Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
Kampf durchstehen, als entnervt das Handtuch zu werfen und abzustillen.
Die Milch reicht nicht
Irgendwann kommt der Tag, an dem Sie den Verdacht haben, dass Ihre Milch nicht reicht. Ihr Baby wacht nachts wieder auf und schreit, ist tagsüber eher unruhig oder nach der Mahlzeit unzufrieden. Sie haben richtig geraten – die Milchmenge reicht nicht mehr. Vermutlich ist Ihr Kind kräftig gewachsen und hat bis hierher gut zugenommen. Nun braucht es einfach mehr.
Das können Sie tun
Keine Panik – vertrauen Sie auf Ihr Baby. Es steuert seinen Bedarf selbstständig: Legen Sie es häufiger an, auch nachts, wenn es danach verlangt. Nach 2 bis 3 Tagen hat Ihr Hormonsystem die Botschaft verstanden (siehe > ), die Milch fließt reichlich, und Ihr Baby findet seinen Rhythmus wieder.
● Wenn Sie in jedem Fall weiter voll stillen wollen, ist es nötig, doch einmal Ihre tägliche Milchmenge festzustellen. Das können Sie sehr einfach mit einer Wiegeprobe: Legen Sie über zwei Tage das Baby vor und nach jeder Mahlzeit auf die Waage; die jeweilige Differenz addieren Sie und erhalten so die Gesamttrinkmenge (siehe > ). Trinkt Ihr Kind zu wenig, wird sich Ihr Kinderarzt mit Ihnen beraten, was zu tun ist. Es könnte ja sein, dass Sie sich einfach nicht richtig ernährt und nicht ausreichend getrunken haben (siehe > ).
● Es kann viele Gründe für zu wenig Milch geben: zu viel körperliche Aktivität, Stress mit mehreren Kindern zu Hause, Überforderung mit der neuen Situation, Kummer und schließlich die ständige Sorge, die Milch reiche nicht. Wahrscheinlich wissen Sie am besten, was ganz speziell Ihr Problem ist. Besprechen Sie es mit Ihrem Mann, Ihrer Mutter, Freundin oder einer anderen Vertrauensperson. Versuchen Sie, eine Lösung zu finden, die Ihnen mehr Ruhe und Abstand verschafft. Es gibt vieles, was 2 bis 3 Monate warten kann – bis das Stillen nicht mehr so wichtig ist.
● Legen Sie sich ruhig einen Tag mit Ihrem Baby ins Bett. Ruhen Sie, konzentrieren Sie sich aufs Kind, ignorieren Sie einfach die Außenwelt. Sie werden sehen: Nach 24 Stunden haben Sie wieder genug Milch.
Gönnen Sie sich und Ihrem Baby ruhig einen Trödeltag im Bett zum Ausruhen. Das hilft oft, wenn die Milch nicht richtig fließen will.
● Es gibt Getränke und Speisen, die milchbildend wirken (siehe > ). Insgesamt ist eine ausreichende Ernährung und viel Flüssigkeitszufuhr wichtig. Wenn Sie beides beachten, unterstützt das die Milchbildung.
● Sollte es einmal nicht so sein, weil Sie vielleicht nach längerer Stillzeit »gestresst« sind und ohnehin nicht mehr lange weiterstillen wollen, sollten Sie erwägen, ob Sie mit dem Zufüttern von Flaschennahrung (siehe > ) beginnen. Bedenken Sie aber, dass Sie damit den Abstillprozess einleiten.
Was Sie übers Abpumpen wissen müssen
● Selbst wenn Sie wieder in den Beruf zurückkehren oder Sie bzw. Ihr Baby ins Krankenhaus müssen, können Sie weiter stillen. Gerade wenn das Baby krank ist, tut ihm die Milch besonders gut und hilft ihm, schnell wieder auf die Beine zu kommen. Pumpen Sie Ihre Milch ab und füttern Sie (oder eine andere Person) sie Ihrem Kind mit der Flasche. In Apotheken oder Sanitätshäusern können Sie Elektropumpen ausleihen.
Die richtige Technik kann Ihnen Ihre Hebamme oder jemand aus einer Stillgruppe zeigen. Wenn Sie wegen eines Krankenhausaufenthalts abpumpen müssen, dann übernimmt die Krankenkasse die Leihgebühr – bitten Sie Ihre Hebamme um eine entsprechende Bescheinigung für die Maßnahme.
● Geht es nur um kleine Milchmengen, die abgepumpt werden müssen, so genügt eine einfache Handpumpe, die Sie in der Apotheke erwerben können.
Extra-Tipp
Wenn Sie einen wichtigen Termin haben, den Sie ohne Baby wahrnehmen müssen, oder aus anderen Gründen einmal eine Stillmahlzeit mit der Flasche geben wollen, können Sie die Milch vorher abpumpen.
● Die Handpumpe kann auch sehr hilfreich bei einem Milchstau sein, wenn nach den ersten Lebenstagen des Babys die Milch einschießt und die Brust so hart wird, dass das Baby die Warze nicht richtig fassen kann. Hier hilft das Abpumpen kleiner Mengen, um dem Baby das Saugen zu ermöglichen.
● Beim Abpumpen gelten im Grunde die gleichen Regeln wie beim Stillen. Allerdings fließt die Milch oft langsamer, weil der Schlüsselreiz fehlt.
● Legen Sie die Pumpe regelmäßig, mindestens alle 3 bis 4 Stunden an, und pumpen Sie beide Seiten ab. Pumpen Sie zu selten, geht die Milchmenge zurück.
Haltbarkeit der Milch
●
Weitere Kostenlose Bücher