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Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Titel: Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deutsche Verlags-Anstalt <München>
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vorhersagen, dass ihr Akku für den Bereich Sicherheit noch eine Weile aufgeladen ist und ihm rein mechanisch, ähnlich wie einem Handy-Akku, langsam der Saft ausgeht. Je zeitnaher ein Gedanke aktiviert wurde, umso stärker ist er – wird er nicht mehr aktiviert, schwindet seine Kraft.
    Denkendes Handeln, handelndes Denken
    Ein solches assoziatives Netzwerk wäre bereits eine fantastische Grundlage für unser Verhalten, wenn man davon ausgeht, dass wir nicht nur denken, um zu denken, sondern dass wir denken, um zu handeln. Demzufolge sollte ein aktivierter Gedächtnisknoten eine bestimmte Art zu handeln wahrscheinlicher machen. So nimmt Wolfgang Prinz zum Beispiel an, dass Denken und Handeln im Gedächtnis einen gemeinsamen Code haben, sodass der bloße Gedanke an etwas die Wahrscheinlichkeit erhöht, sich dementsprechend zu verhalten.
    Arie Kruglanski und seine Mitarbeiter gehen davon aus, dass Handlungen und Ziele ebenso im Gedächtnis abgespeichert sind wie bloße Gedanken. Ein liebevoller Familienvater wird irgendwo die Idee hinterlegt haben: »Ich will ein guter Vater sein.« Und eine Fabrikantin: »Ich will, dass mein Betrieb floriert.« Ziele, so nimmt Kruglanski an, sind in einer Art Hierarchie abgespeichert, wobei die erwünschten Zielzustände über den Mitteln zur Zielerreichung angeordnet sind. So wird die Fabrikantin die Mittel »Mitarbeiter motivieren«, »billig einkaufen«, »teuer verkaufen« abgespeichert haben, mit denen sie ihr Ziel, ein florierendes Unternehmen zu führen, erreichen will. Sind solche Assoziationen zwischen Mitteln und Zielen tatsächlich gespeichert, dann könnten Ziele auch unbewusst wirken und Handlungen auslösen. Denn wie wir wissen, können Assoziationen im Gedächtnis unbewusst aktiviert werden. Mit anderen Worten, ich kann die Batterie aufladen, ohne dass auch nur ein Mensch es bemerkt.
    Unbewusstes Aktivieren:
Eislaufmuttis und falsche Freunde
    An der Stelle kommen wir zum subliminalen Priming, das den Lesern und Leserinnen der Kleinen Einführung in das Schubladendenken schon bekannt sein dürfte. Priming bedeutet Aktivierung, subliminal grob »unter der Wahrnehmungsschwelle«. Und das geht so: Eine Versuchsperson sitzt vor einem Computerbildschirm, an dem in zufälliger Folge oben, unten, rechts oder links Blitze erscheinen. Sie soll per Tastendruck entscheiden, wo diese Blitze erscheinen. Obwohl der Proband den Eindruck hat, genau das zu tun, bestehen die Blitze in Wirklichkeit aus Wörtern, die für so kurze Zeit auf dem Bildschirm präsentiert werden, dass er sie nicht erkennen kann; trotzdem aktivieren sie aber Gedächtnisspuren. Wird nach dem geblitzten Wort ein lesbares geboten, fällt es Menschen zum Beispiel leichter, ein Wort wie »Mathematik« zu lesen, wenn vorher »Mann« statt »Frau« blitzartig schnell über ihren Bildschirm gehuscht ist.
    Kürzlich konnte diese Methode auch im Bereich der Selbstregulationsforschung eingesetzt werden, in dem man statt Begriffen Ziele subliminal primte. Werden am Computer subliminal Worte wie »Wettbewerb« oder »Karriere« eingeblendet, die mit einem Leistungsziel zu tun haben, stellt unser Gedächtnis in Windeseile und ohne unser Zutun all das mental zur Verfügung (»konzentriere dich«, »investiere alle Energie, die du hast« o. ä.), was uns beim Erreichen dieses Ziels nützt.
    Mittlerweile gibt es haufenweise Studien zur unbewussten Aktivierung von Zielen. Dazu gehört auch das subliminale »Einblitzen« von Erinnerungen an Orte oder Personen, die mit bestimmten Zielen assoziiert sind. So fragte James Shah seine amerikanischen Versuchsteilnehmer, welche Erwartungen ihre Mütter oder Freunde an sie hätten. Viele der studentischen Teilnehmer gaben an, dass ihre Mutter Leistung im Studium erwarte, während Freunde eher erwarten würden, dass sie für Partys und andere soziale Aktivitäten genug Zeit mitbrächten. Wie wir alle aus eigener Erfahrung wissen, widersprechen sich solche Erwartungen häufig und führen zu Zielkonflikten: Sollen wir am Abend vor der Klausur auf den Geburtstag unseres besten Freundes gehen oder lieber über unseren Aufzeichnungen brüten? Shah ließ seine Versuchsteilnehmer Intelligenzaufgaben lösen und erinnerte die Versuchsteilnehmer dabei jeweils an ihre Freunde oder an ihre Mutter. Die Erinnerung fand subliminal statt, d.h. die Worte »Mutter« oder »Freund« waren unter der Wahrnehmungsschwelle am Computer eingeblitzt worden, ohne dass die Versuchsperson dies bemerkte. Wie zu

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