Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
mit der Flasche füttert, kann immer an der Graduierung ablesen, wie viel ihr Baby getrunken hat. Die Brust dagegen hat keine Graduierung. Was tun?
● Nehmen Sie diesen Mangel als Chance, und verlassen Sie sich ganz auf Ihr Baby. Es weiß in der Regel, was es braucht, und hört danach einfach auf, dreht seinen Kopf weg oder schläft zufrieden ein. Wenn es Hunger hat, wird es wieder schreien (aber nicht immer, wenn es schreit, hat es Hunger ...).
● Ob Ihr Baby genügend zunimmt, wird vom Arzt bei den Vorsorge-Untersuchungen kontrolliert und im U-Heft notiert. In den ersten Tagen nimmt Ihr Baby zunächst ab, nach 2 Wochen sollte es dann sein Geburtsgewicht aber wieder erreicht haben. Im ersten Vierteljahr nimmt Ihr Baby in der Regel 150–200 g pro Woche zu. Sie sollten allerdings nicht ständig Ihr Baby selbst wiegen – das bedeutet nämlich nur unnötigen Stress für Sie und Ihr Baby.
● Wenn es denn doch einmal davon abweicht, ist das noch kein Grund zur Sorge. Holen Sie sich Rat bei Ihrer Hebamme, Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Stillgruppe – es gibt viele Möglichkeiten, Abhilfe zu schaffen.
● Es gibt Zeiten, in denen der Milchbedarf Ihres Kindes schnell steigt und es deshalb häufiger angelegt werden muss, bis sich Ihre Milchmenge auf den größeren Hunger eingestellt hat. Doch nach 2 Tagen sollte diese Anpassung geschafft sein. Zu kurze Stillabstände unter 2 bis 3 Stunden schaden auf Dauer Mutter und Kind – Sie sind fix und fertig, Ihr Baby bekommt Bauchweh und ist am Ende überdreht.
Anfangs unumgänglich: Nachtmahlzeiten
Ein junger Säugling, der nachts weint, braucht Nahrung. Die Versuche älterer Generationen, den Kindern Genügsamkeit beizubringen, indem man sie nachts schreien ließ, sind endgültig gescheitert. Wenn ein Baby weint, weil es Hunger hat, muss es gestillt werden, auch mehrmals, wenn nötig.
● Aber werden Sie bitte nicht unruhig, wenn Ihr Baby nachts einmal nicht aufwacht, sondern freuen Sie sich stattdessen über erste Anzeichen für zukünftig ungestörte Nächte.
● Nach den ersten 2 bis 3 Monaten ist Ihr Baby körperlich in der Lage, auf die Nachtmahlzeit zu verzichten. Wird Ihnen die nächtliche Störung zu viel, können Sie – oder besser noch Ihr Mann – behutsam anfangen, mit Wiegen oder dem Schnuller die nächste Mahlzeit etwas hinauszuzögern.
Mit Wasser oder sanftem Wiegen lässt sich manchmal eine Stillmahlzeit etwas hinauszögern. So kann der Vater das Baby beruhigen – bis die Quelle wieder zur Verfügung steht.
Brauchen Stillkinder Flüssigkeit?
Muttermilch sättigt nicht nur, sie ist außerdem noch salz- und eiweißarm und löscht daher auch ideal den Durst. Das Gleiche gilt für alle unsere in Europa zugelassenen Säuglingsmilchnahrungen. Wenn man allerdings die Prospekte von Babytees liest, kann man sich nur wundern, dass die Menschheit bisher ohne Babytee überlebt hat. Stellen Sie sich doch einfach vor: In Afrika, wo es viel heißer ist, gibt es keinen Tee. Das Wasser dort ist oft verseucht, und der Tee damit gefährlich. Es geht auch ohne.
● Grundsätzlich gilt: Gesunde Säuglinge bis zum vollendeten 5. Monat (20. Woche) brauchen keinen Babytee.
● Erst mit Beginn der Beikost muss das Baby trinken – am besten eignet sich dafür Wasser (siehe > ).
● Fertigtees enthalten häufig viel Zucker – achten Sie auf die Zutaten.
● Kräutertees enthalten pflanzliche Wirkstoffe, die stark auf das Baby wirken. Geben Sie deshalb Ihrem Kind Kräutertee nur verdünnt und bei Beschwerden wie beispielsweise Blähungen. Ein Teerezept gegen Blähungen finden Sie hier > .
● Lassen Sie Ihr Baby mit der selbst gehaltenen Flasche nicht allein: Dauernuckeln schadet den Zähnen, selbst wenn es nur reines Wasser ist, und sollte daher nicht zur Gewohnheit werden. Sie können das Wasser auch im Glas anbieten.
Hilfe bei Stillproblemen
In den ersten Wochen sind Schwierigkeiten beim Stillen fast die Norm – vor allem beim ersten Kind. Sie sind oft schuld daran, dass im Laufe der ersten 6 Wochen viele Mütter »aufgeben«, obwohl sie gerne länger gestillt hätten. Eine große Hilfe bei diesen Problemen ist der Rat einer erfahrenen Hebamme oder die Unterstützung durch Stillberaterin und Stillgruppe. Denn viele Schwierigkeiten sind vorübergehend und können gemeistert werden. Lassen Sie sich also nicht so schnell entmutigen oder sich weismachen, dass andere Mütter es viel »besser« können oder gar, dass es die Mühe nicht lohnt. Es ist für Sie im Nachhinein
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