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Unser Leben mit George

Unser Leben mit George

Titel: Unser Leben mit George Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Summers
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noch unberührten Futter. Sein Gesicht, das ein paar Sekunden lang
glücklich gewesen war, verzog sich zu einem Ausdruck tiefsten Abscheus, und der
Hoffnungsschimmer in seinen Augen war wieder verschwunden.
    War dieses harte Zeug wirklich das Einzige, was er jemals zu fressen bekommen würde?, schien er zu fragen. Ich kniete mich
neben ihn und versuchte, ihn von Hand zu füttern. Manchmal mümmelte er lustlos
auf einem Bröckchen herum, aber meist drehte er nur den Kopf weg.
    Nach zwei Wochen Trockenfutter wurde
George lethargisch und trübsinnig. Sein Gesicht fiel ein, und wenn ich ihn
streichelte, konnte ich seine hervorstehenden Rippen fühlen. Ich hatte das
Gefühl, als Mutter versagt zu haben — oder vielmehr als Hundebesitzerin. Wieder
ging ich mit ihm zum Tierarzt.
    »Warum frisst er nichts?«, fragte ich,
als ich das Häufchen Knochen, das George jetzt war, auf den Untersuchungstisch
setzte. Er wog jetzt 5,02 Kilo, was für sein Alter etwas untergewichtig war.
»Was mache ich falsch?«
    Paul, der Tierarzt, war jung und fast
zu gut aussehend mit seinen großen blauen Augen und dem braungelockten Haar. Er
lächelte beruhigend und, wie ich hoffte, leicht flirtend. »Ich glaube nicht,
dass Sie etwas falsch machen.«
    »Wenn ich ihm sein Futter hinstelle,
sieht er so unglücklich aus, fast könnte man sagen, verstört. Vielleicht ist er
krank, was meinen Sie?«
    »Also, ich habe ihn untersucht, und
soweit ich sehen kann, hat er keine Symptome, bis auf die Appetitlosigkeit.«
    »Ich weiß, aber... könnte er
Depressionen haben, weil wir ihn aus seiner Familie herausgenommen haben?«
    »Depressionen?«, sagte Paul, während
Georges wedelnder Schwanz eine Flasche Desinfektionsmittel umwarf und auf den
Boden fegte.
    »Oder könnte es sein...?« Meine Stimme
versagte, ich brachte es nicht fertig, meine schlimmste Befürchtung
auszusprechen.
    »Ja?«
    Ich holte tief Luft und sagte es.
»Glauben Sie, er könnte magersüchtig sein?«
    Um Pauls Mundwinkel zuckte es. »Soweit
ich weiß, ist nichts darüber bekannt, dass ein Hund absichtlich hungert«,
versicherte er mir, wobei er sich bemühte, ernst zu bleiben. »George ist
wahrscheinlich nur wählerisch, wie Cavaliere es oft sind. Er verschmäht das
Trockenfutter, weil er Sie dazu bringen will, ihm etwas anderes zu geben. Aber
manchmal muss man aus Liebe hart bleiben. Ich würde ihm das Trockenfutter
weiter anbieten, denn auf Dauer ist es wirklich das Beste für George. Wenn es
im Laufe der nächsten Wochen nicht besser wird, bringen Sie ihn noch mal her.
Dann kann man ihn immer noch gründlich untersuchen und vielleicht sogar seine
Gallenfunktion testen.«
    »Wunderbar!«
    »Vielleicht versuchen Sie es bis dahin
mal mit einer anderen Geschmacksrichtung — vielleicht Lamm? Ich habe hier
gerade ein paar Proben.« Er riss ein Paket auf und bot George ein paar Brocken
an. Mein Hund verschlang sie so schnell, dass ich Angst hatte, er könnte
ersticken. »Na also! Vielleicht ist damit das Problem ja schon gelöst!«
    Sofort kaufte ich einen großen, teuren
Sack mit dem neuen Futter und schleppte ihn nach Hause. Aber sobald es in
Georges Napf war, weigerte er sich, es auch nur anzusehen. Stattdessen
riskierte er Tod und Verstümmelung, indem er versuchte, Monster Mog ihr
Dosenfutter unter der Nase weg zu stehlen. Die Situation wurde immer schlimmer.
Jedes Mal, wenn es ein Hähnchen gab, wurde George hysterisch vor Aufregung und
kläffte wie besessen, sobald Joshua und ich uns zum Essen hinsetzten. Und wenn
unsere Nerven kurz vor dem Zerreißen waren, gaben wir George heimlich den einen
oder anderen Bissen von unseren Tellern. Dem ersten Häppchen folgte ein
zweites. Und das nächste. Und noch eins. Aber im Allgemeinen blieb ich
standhaft: Diesen Kampf um das Essen würde ich gewinnen, nicht George. Wenn der
Tierarzt darauf bestand, dass ein hochwertiges Alleinfutter das Beste für
unseren Cavalier war, dann würde er es bekommen.
    Zwei Wochen später hatte sich Georges
Appetit immer noch nicht gebessert. Ich ging wieder mit ihm zum Tierarzt und
bestand darauf, dass etwas geschehen müsse. Ich ließ George über Nacht dort,
weil der eine oder andere Test gemacht werden sollte. Aber nicht nur waren die
Ergebnisse alle höchst normal, sondern George hatte auch alles gefressen, was
man ihm dort vorgesetzt hatte.
    »Ich überlege... Haben Sie ihn
vielleicht bei Tisch gefüttert?«, fragte Paul, als ich George abholte und die
horrende Rechnung über mehrere hundert Pfund

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