Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
Vom Netzwerk:
Butlers. Ich hatte Eanu in die Stadt geschickt, um mehrere Säcke Dünger zu kaufen, die er dann hinter dem Gewächshaus abgeladen hat. An der Hintertür.”
    Eines musste Steve dem Kerl lassen, er war nicht auf den Kopf gefallen. “Und warum reichen die Spuren bis nach unten in den Hain?”
    McDermotts hatte eher etwas Duldendes als etwas Verärgertes. “Eanu ist nicht gerade der beste Autofahrer der Welt, Mr. Reyes. Es ist möglich, dass er im Nebel oder im Regen – ich weiß nicht mehr, welches Wetter wir an dem Tag hatten – zu weit zurückgesetzt hat. Das ist alles. Wenn …”
    “Mr. McDermott?” Eanu, der einen dunkelblauen Bademantel trug, blieb unter dem Scheinwerfer der Veranda stehen und zuckte leicht zusammen, als er die Waffe sah. “Ich habe Stimmen gehört. Ist alles in Ordnung?”
    “Es ist alles bestens, Eanu. Mr. Reyes wollte gerade gehen.”
    “Eanu”, sagte Steve rasch, bevor McDermott ihn daran hindern konnte. “Diese Säcke mit Dünger, die Sie vor ein paar Tagen eingekauft haben … wissen Sie noch, an welchem Tag das war?”
    Steve wäre fast der beunruhigte Gesichtsausdruck entgangen, als Eanu ganz kurz zu seinem Arbeitgeber blickte. Mit einer Gelassenheit und Kaltblütigkeit, die für einen gut ausgebildeten Butler typisch war, riss er sich aber schnell wieder zusammen und schüttelte kurz den Kopf. “Nein, Sir, das weiß ich nicht mehr.”
    Sie lügen, dachte Steve. Sie lügen alle beide.
    “Sind Sie jetzt zufrieden, Mr. Reyes?” McDermotts Tonfall war ein wenig herablassend. “Wenn ja, dann könnten wir doch jetzt alle wieder schlafen gehen, oder?”
    Steve bemerkte, dass er zur Villa sah und sich fragte, ob Ben dort war und sie vom Fenster aus möglicherweise beobachtete. Oder hatte sein erster Besuch ihn zu einer überhasteten Abreise veranlasst?
    Vielleicht war McDermott deshalb so selbstgefällig. Er wusste, dass Ben und der Wagen längst fort waren.
    “Die Polizei wird bald eintreffen, Mr. Reyes. Ich bin so großzügig und lasse Sie gehen, aber wenn Sie lieber bleiben und von mir verklagt werden möchten, dann mache ich das. Es liegt ganz bei Ihnen.”
    Steve hätte nichts lieber gemacht, als den Bluff auffliegen zu lassen. Aber Hammonds Drohung klang ihm noch deutlich in den Ohren und reichte aus, damit er es sich anders überlegte. “Ich bin schon weg.”
    “Danke.”
    Während er sich vom Haus entfernte, hatte er das Gefühl, dass sich der Lauf der Waffe in seinen Rücken bohrte.
    McDermott wartete, bis Steve außer Sichtweite war, erst dann ließ er die Schrotflinte sinken und wandte sich seinem Butler zu. “Wir müssen Bens Wagen fortschaffen.”
    Eanus Gesichtsausdruck war augenblicklich beunruhigt. “Bens Wagen? Er hat ihn nicht mitgenommen?”
    “Nein.” Ian klemmte sich die Schrotflinte unter den Arm und suchte in seinen Taschen nach dem Schlüssel.
    “Was ist mit Ben passiert?” wollte Eanu wissen. “Wo ist er?”
    “Er steckt in Schwierigkeiten, und er hat mich gebeten, den Wagen zurück zum College zu fahren und dort abzustellen.”
    “Schwierigkeiten?”
    McDermott unterdrückte einen Fluch. Eanus Hartnäckigkeit begann ihm allmählich auf die Nerven zu gehen, aber er konnte ihn jetzt nicht abwimmeln, ohne ihn noch misstrauischer zu machen.
    “Ein Mädchen am College behauptet, es sei von Ben schwanger”, improvisierte er schnell. “Ben bestreitet das, aber ich glaube, dass er lügt. Darum hielt ich es für am besten, ihn für eine Weile wegzuschicken, bis sich die Aufregung gelegt hat. Er ist jetzt in Italien. Es geht ihm gut”, fügte er an, als Eanus Stirnfalten noch tiefer wurden. “Genau genommen”, sagte McDermott lachend, “trinkt unser Junge bestimmt auf der Via Veneto einen Cappuccino und begutachtet die Frauen.”
    Endlich schien das alles für den Butler einen Sinn zu ergeben. Eanu lächelte: “Wann soll ich losfahren, Sir?”
    Die Wolkendecke riss auf und gab den Blick auf den Halbmond frei. Wenn Eanu sofort aufbrach, würde er noch in der Dunkelheit in Santa Barbara ankommen. Dann würde niemand ihn dabei beobachten, wenn er den Wagen auf dem Collegeparkplatz abstellte.
    “Sobald wir die Polizei wieder weggeschickt haben.” Er sah auf seine Uhr. “Die sollte jeden Moment hier sein. Von Santa Barbara fliegen Sie zurück zum Monterey Airport. Ich möchte Sie da allerdings nicht abholen, darum sollten Sie mit dem Bus zum Markt fahren und mich von dort anrufen. Ich hole Sie dann ab.” Er warf ihm Bens Wagenschlüssel

Weitere Kostenlose Bücher