Unschuldiges Begehren
geworfen hatte, knöpfte sie es auf, zog es aus dem Bund seiner Hose, streifte es vorsichtig über die Schultern und die Arme und warf es dann achtlos auf die Couch. Weil schlieÃlich ein normales Kleidungsstück deutlich weniger bedeutsam als der Anblick seines nackten Oberkörpers war. Sie sog jeden Quadratzentimeter seines muskulösen Torsos in sich auf.
»Den Gürtel und die Hose kannst du nacheinander öffnen oder auch in einem Schritt. Das liegt ganz bei dir.«
Sie blickte auf den Gürtel mit der schlichten Schnalle und atmete erleichtert auf. Ihre Finger zitterten so stark, dass sie einen komplizierten Mechanismus sicherlich nicht hätte öffnen können, so aber bekäme sie es mit ein bisschen Glück noch hin.
Der Gedanke, seinen Gürtel aufzumachen, machte
Hailey keine Angst, doch die Hose eines Mannes aufzuknöpfen war der kühnste Akt, zu dem sie jemals überredet worden war. Das dachte sie zumindest, bis sie die Lasche seines ReiÃverschlusses zwischen ihren Fingern hielt.
»Ich würde dir niemals wehtun, Hailey«, raunte eine dunkle Stimme direkt oberhalb ihres Kopfs.
Sie öffnete den ReiÃverschluss und fragte sich mit wild klopfendem Herzen, wie es jetzt wohl weitergehen würde, aber zu ihrer Ãberraschung machte Tyler einen Schritt zurück und streifte sich die Schuhe ab.
»Danke«, sagte er und zog auch seine Socken aus, ehe er aus seiner Hose stieg und sie achtlos über eine Sessellehne warf. Die dunklen Schatten in dem Raum hoben die Konturen seines Körpers so deutlich hervor, dass er ihr noch stärker, gröÃer und vor allem männlicher als am Pool seines Hotels in Gatlinburg erschien. Im Grunde sah sie auch nicht mehr von ihm, aber es war eindeutig ein Riesenunterschied, ob ein Mann nur eine Bade- oder eine weiche weiÃe Baumwollunterhose trug.
Sie machte einen Satz zurück, als er sich vor ihr auf die Knie sinken lieÃ. Seine Augen schimmerten im Licht des Feuers, als er zu ihr aufsah und sie fragte: »Willst du deine Stiefel etwa anbehalten?«
»Nâ¦nein.« Sie stützte sich mit einer Hand auf seiner nackten Schulter ab, und er lieà seine Hände zärtlich über ihre Waden gleiten, während er ihr aus dem Schuhen half.
»So. Das fühlt sich doch bestimmt viel besser an«,
erklärte er, legte sich bäuchlings auf die Decke und streckte genüsslich seine Glieder aus. »Mein Leben ist in deinen Händen, Schatz.«
Sie lieà sich neben Tyler auf die Decke sinken und fühlte sich dabei linkisch und naiv. Ihre scheuen Hände hingen über seinem Rücken in der Luft, und als er noch mal etwas sagte, zog sie sie erschreckt zurück. »Mach es dir ruhig bequemer, wenn du willst.«
»Es geht mir gut«, versicherte sie ihm.
»Es besteht kein Grund zur Eile«, stellte Tyler schulterzuckend fest und legte sein Gesicht auf seine verschränkten Hände. »Der verrenkte Muskel liegt direkt unter dem rechten Schulterblatt. Da steht eine Flasche Körpermilch«, meinte er, nickte in Richtung Couch und machte seine Augen zu.
Hailey hatte irgendwo gelesen, dass man das Ãl oder die Körpermilch vor einer Massage erst ein wenig wärmen sollte, und so gab sie einen groÃen Tropfen der Lotion in ihre Hand, verrieb sie dort und atmete tief durch, bevor sie ihre Hände auf die wunderbar gebräunte Haut seiner Schulterblätter schob.
Anfangs glitt sie etwas ängstlich mit den Händen über seinen Körper, aber als er sich nicht rührte und sich nicht beschwerte, weil sie offenkundig eine vollkommene Amateurin war, knetete sie sanft mit ihren Fingern seinen breiten Rücken, bis sie zu der schmerzenden Stelle kam und ihre Handflächen mit leichtem Druck über dem Muskel kreisen lieÃ.
»Du bist die geborene Masseurin«, stieà er seufzend aus.
»Ach ja?« Ihr war gar nicht bewusst, dass ihr warmer Atem, als sie sprach, auf seinen Rücken traf.
»Deine Berührungen sind die reinste Magie.«
»Du meinst, ich rubbele nicht verkehrt an dir herum?«
Er verrenkte seinen Kopf, um ihr ins Gesicht zu sehen, und zog spöttisch eine Braue hoch. »Warum schulst du nicht um und verdienst in Zukunft als massierende Komödiantin deinen Lebensunterhalt?«
»Dann wäre ich bereits nach ein paar Monaten bankrott.«
»Ein bisschen Ãbung könntest du noch brauchen«, stimmte er ihr zu und
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