Unschuldig!
ein Wagen, den ich aber nicht erkennen konnte.”
Julia sah zu ihm auf.
“Sehen Sie ihn sich an”, wies Hammond ihn an. “Brechen Sie ihn notfalls auf, aber finden Sie auf jeden Fall heraus, wem er gehört. Dann rufen Sie mich wieder an.”
“Welcher Wagen?” fragte Julia, als Steve das Gespräch beendet hatte. “Ich habe keinen Wagen gesehen.”
“Du hast auch nicht nach einem Wagen Ausschau gehalten.” Er nahm ihre Hand. “Komm, wir sehen ihn uns mal an.”
Sie hatten die schwarze Limousine schnell erreicht, als Julia abrupt stehen blieb und Steves Arm umklammerte. “Das ist Franks Lexus”, flüsterte sie.
“Bist du sicher?” Noch während sie nickte, öffnete er die Beifahrertür, die nicht verschlossen war, und fand im Handschuhfach eine kleine Ledermappe.
“Das darf doch nicht wahr sein.” Verständnislos sah Steve zu Julia. “Was um alles in der Welt macht er hier? Und warum versteckt er seinen Wagen?”
“Ich weiß nicht, er sollte eigentlich im Dienst sein.”
“Weiß er von der Kassette, die Andrew gefunden hat?”
“Ich wüsste nicht, wie er …” Sie drückte ihre Hände auf die Brust und weigerte sich, den wahnsinnigen Gedanken zu akzeptieren, der sich ihr aufdrängen wollte. “Ich habe Penny davon erzählt. Frank war nicht dabei, er … er war irgendwo hinten im Haus. Er machte sich für seine Spätschicht bereit.”
Er könnte mich gehört haben, wurde ihr klar. Darum war er auch nicht nach vorne gekommen, um sie zu begrüßen.
Sie betrachtete den Wagen, der weit zwischen die Büsche gefahren worden war. Er kannte die Hütte und ihre Umgebung so gut wie sie. Als Kind war er mit ihr und Jordan öfter hier her hergekommen.
Nein. Sie schüttelte den Kopf. Nicht Frank. Nicht ihr bester Freund auf der ganzen weiten Welt. Nicht der Mann, dem sie ihr Leben anvertraut hätte.
“Er war es”, flüsterte sie. “Es war Frank.”
Sie weigerte sich, das Schlimmste anzunehmen, und sah Steve an. “Er würde Andrew nichts antun. Egal, aus welchem Grund er was auch immer gemacht hat, er … er würde Andrew nichts antun.”
Steve sah hinauf in den dunklen, unheimlichen Wald. “Es könnte sein, dass er Andrew nicht mal hat.”
“Wie kommst du darauf?”
“Weil sein Wagen noch hier ist. Und Coops Wagen ebenfalls. Außerdem fehlt Andrews Bettwäsche.”
Sie konnte ihm nicht folgen, zu viele Gedanken gingen ihr durch den Kopf. “Und?”
“Ich glaube, Coop hat mit Andrew die Hütte verlassen, bevor Frank ihr Verschwinden bemerkt hat.”
“Und wo ist dann Frank?”
“Vielleicht ist er ihnen gefolgt.” Sein Blick schweifte umher und versuchte, die Dunkelheit zu durchdringen. “Die drei können irgendwo da oben sein. Coop und Andrew versuchen zu entkommen, und Frank hofft, dass er sie einholt.” Er sah zu Julia. “Gibt es hier einen Wanderweg?”
Sie nickte und deutete nach oben. “Neben dem Zeichen dort. Er führt hinauf zur Bergkuppe und danach hinunter zum Crystal Lake.”
Steve klappte sein Mobiltelefon auf und rief wieder Hammond an. Julia stand dicht neben ihm und hörte, wie der Detective beim ersten Klingeln ans Telefon ging. “Hammond.”
“Sie werden es nicht glauben, Hank”, sagte Steve. “Der Wagen gehört Frank Walsh.”
“Oh, Scheiße.”
“Wir brauchen dringend einen Helikopter”, fuhr Steve fort. “Alle drei sind zu Fuß unterwegs und können sich praktisch überall befinden.”
“Ich habe schon einen angefordert, aber das dauert noch eine Weile. Jeder Chopper in der näheren Umgebung ist auf dem Weg nach San Luis Obispo, um Flutopfer zu retten.”
Steve legte auf. “Hat Charles einen Helikopter?” fragte er Julia.
Sie schüttelte den Kopf. “Ich glaube nicht.” Sie überlegte einen Moment lang. “Aber ein paar seiner Freunde bestimmt.”
Er reichte ihr sein Telefon.
Während Julia den Anruf erledigte, lief Steve zurück in die Hütte. Ein verschlossener Waffenschrank mit Glasfront hing an einer Wand. In ihm befanden sich sechs Jagdgewehre und mehrere Schachteln Munition.
Er hatte nicht die Zeit, nach dem Schlüssel zu suchen oder das Schloss aufzubrechen, sondern nahm den Schürhaken vom Kamin und schlug die Scheibe ein.
Als das Glas zerbrach, kam Julia verstört in die Hütte gelaufen. “Was …?”
Sie blieb stehen, während Steve eine Remington aussuchte. “Was machst du da?”
Er riss eine Schachtel Munition auf. “Ich folge ihnen. Sieh mal, ob du eine Taschenlampe finden kannst.”
Julia lief in die Küche und kehrte
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