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Unser Kind soll etwas werden - Familie ist lebenswert

Titel: Unser Kind soll etwas werden - Familie ist lebenswert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela M.T. Reinders
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Beruf ausüben, in dem sie sich Vorgesetzten unterordnen, werden bei ihren Kindern ebenfalls den Wert vermitteln, dass es gut ist, Autoritäten zu folgen. Eltern, die selbst in höheren Posten beschäftigt sind, vermitteln ihren Kindern eher Neugier, Kreativität, Diskussions- und Verhandlungsfreude.
    Was für Familien zu tun ist, um für die Kinder eine lernfreudige Atmosphäre zu schaffen, auch das besingt das Lied „We are family“: „Unsere ‚goldene Regel’ lautet: Vertrau dir selbst und dem, was du tust. Nichts geht schief.“
    In der Familie gut vorbereitet, wird das Kind anschlussfähig an die Lernorte und Lernwelten, die es in seiner Bildungslaufbahn noch betreten wird – Kindergarten und Schule beispielsweise.
    Der Ravensburger Spieleverlag hat ein Plakat (zum Download unter www.ravensburger.de , Menu „Lernen“) für Eltern von Kindern im Kindergartenalter gestaltet. Die Erzieherin Johanna Friedl gibt Tipps zum Tun in der Familie:
Haben Sie heute Ihrem Kind schon vorgelesen? …
Dann lernt es zuzuhören und entwickelt Fantasie.
Haben Sie heute mit Ihrem Kind schon gespielt? …
Dann wächst seine Konzentrationsfähigkeit.
Haben Sie heute mit Ihrem Kind schon gekuschelt? …
Dann fühlt es sich geborgen und sicher.
Haben Sie heute mit Ihrem Kind schon ein Bilderbuch angesehen? … Dann entwickelt es seine Sprachfähigkeit.
Haben Sie heute mit Ihrem Kind schon den Tisch gedeckt? …
Dann übt es Hilfsbereitschaft.
Haben Sie heute mit Ihrem Kind schon rumgetobt? …
Dann bekommt es ein Gefühl für den eigenen Körper.
Haben Sie heute mit Ihrem Kind schon eingekauft? …
Dann trainiert es seine Merkfähigkeit und Selbstständigkeit.
Hat Ihr Kind heute schon mit Freunden gespielt? …
Dann entwickelt es soziale Kompetenz und weiß, was Fairness bedeutet.
Haben Sie heute mit Ihrem Kind schon ein Tier beobachtet, ein Bild gemalt, gebastelt oder eine Geschichte erzählt? … Dann haben Sie unglaublich viel für die Entwicklung Ihres Kindes getan!“
    Â© Ravensburger
Kinder lernen voneinander
    Kinder lernen nicht nur in Institutionen. Natürlich lernen sie vom ersten Tag an – und was zu Hause oder in der Schule nicht vermittelt werden kann, schauen sie sich bei Gleichaltrigen ab. Sie beeinflussen sich in einer Lerngruppe, schon im Kindergarten, gegenseitig mit dem, was sie gemeinsam lernen. Das muss niemand scheuen. Eine junge Frau erzählt von ihren Erfahrungen:
    Eine Hommage an Ralf H.
    â€žIch zum Beispiel wuchs als zweite Tochter in einer Familie auf – meine Schwester ist (knapp!, wie ich gerne betone) fünf Jahre älter als ich, war offensichtlich immer schon vorsichtiger und zumindest ein braveres Kind, als ich es war. Da war es ein Glücksfall für mich, als im dritten Schuljahr Ralf H. neu in unsere Klasse kam. Seine Eltern hatten ein Haus im unteren Teil unserer Straße bezogen. Mit Ralf konnte ich hemmungslos über den Waldweg stromern, der für mich allein zu gefährlich gewesen wäre, und lernte Kletterbäume kennen und auf ihnen nach oben gelangen, auf denen ich sonst nie gelandet wäre.
    Bei seiner Geburtstagsfeier erfuhr ich, dass es ein Schokoladenfondue gibt – bis dahin hatte ich nicht einmal die Fleischvariante gekannt. Ich lernte, wie man Ladykracher ansteckt, und dass aus kleinen, harmlos wirkenden Zylinderhütchen künstliche Hundehaufen wuchsen, wenn man sie anzündete. „So ganz nebenbei“ lernte ich dabei, dass es Menschen gibt, denen weder Kinder noch der Wald egal sind: „Ihr macht ja wohl hier kein Feuer unter den Bäumen“, sorgte sich ein zufällig vorbeigehender Spaziergänger um unser Wohl und das der Natur; wir sagten „nein“ und ließen es bleiben – zu Hause hätten wir die Scherzartikel ja nie ausprobieren dürfen …
    Apropos zu Hause: Einmal abgesehen von der Tatsache, dass mangels ausreichender Geschwisterkinder Ralf H. meine einzige Chance war, das Biologiebuch einmal auf Wahrheitsgehalt zu prüfen, hinterließ es Eindruck auf mich, wenn ich bei ihm zu Hause zum Spielen war. Seine Eltern waren so extrem jung, wie meine im Klassendurchschnitt der Elternschaft extrem alt waren. Bei ihm zu Hause lernte ich zwar die Reize entdecken, die das Leben mit einer jungen Mutter zu bieten hatte (andere Musik aus dem Radio, beispielsweise), aber genauso die Weitsicht, Lebensart und

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