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Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Titel: Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deutsche Verlags-Anstalt <München>
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es wissen müsse, um sein Verhalten ändern zu können – auf einem Videomitschnitt könnte es ihn selbst stören. 48 Und, nicht zu vergessen, auch die möglichen Hindernisse sollten bedacht werden. Daher also Plan B: Falls er an irgendeinem Punkt beginnt schnippisch zu reagieren, sag ihm, dass er natürlich machen kann, was er will. Es lohnt sich nicht, wegen ein paar Popeln einen Pianisten zu verlieren.
    Ein solches, in unserem Autopiloten abgelegtes Programm erleichtert die Umsetzung. Ob dieser Plan wirklich funktioniert, weiß ich nicht, aber er ist zumindest nicht schlecht. Und, wenn er so spezifisch zum Ziel »Benehmen des Pianisten ändern« abgespeichert ist, muss ich ihn nur noch abrufen, sobald ich ihn wieder in der Nase bohren sehe. Wenn mein Pianist also die Hand in Richtung Nase hebt und wenn wir beide guter Stimmung sind, dann gehe über zu Schritt 4, gefolgt von Schritt 5 usw. Dass wir dafür die richtige Situation erwischen, geht rasend schnell und effizient vonstatten. Denn, ist das Ziel aktiviert, sind wir hochsensibel für gute Gelegenheiten. Der sich daran anschließende Plan läuft dann wie am Schnürchen ab. Ein toller Mechanismus, den unser Autopilot meisterhaft leisten kann, insofern wir selbst einen guten Plan abgespeichert haben.
    Wieder mal Rom
    Ein (mehr oder weniger abstraktes) Ziel kann häufig durch mehrere (konkrete) Mittel, also Handlungen oder Tätigkeiten, erreicht werden. Um einen Nagel in die Wand zu schlagen, kann ich einen Hammer kaufen, mir einen leihen, ich kann einen Holzschuh dazu benutzen, oder ich kann meinen Freund bitten, die Sache für mich zu erledigen. Im Laufe der Zeit legen wir uns ein ganzes Repertoire an Mitteln zur Zielerreichung zu.
    Dass viele Wege nach Rom führen, ist gut so. Denn wenn wir mehrere Mittel zur Zielerreichung haben (z. B. ein glückliches Leben führen) und eines nicht funktioniert (z. B. wir niemanden finden, mit dem wir eine gut funktionierende Beziehung aufbauen können), dann greifen wir eben zu einem anderen (und finden unser Glück z. B. im Beruf oder im Hobby). Allerdings unterscheiden sich die Menschen hinsichtlich der Verfügbarkeit von Mitteln. So hat jemand mit einer Nahrungsmittelallergie weniger Mittel, um satt zu werden, und jemand, der immer und überall ehrlich ist, weniger gute Chancen, erfolgreich durch alle Prüfungen zu kommen.
    Wie aber verhält es sich mit den Mitteln in unserem Kopf, wenn wir ein Ziel vor Augen haben? Werden immer sofort alle verfügbaren Mittel aktiviert wie bei anderen assoziativen Netzen im Kopf – so wie wir immer Salz aktivieren, wenn Pfeffer aktiviert ist?
    Wir können ein Ziel verfolgen oder wir können einfach nur an es denken, ohne dabei Lust zu verspüren, es momentan anzugehen. Ich kann zum Beispiel an «korrigieren« denken, selbst wenn ich gerade gar keine Klausuren korrigieren muss. Ich kann aber auch an »korrigieren« denken und das Ziel haben, mich gleich an den Schreibtisch zu setzen, um soundso viele durchzuschauen. Arie Kruglanski und Kollegen zeigen, dass Mittel nur dann aktiviert werden, wenn Ziele gegenwärtig von einem Menschen konkret verfolgt werden. Muss ich tatsächlich eine bestimmte Anzahl an Klausuren korrigieren, aktiviere ich: roten Stift suchen, Tee bereitstellen und tief durchatmen. Das Gedächtnis stellt mir also mental automatisch Mittel zur Zielerreichung zur Verfügung, allerdings nur dann, wenn ich tatsächlich ein Ziel verfolge. Mit anderen Worten: Ich weiß wohl, dass man einen Nagel mit einem Hammer in die Wand schlägt. Wenn ich allerdings gerade keine Bilder aufhängen will und im Moment kein Interesse an handwerklichen Aufgaben habe, dann aktiviert »Bilder aufhängen« auch nicht notgedrungen »Hammer suchen«, sondern vermutlich eher andere Assoziationen wie Umzüge, Szenen in Museen oder Ähnliches. Auch wenn ich mich über das Nachbarspaar amüsiere, das sich darüber streitet, wie hoch das neue Bild von Mutti hängen soll, dann ist mir der Begriff »Bild aufhängen« sicherlich zugänglich, nicht aber die Mittel, die ich nötig hätte, um es selbst zu tun. In dem Moment spukt mir keine Handlung im Kopf herum, die mich von der Aktivität, die ich eigentlich gerade in Angriff nehmen möchte (z. B. mich hinter dem Vorhang zu verstecken), ablenken würde. Wenn ich jedoch in eine andere Wohnung ziehe und Bilder aufhängen muss, dann erkennt mein Autopilot, dass ich handeln muss, und unterstützt mich bei der Zielverfolgung, indem er automatisch die richtigen

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