viel Fantasie, aber verdammt wenig gesunden Menschenverstand.” Während er sprach, hielt er die Waffe weiter auf Steve gerichtet. “Wenn Sie früher gefragt hätten, dann hätten Sie sich diesen Weg sparen können.” McDermott lächelte, sein Blick jedoch blieb eiskalt. “Von einer sehr peinlichen Situation ganz abgesehen.”
    Steve senkte die Hände ein wenig, während er darauf achtete, dass McDermott sie immer gut sehen konnte. “Sie meinen, Sie haben eine Erklärung für diese dritte Reifenspur?”
    “Die habe ich tatsächlich. Sie stammen vom Wagen meines

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