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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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herausfinden.”
    Als der Beamte den Hörer abnahm, kam Julia sofort auf den Punkt. “Detective, hier ist Julia Bradshaw. Ich rufe an wegen der Kassetten meines Bruders, die Sie uns haben zurückbringen lassen.”
    “Was ist mit ihnen?”
    “Wissen Sie noch, wie viele Kassetten Sie in Pauls Haus gefunden hatten?”
    “Sieben Stück. Warum?”
    “Meine Mutter sagt, dass sich in dem Karton, den sie Paul letzten Monat gegeben hatte, acht Kassetten befanden.”
    Nach einer kurzen Pause sagte Hammond: “Ist sie sich ganz sicher?”
    Julia blickte zu Grace, die sie eindringlich ansah. “Sie ist absolut sicher. Sie hat Paul acht Bänder gegeben.”
    Der Detective am anderen Ende der Leitung war ruhig. Sie hörte, wie er in einer Akte blätterte. “Wir haben nur sieben Kassetten hier vermerkt”, sagte er nach einiger Zeit. “Ich habe das Formular vor mir liegen.”
    “Dann fehlt eine.”
    “Ich gehe noch mal ins Haus und sehe mich um. Sie könnte noch dort sein, auch wenn ich das bezweifele. Meine Leute übersehen normalerweise solche Dinge nicht.”
    Julia spürte eine plötzliche Aufregung. “Rufen Sie mich an, wenn Sie zurück sind?”
    Sie hörte, wie er seufzte. “Mrs. Bradshaw, ich bin ein sehr beschäftigter Mann …”
    Julia wollte sich nicht abwimmeln lassen. “Das weiß ich. Aber ich habe an diesen Ermittlungen großes Interesse, Detective. Wenn es auch nur den leisesten Hinweis darauf geben sollte, dass man etwas herausgefunden hatte, das mich entlasten könnte, dann habe ich sicher ein Recht darauf, das zu wissen, oder meinen Sie nicht?”
    “Ich melde mich bei Ihnen”, sagte er mürrisch und legte auf.
    “Und jetzt?” fragte Grace, nachdem Julia den Hörer zurückgelegt hatte.
    “Ich muss zurückfahren, aber ich rufe dich an, sobald ich etwas von Hammond gehört habe.”

16. KAPITEL
    “I ch fürchte, das wird dir nicht gefallen.” Luther Aldridge warf einen Blick auf die Akte vor sich auf dem Schreibtisch. “Um es kurz zu machen, Charles: Du hast nichts in der Hand.”
    Charles betrachtete den Mann, der seit über drei Jahrzehnten sein Anwalt war, und fragte sich, warum er ihn immer noch behielt. “Dann sorg dafür, dass ich etwas in der Hand habe, Luther. Ich zahle dir nicht fünfhundert Dollar pro Stunde, damit du Däumchen drehst.”
    Offenbar unbeeindruckt von der Bemerkung, lehnte sich Luther in seinem Sessel zurück. “Ich weiß, dass du das nicht hören wolltest, aber ich muss es dir so direkt sagen. Deine Chancen, das Sorgerecht für Andrew zu erhalten, sind gleich null. Man hat Julia nicht wegen des Mordes an Paul angeklagt, und ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass es dazu kommen wird. Es sei denn, die Polizei findet noch handfeste Beweise.”
    “Dann vergiss die handfesten Beweise und konzentriere dich darauf, dass Julias Vater wieder in der Stadt ist und unter einem Dach mit meinem Enkel lebt.”
    “Womit du was sagen willst?” fragte Luther kühl.
    “Womit ich verdammt noch mal sagen will, dass Coop ein Säufer ist, ein Mann, der seine Familie im Stich gelassen hat und jetzt zurückgekehrt, um sich bei seiner Tochter durchzuschnorren. Was für ein Vorbild ist das für einen Sechsjährigen?”
    “Ich fürchte, dass du das völlig falsch siehst, Charles. Erstens trinkt Cooper Reid nicht mehr. Er ist seit über einem Monat trocken, er geht zu den Anonymen Alkoholikern und hilft im Gasthaus aus. Zweitens: Was Andrew angeht, verehrt der nach Schilderung von Joe und Vera Martinez, deren Sohn der beste Freund von Andrew ist, seinen Großvater. Wenn dich das fuchst”, fügte er an, als Charles einen ungeduldigen Laut von sich gab, “dann tut es mir Leid.”
    “Leid tun ist nicht genug”, sagte Charles säuerlich. “Du solltest vernichtende Informationen über Coop ans Tageslicht bringen, keinen jubelnden Bericht.”
    “Das versuche ich dir ja gerade zu erklären. Es gibt nichts Vernichtendes über Coop, er ist ein geläuterter Mann.”
    “Okay, okay”, sagte Charles ungeduldig. “Vergiss den heiligen Coop. Was ist mit der 'Hacienda'? Wie hält sie sich?”
    Luther schüttelte den Kopf. “Keine große Veränderung. Julia hat zwar nur einen Gast, aber sie hat sich etwas ausgedacht, um Geld einzunehmen.”
    “Ich traue mich kaum zu fragen”, sagte Charles sarkastisch.
    Luther ignorierte die Bemerkung. “Sie beginnt mit einer Reihe von Gourmetkochkursen. Nach allem, was ich gehört habe, scheint das gut anzukommen. Wenn du also darauf hoffst, dass der 'Hacienda'

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