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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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für ein Spiel? Warum trägst du mich?”
    “Damit wir schneller weiterkommen.”
    Plötzlich wurde die Hintertür der Hütte aufgerissen, und Franks Silhouette war im Lichtschein deutlich zu sehen. Coop fluchte stumm. Der Detective musste sie gehört und erkannt haben, dass sie beide weggelaufen waren.
    “Hey!” rief Andrew. “Das ist Onkel F…”
    Coop legte die Hand auf Andrews Mund. Sie waren für Frank vielleicht nicht mehr zu sehen, aber damit nicht unbedingt auch weit genug entfernt, um nicht mehr gehört zu werden. “Sscht”, machte er wieder, während sie sich tiefer in den Wald begaben. “Wir wollen nicht, dass er uns hört.”
    Aus der relativen Sicherheit des dichten Waldes sah Coop, wie sich Frank mit der 38er in der Hand von einer Seite zur anderen drehte. “Coop!” brüllte er. “Ich weiß, dass du da draußen bist, Mann. Du willst bestimmt nicht, dass ich dich suchen komme.”
    Andrew war inzwischen hellwach und wand sich so sehr, dass Coop ihn absetzen musste. “Was ist mit Onkel Frank los?” fragte er und blinzelte Coop an. “Warum ist er so böse? Warum antwortest du ihm nicht?”
    Coop glaubte nicht, dass der Junge ihm die Geschichte mit dem Spiel noch abnahm, dafür war er zu aufgeweckt. “Ich erzähle es dir nachher”, sagte er, um Zeit zu gewinnen. “Ich möchte, dass du deine Jacke und deine Schuhe anziehst, damit wir losgehen können.”
    “Wohin gehen wir?”
    “Nach Hause.” Er deutete auf die Kleidung, die er aus dem Matchbeutel geholt hatte. “Komm, Andrew, beeil dich.”
    Wir nehmen den Wanderweg, beschloss Coop, den einzigen auf dieser Seite des Bergs.
    Ob Frank ihnen folgen würde, war nicht sicher. Auch wenn er als Kind ein paar Mal mit Jordan hergekommen war, kannte er das Gebiet nicht so gut wie er selbst. Auf der anderen Seite konnte er es sich nicht leisten, sie beide entkommen zu lassen, da er sich zu erkennen gegeben hatte.
    Coop hielt die Lichtung unter ihnen genau im Blick. Der Detective lief im Kreis umher und sah von Zeit zu Zeit in ihre Richtung. Solange er nichts anderes unternahm, würden sie hier bleiben. Wenn er ihnen folgen sollte, würden sie sich auf den Weg zum Pass machen.
    Er mochte nicht an Steve denken, der in Kürze eintreffen musste, und daran, was geschehen würde, wenn der Reporter plötzlich Franks Waffe auf sich gerichtet sähe. Im Moment war Andrew der Einzige, um den er sich zu sorgen hatte, niemand sonst.
    Plötzlich legte Frank die Hand an den Mund und rief: “Weglaufen bringt nichts, Coop. Du wirst in diesem Gebirge sterben. Willst du das? Willst du, dass du zusammen mit Andrew stirbst? Wenn nicht, dann tu, was ich sage!”
    “Klar”, murmelte Coop leise. “Als ob wir bei dir sicherer wären.”
    Andrew hörte auf, seinen Schuh zuzuschnüren. Mit großen Augen sah er Coop an. “Werden wir sterben, Grandpa?”
    “Auf keinen Fall, Junge.”
    Andrew stand auf. “Ich will zurück in die Hütte”, sagte er wehleidig. “Ich will zu Onkel Frank.”
    Coop konnte es ihm nicht verübeln. Andrew kannte Frank sein ganzes Leben lang, und im Augenblick erschien alles angenehmer als dieser kalte dunkle Wald.
    Coop zog den Matchbeutel zu und sah wieder zur Lichtung. Frank hatte sich nicht von der Stelle gerührt. “Wir können nicht zur Hütte zurückgehen, Andrew.”
    “Warum nicht?”
    Coop überlegte, wie er dem Jungen die Wahrheit am schonendsten beibringen konnte, fand aber keine Lösung. Der Gedanke, ihm in die unschuldigen Augen zu sehen und ihm zu sagen, dass der Mann, den er so liebte und dem er vertraute, seinen Vater getötet hatte und nicht zögern würde, auch ihn zu ermorden, bereitete ihm Magenschmerzen. Lieber würde er sich einem Rudel wilder Tiere stellen, als seinem Enkel das anzutun.
    “Andrew, hör mir zu”, sagte er behutsam. “Ich weiß, dass du viele Fragen hast, und ich weiß, dass du Angst hast …”
    “Ich habe keine Angst.”
    Coop lächelte. “Gut, das ist nämlich auch nicht nötig. Ich bringe dich heil nach Hause, und du wirst deinen Freunden im Sommerlager eine Wahnsinnsgeschichte erzählen können.”
    Andrew sah ihn weiter an, woraufhin er anfügte: “Ich wünschte, ich könnte dir mehr sagen, Junge, aber es ist sehr kompliziert, und ich möchte, dass dir deine Mutter alles erklärt. Im Moment musst du mir einfach vertrauen. Kannst du das?”
    Andrew nickte, zwar nicht sehr überzeugt, doch er nickte.
    “Gut. Dann mach jetzt deine Jacke zu, es wird kalt.”
    “Wie lange brauchen wir denn, bis

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