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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Sie nicht, dass Sie zum Stadtgespräch geworden sind?”
    “Ich?”
    Ihre Augen strahlten kurz auf. “Ja, Sie. Dieses kleine tête-a-tête mit Charles Bradshaw gestern beherrscht von hier bis San Francisco die Schlagzeilen.”
    “Ach, das.” Er lachte. “Der Kerl hatte es verdient.”
    “Das haben Sie mir ja gesagt.”
    Als sie in die Küche kamen, stellte ein gut aussehender Mann Ende dreißig eine Dose Limonade auf dem Tisch und erhob sich von seinem Stuhl, um seine Hand auszustrecken.
    “Hi, ich bin Frank Walsh.”
    “Angenehm, Steve Reyes.” Steve schüttelte dem Detective die Hand. “Ich habe gehört, Sie werfen einen unhaltbaren Baseball.”
    “Und Sie kennen Gary Sheffield.” Frank grinste ihn breit an. “Da kann ich nur schwer etwas entgegensetzen.”
    Steve lehnte sich mit einer Hüfte gegen die Ecke der Kochinsel. “Ich glaube, in Sachen Beliebtheit müssen Sie sich keine Gedanken machen. Andrew kriegt nicht einen Satz raus, ohne seinen Onkel Frank zu erwähnen.”
    Julia klopfte ihrem Freund auf die Schulter. “Frank hat ihn gut erzogen.”
    Der Detective sah Steve lange und zustimmend an. “Ich habe auf der Wache eine Wiederholung der Nachrichten von heute Mittag gesehen.” Er lachte leise. “Gute Arbeit, die Sie da an unserem Exgouverneur geleistet haben. Ich habe Charles noch nie so außer sich gesehen. Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich schwören, dass Sie zwei Erzfeinde sind, die eine alte Rechnung zu begleichen haben.”
    Steve gab Frank Walsh einen Bonuspunkt für gute Beobachtungsgabe, aber er ließ sich von der Bemerkung nicht aus der Ruhe bringen. “Ich bin nur ein Reporter, der seine Arbeit macht”, sagte er dahin. “Allerdings muss ich in dem Fall zugeben, dass auch ein wenig mehr dahinter gesteckt hat.”
    “Hat der alte Sack Sie so sauer gemacht, weil er Julia angegriffen hat?”
    Steve lachte. “Das kommt dem Ganzen sehr nahe.”
    Frank wurde ernst. “Seien Sie vorsichtig, Steve. Der Mann hat mehr Verbindungen als eine Telefonzentrale. Er könnte Ihnen Schwierigkeiten machen.”
    Darüber machte sich Steve keine Sorgen. Charles war viel zu sehr darauf bedacht, die kurze Beziehung seiner Tochter zu einem Kubaner unter Verschluss zu halten, als dass er ihm hätte Schwierigkeiten machen können. Aber das konnte er Frank nicht sagen. Stattdessen dankte er ihm einfach für die Warnung.
    “Nicht der Rede wert”, entgegnete Frank. “Ich weiß es zu schätzen, dass Sie auf meine kleine Freundin aufpassen.” Frank legte Julia seinen Arm um die Schulter und zog sie an sich. “Sie ist etwas Besonderes für mich.”
    Steves Blick ruhte einen Moment lang auf der lächelnden Julia. “Ja, das sehe ich.”
    Frank schaute auf seine Uhr und drückte flüchtig seine Lippen auf Julias Wange. “Ich muss los. Der Chef ist wieder in Rage. Jeder, der mehr als fünf Minuten zu spät kommt, muss am Ende der Schicht eine zusätzliche Stunde Dienst schieben.”
    Er trank noch einmal an seiner Limonade, um dann die Dose abzustellen. “War schön, Sie kennen zu lernen, Steve. Wir müssen uns noch mal unterhalten, wenn ich nicht so in Eile bin.”
    “Gerne.”
    Steve wartete, während Julia ihn zur Tür brachte. “Netter Kerl”, sagte er, als sie zurückkam. “Sie beide scheint ein ganz besonderes Band zu verbinden.”
    “Wir kennen uns schon lange.”
    Er verspürte einen leichten, aber deutlich spürbaren Stich, den er nicht genauer erforschen wollte. “Wie lange?”
    “Wir sind zusammen zur Grundschule gegangen. Eines Tages, nachdem mein Vater uns verlassen hatte, machte ein anderer Schüler eine Bemerkung über Coop, woraufhin ich zu weinen anfing. Frank hat ihn vor den Augen von bestimmt hundert gaffenden Kindern zur Schnecke gemacht. Dann hat er ihn auf die Füße gezerrt und dafür gesorgt, dass er sich entschuldigt.”
    Steve beobachtete sie weiter und fragte sich, ob Frank mehr war als nur ein guter Freund. “Richtig heldenhaft. Ich bin überrascht, dass Sie ihn nicht geheiratet haben.”
    “Das haben viele gedacht, aber es ist wirklich so, dass wir nur gute Freunde sind.” Sie warf die leere Dose in den Mülleimer unter der Spüle. “Sogar noch bessere Freunde, seit ich ihn mit Penny bekannt gemacht habe.”
    Steve fühlte, dass er sich wieder entspannte. “Verkuppeln Sie gerne andere Leute?”
    “Nicht einmal annähernd so gerne wie Penny. Sie versucht seit Monaten, mich mit Mr. Unwiderstehlich zusammenzubringen. Jedes Mal ist es ein anderer. Ich zähle

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