Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
ein unbefriedigendes Gefühl, gezwungenermaßen abgestillt zu haben. Wenn Sie mit Ihrem Stillproblem fertig werden und am Ende alles wunderbar klappt – welch ein Glück!
Schmerzhafte und wunde Brustwarzen
Natürlich ist das erste Ansaugen Ihres Kindes ungewohnt. Wenn’s sich um ein kleines »Barracuda-Baby« handelt, das einen starken Zug hat, kann es sogar etwas unangenehm sein. Aber nach den ersten Tagen sind Sie daran gewöhnt –schmerzhaft ist es dann nicht mehr. Anders, wenn Ihr Baby nur die Warze greift oder die Warze nicht richtig im Mund liegt (siehe > ). Doch das können Sie schnell korrigieren.
Unangenehm wird es aber, wenn Ihre Warzen wund sind – und das passiert häufig in den ersten Tagen. Es gibt wohl Stillhütchen, die Sie zur Schonung auflegen können, aber ist die Warze erst wund, dauert die Heilung durch die Beanspruchung einfach länger. Seien Sie deshalb in den ersten Tagen und Wochen extrem vorsichtig, denn durch die verletzte Warze können Keime eindringen und eine Brustentzündung (Mastitis) auslösen. Wunde Warzen und eine Entzündung können einer Mutter das Stillen schnell verleiden. Nach den ersten Wochen ist Ihre Brust zwar irgendwann abgehärtet, doch vorher können Sie sie schon schützen:
Das können Sie tun
● Die Brustwarzen in Stillpausen regelmäßig mit Lanolin (Wollfett) eincremen – das pflegt, schützt und hat eine entzündungshemmende Wirkung.
● Trockene Wärme von einer Rotlichtlampe zwischen den Stillmahlzeiten oder im Sommer ein Viertelstündchen Sonnenbad »oben ohne« tun wohl.
● Lassen Sie die letzten Milchtropfen der Mahlzeit auf der Warze trocknen – sie haben heilende Wirkung.
● Ein Tropfen Rotöl (Johanniskrautöl, aus der Apotheke) auf die Warzen nach jedem Stillen wirkt Wunder. Sie müssen es auch vor dem nächsten Stillen nicht extra abwischen.
● Salben sollten nicht routinemäßig angewendet werden. Lassen Sie sich hier erst von Ihrem Frauenarzt beraten
● Weniger schmerzhaft wird das Stillen mit Latex-Stillhütchen (Apotheke), die Sie auf die Brustwarze aufsetzen. Babys können damit kräftig saugen, wenn sie auch eine etwas verminderte Milchmenge aushalten müssen. Nach wenigen Tagen können Sie wieder normal stillen.
● Legen Sie das Baby auf der weniger gereizten Seite zuerst an, damit auf diese Weise der Milchfluss-Effekt auch auf der wunden Seite schonend eintreten kann und damit das Ansaugen weitgehend schmerzlos ist.
● Lassen Sie Ihr Baby an der gereizten oder wunden Brust nicht länger als 10 Minuten pro Seite trinken; lieber verkürzen Sie die Stillabstände.
Ihr Baby will ständig trinken?
Sie sehen blass und müde aus, und trotzdem gestehen Sie es nur ungern ein: Ihr Baby stiehlt Ihnen den letzten Nerv. Es will immerzu trinken – nach kurzer Mahlzeit hält es kurze Ruhe, und schon geht es wieder los.
Zweifellos gibt es unruhige, zarte oder trinkfaule Kinder, die wochen-, ja gar monatelang mehr als die übliche Zahl an Mahlzeiten brauchen. Sehr häufig ist aber etwas anderes geschehen, und meist handelt es sich um besonders »pfiffige« Babys. Sie haben schon früh gelernt, dass, sobald sie schreien, Mama zur Verfügung steht. Vielleicht hat Ihr Kind einmal nur wenig getrunken und statt nach 3 bis 4 Stunden schon nach einer Stunde wieder gekräht. Vielleicht haben Sie auch sein Geschrei missverstanden, es angelegt, und das hat Schule gemacht! Vielleicht liebt es Ihr Baby einfach, viel zu saugen, und stillt bei Ihnen nicht ausschließlich seinen Hunger, sondern auch sein Saugbedürfnis. Das kann sogar manchmal zu Blähungen führen.
Das können Sie tun
Natürlich müssen Sie erst im Gespäch mit dem Kinderarzt klären, ob Ihr Kind gut und altersgemäß entwickelt ist – dann kann es nämlich nicht ständig Hunger haben! In der Folge sollten Sie versuchen, die Abstände zwischen den einzelnen Mahlzeiten auszudehnen.
● Lenken Sie es ab, spielen und singen Sie mit ihm, machen Sie einen Spaziergang. Sicher wird es erst protestieren, denn durch die vielen kleinen Mahlzeiten wird es wahrscheinlich recht wenig auf einmal trinken. Aber je größer Sie die Abstände halten können, desto üppiger fällt die einzelne Mahlzeit aus und desto friedlicher wird Ihr Kind.
● Eine große Hilfe ist es, wenn ein Dritter – am besten Ihr Mann – das Baby ablenkt, ihm vielleicht zur Beruhigung eine Flasche Wasser gibt.
● Rechnen Sie damit, dass diese »Umerziehung« nicht ganz ohne Kummer und Geschrei abläuft. Aber lieber diesen
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