Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
Vom Netzwerk:
Augenblicke später mit einer Lampe zurück, die sie ein- und ausschaltete. “Gott sei Dank, sie funktioniert.”
    “Gut.” Steve steckte die Taschenlampe in seinen Hosenbund, dann klemmte er sich das Gewehr unter den Arm. “Du wartest hier auf Hammond”, wies er sie an. “Er kommt mit einem Officer und einem mehrköpfigen Suchteam. Zeig ihnen die Richtung zum Wanderweg.”
    Mit sorgenvollem Blick fasste sie seinen Arm. “Steve, pass auf dich auf.”
    “Mache ich. Hast du Charles erreichen können?”
    Sie nickte. “Er hat gesagt, er würde so schnell wie möglich einen Helikopter auftreiben, und wenn er einen stehlen muss. Es wird ihm auf jeden Fall gelingen.”
    Die Bemerkung ließ Steve lächeln. Er beugte sich vor, küsste sie sanft auf den Mund und machte sich dann auf den Weg.

36. KAPITEL
    “A ndrew, pass auf!”
    Coops Warnung kam zu spät. Andrew konnte zwar gerade noch dem tief hängenden Zweig ausweichen, verlor dabei aber den Halt. Als er seinen Sturz mit den Händen abfedern wollte, schrie er laut auf.
    Coop eilte zu ihm. “Bist du in Ordnung, Junge?”
    “Ich glaube, ich habe mich geschnitten.”
    Das hatte er tatsächlich, wie Coop grimmig feststellen musste. Ein langer Schnitt klaffte in seiner Handfläche, verursacht durch eine Glasscherbe, die ein gedankenloser Wanderer zurückgelassen hatte. Coop atmete erleichtert auf, als er sah, dass dunkelrotes Blut gleichmäßig aus dem Schnitt austrat. Eine blutende Vene war zwar nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, doch die Blutung war viel einfacher zu stoppen als bei einer verletzten Arterie.
    Er sah zurück, konnte Frank aber nirgends sehen. Der Trick hatte funktioniert. Als der Polizist Boden gut gemacht hatte, war Coop vor ein paar Minuten nach links vom Weg abgebogen, um einen steileren, aber seltener begangenen Pfad zu nehmen, der zum selben Ziel führte, aber das steil abfallende Gelände umging. Um sicherzugehen, dass Frank auf dem Hauptweg blieb, hatte Coop ihre Spuren mit trockenem Laub bedeckt und darauf gehofft, dass sein Plan erfolgreich war.
    “Setz dich hin”, sagte er. “Das haben wir gleich.”
    Mit blassem Gesicht machte Andrew ganz ruhig das, was er ihm sagte. Coop nahm das Bettlaken aus dem Matchbeutel und riss ein Stück ab. Er faltete es mehrmals und drückte es fest auf die Wunde, während er auf Geräusche achtete.
    “Das sollte die Blutung stoppen”, sagte er zu Andrew und schob den Matchbeutel neben den Jungen, damit der seinen Ellbogen draufstützen konnte. “Hier, leg deinen Arm auf die Tasche, Andrew.”
    “Und wenn es nicht aufhört zu bluten?”
    Der Junge hat immer irgendeine Frage auf Lager, dachte Coop amüsiert. So wie seine Mutter. “Dann machen wir etwas anderes.”
    “Eine Aderpresse?”
    Coop verzog die Mundwinkel. “Woher weißt du was von einer Aderpresse?”
    “Mein Freund Jimmy hat sich letztes Jahr im Sommerlager ins Bein geschnitten, und der Arzt hat ihm eine Aderpresse angelegt. Genau hier.” Mit der unverletzten Hand zeigte er auf einen Punkt oberhalb des Knies.
    “Hat die Blutung aufgehört?”
    Andrew nickte.
    “Siehst du? Dein alter Grandpa weiß, was er macht.” Während er redete, sah er auf und versuchte, die Entfernung abzuschätzen, die sie bis zum Pass noch zurückzulegen hatten. Ein Kilometer? Zwei? Es würde so oder so für Andrew zu viel sein.
    Coop steckte das Laken zurück in die Tasche. Vielleicht konnten sie die Nacht hier verbringen. Die Bäume standen dicht genug, und ihre vielen Zweige waren so dick, dass sie sie ausreichend tarnten. Trockenes Laub und Immergrünzweige konnten als Matratze herhalten und würden sie vor dem kalten Boden schützen.
    Als er wieder zu Andrew sah, war der Junge bereits eingeschlafen, den Kopf auf den Matchbeutel gelegt.
    Damit war die Entscheidung gefallen.
    Steve war seit gut fünfzehn Minuten unterwegs, als Julia das unverkennbare Knattern eines Helikopters hörte. Fast im gleichen Moment klingelte ihr Mobiltelefon. Es war Charles.
    “Wir sind da, Julia”, rief er, um den Lärm zu übertönen. “Viel können wir nicht sehen, aber ich hoffe, dass Coop eine Lichtung findet und uns ein Signal gibt.”
    Julia sah auf. Der Chopper war unmittelbar über ihr, seine starken Scheinwerfer erhellten das gesamte Gebiet. “Du musst sie finden, Charles”, rief sie zurück.
    “Das werden wir. Ist die Polizei schon da?”
    “Nein, aber Steve hat nicht auf sie gewartet. Er sucht nach Coop und Andrew.”
    Der Helikopter stieg höher, um den

Weitere Kostenlose Bücher