Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
sein, übt zusätzlichen Druck aus. Das führt häufig dazu, dass frischgebackene Väter besonders lange im Büro verweilen. Flucht oder Pflichterfüllung?
Keine Angst vorm Vatersein
Es gibt keinen Grund, sich vor der neuen Rolle zu fürchten oder vor bestimmten Erwartungen davonzulaufen. Neue Untersuchungen belegen, dass Männer sich instinktiv ebenso mütterlich verhalten können wie Frauen. Der Schlüsselreiz des »Kindchen-Schemas«, das babyhafte Äußere, löst bei ihnen ebenso wie bei Frauen Zuwendung und Pflegetrieb aus. In Versuchen fassten Männer Kinder in der gleichen Weise an wie Frauen, erwiderten ihr Lächeln, sprachen in ähnlichen Lauten mit ihnen und fütterten sie ebenso einfühlsam wie die Mütter. Mit zugebundenen Augen erkannten junge Väter ihr Baby genausogut wie die Mütter. Mit anderen Worten: Vatersein muss man eigentlich nicht lernen. Das Zeug dazu hat jeder Mann mit seinen Genen mitbekommen, wenn er und seine Umgebung es nur zulassen.
Das vertieft Ihre Beziehung
Den neuen Vater im Auge, den alten Adam in der Brust: Wo ist der Ausweg aus diesem Dilemma? Voraussetzung ist sicher, die eigene Trägheit und Unsicherheit zu überwinden. Das klappt nicht auf Anhieb und kann nie hundertprozentig sein. Als goldene Brücke sind deshalb die Tipps »Speziell für den Vater« gedacht. Natürlich ist es am besten, er liest das ganze E-Book. Aber das wird nicht jeder Mann wollen.
Speziell für Väter
Sie haben Ihrem Kind etwas grundsätzlich anderes zu bieten als die Mutter: Ihre tiefe Stimme, den anderen Körper und ganz andere Verhaltensweisen.
Väter sind in der Regel temperamentvoller im Spiel mit ihrem Kind, setzen mehr auf Wagemut und Kreativität: Sie trauen dem Kind einfach mehr zu als die Mutter, die eher beschützend und manchmal dadurch auch einschränkend wirkt.
Untersuchungen zeigen, dass sich Kinder ohne männliche Bezugspersonen – das kann abgesehen vom Vater auch der Großvater, der Onkel oder der große Bruder sein – nicht optimal entwickeln.
Das »Aufziehen« von Kindern ist eben nicht nur Frauensache, sondern die gemeinsame, verantwortungsvolle Aufgabe von Mann und Frau.
Selbst ist der Mann
Wie jede andere lebt auch die Vater-Kind-Beziehung von dem, was Sie investieren.
In den ersten Lebensmonaten, vor allem, wenn Sie ganztags berufstätig sind, ist eine gewisse Arbeitsteilung die Regel. Das kann dazu führen, dass Sie sich gar nicht mehr allein ans Baby wagen und zur Erklärung all seiner Lebensäußerungen die Hilfe Ihrer Frau brauchen. Ich meine, ein Vater sollte sein Baby selbstständig versorgen können. Wenn Sie ab und zu mit ihm allein sind, wird sich Ihre Beziehung vertiefen. Sagen Sie nicht: »Meine Zeit kommt, wenn das Kind sprechen und laufen kann«. Ihre Zeit als Vater beginnt mit der Geburt. Wenn Sie jetzt nicht die Beziehung zu Ihrem Baby aufbauen, wird Ihnen das später zunehmend schwerer fallen. Nehmen Sie sich als Vater ernst und geben Sie Ihrem Baby eine Chance. Andererseits: Wer dieersten Monate ein Mustervater ist, kann damit nicht fürs ganze erste Lebensjahr »vorarbeiten«. Lassen Sie nicht zu, dass sich zwischen Ihnen und Ihrem Kind Distanz entwickelt, denn sie könnte so groß werden, dass der Abstand kaum zu überbrücken ist! Im Bemühen um Ihr Kind können Sie im Grunde nichts verlieren, aber eine Menge gewinnen.
So ein Vater ist nicht nur anders – er fühlt sich auch ganz anders an!
Tipps für Väter
● Schenken Sie Ihrer Frau ein paar Stunden Ausgang, oder machen Sie selbst einen kleinen Ausflug mit dem Baby. Ihre Frau wird Ihre Hilfe annehmen können, wenn sie das Gefühl hat, Sie wissen mit ihm umzugehen. Und Sie bekommen zu Ihrem Kind ein ganz anderes Verhältnis, wenn Sie allein mit ihm Zeit verbringen.
● Grundsätzlich sollten Sie Ihr Kind wickeln und anziehen können. Tipps und Informationen dazu finden Sie ab hier > und hier > . Sie sollten es aufnehmen und niederlegen können (hier > und hier > ). Wenn es Beikost (siehe > ) oder Fläschchen (siehe > ) bekommt, übernehmen Sie möglichst eine feste Mahlzeit. Diese Regelmäßigkeit lässt eine besonders innige Beziehung wachsen und entlastet die Mutter mehr als Spontanhilfen, mit denen sie nicht fest rechnen kann.
● Mit gutem Grund sind Tragehilfen (siehe > ) bei Vätern so beliebt: Sie sind damit so mobil wie gewohnt, das Fliegengewicht ist von Männern spielend zu bewältigen, und sie bekommen auf ganz praktische Art und Weise einen intensiven Körperkontakt. Denn im
Weitere Kostenlose Bücher