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Unser Sommer in Georgia

Unser Sommer in Georgia

Titel: Unser Sommer in Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Henry
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Mutter hatte wiederum andere. Wenn sie alle zusammentragen würden, was sie im Gedächtnis bewahrt hatten, würde dann ein vollständiger Sommer daraus entstehen?
    Mack sagte in ihr Schweigen hinein: »Wir wollen Dad ein bisschen schlafen lassen. Möchtest du eine Tasse Kaffee?« Er deutete auf das Café.
    Riley schaute zur Tür. »In einer Stunde fängt die Veranstaltung an ...«
    Er nahm sie am Arm. »Das klingt wie eine Ausrede. Komm! Nur eine Tasse Kaffee.«
    »Ja.« Sie drückte seinen Arm und folgte ihm ins Café, wo sie Anne hinter der Theke ein Zeichen gab. Gleich darauf brachte die junge Frau ihnen zwei Scones und zwei Tassen Kaffee an den Tisch.
    Nachdem Mack von seinem Scone abgebissen und einen großen Schluck Kaffee getrunken hatte, lehnte er sich zurück. »Okay, alte Freundin, jetzt erzähl mal, wie es deiner Mutter geht.«
    »Immer besser. Aber sie ist schlecht gelaunt. Es macht sie verrückt, dass sie das Bett hüten muss und die Veranstaltungen verpasst, die sie selbst geplant hat. Sie sagt immer, dieser Laden sei ihr Hobby, aber eigentlich ist er eher eine Obsession. Deswegen sind meine beiden Schwestern hier ... Sonst würde Mama die ganze Arbeit allein machen. Sie würde wirklich für zwei schuften.« Riley lehnte sich zurück. »Aber ich muss dir sagen, ich komme gar nicht drüber weg, wie schön meine Schwestern den Laden renoviert haben. Ich habe immer davon geträumt, so was zu machen ... Aber, na ja, mir fehlte das Geld dafür und auch die Begabung. Mama wird es wunderschön finden.«
    »Aber was ich noch wichtiger finde - erzähl mir von Brayden! Kannst du mir etwas über seinen Vater sagen?«
    Riley wandte sich ab. Unruhig ließ sie den Blick durch den Raum schweifen.
    »Entschuldige bitte ... Das geht mich überhaupt nichts an. Ich hätte gar nicht fragen sollen.«
    »Ist schon gut. Weißt du, ich habe bisher noch niemandem gesagt, wer sein Vater ist. Jedenfalls ...« Sie holte tief Luft. »Wie geht's denn deiner lieben Mutter?«
    »Sie macht sich Sorgen um Dad, aber sie hat ihn zu dieser Reise ermutigt. Und es ist herrlich. Einfach hier zu sein und sich an diese friedlichen, zeitlosen Tage von damals zu erinnern. Ich war ja bei den Murphys zum Austerngrillen - die sind noch genauso verrückt wie früher, und ich habe mit Dads alten Kumpeln Poker gespielt. Ich bin durch die ganze Stadt gelaufen und habe vom Anleger aus den Sonnenuntergang beobachtet. Alle schönen Sachen habe ich gemacht.«
    Im Licht der späten Nachmittagssonne, die durch die alten Fenster fiel, schaute Mack sie blinzelnd an. In ihrem Herzen wurde eine weitere Erinnerung lebendig. Mack war gerade mit ihr auf dem Weg zum Freilichtkino, da kam Maisy hinter ihnen hergerannt und bettelte darum, mitkommen zu dürfen. Hatte Mack sie, die große Schwester, damals auch nur für einen Moment gewollt?
    Er griff über den Tisch und nahm ihre Hand. Eine Weile schien er nach den richtigen Worten zu suchen. Schließlich entschied er sich für: »Es ist wirklich schön, dich wiederzusehen.«
    »Ja, ich freue mich auch.« Sie drückte seine Finger und überlegte, was er eigentlich sagen wollte.
    Sheppard erschien an ihrem Tisch. »Und ihr beiden lasst einen alten Mann in der Sachbuchabteilung einfach einschlafen? Und lasst ihn schnarchen wie einen Holzfäller?«
    »Ich dachte bloß, dass es heute ziemlich anstrengend für dich gewesen sein muss, Dad.« Mack stand auf. »Lass uns was essen gehen, bevor wir zu der Veranstaltung wiederkommen. Was hältst du davon?«
    »Gern«, sagte Sheppard. »Ich wette, mit unserem Fischgeruch verpesten wir in diesem schönen neuen Laden nur die Luft. Komm, wir gehen!«
    Mack umarmte Riley zum Abschied. »In einer guten Stunde sind wir wieder zurück«, versprach er.
    »Wie schön!« Riley begleitete Vater und Sohn zum Ausgang, hielt ihnen die Tür auf und schaute ihnen nach, als sie den Bürgersteig hinuntergingen. Lodge trat neben sie. »Hallo.«
    Riley erschrak. »Hey, wann bist du denn reingekommen?«
    »Vor ein paar Minuten.« Er blickte ebenfalls Mack und Sheppard nach. »Die Zeit vergeht, aber manche Dinge verändern sich nie, oder? Du hast ihn schon immer ... sehr gemocht.«
    Riley schüttelte den Kopf. »Warum sagst du das? Alles hat sich verändert, Lodge«, widersprach sie. »Und es verändert sich noch immer.« Gereizt ballte sie hinter dem Rücken die Fäuste.
    »Ja, vielleicht hast du recht«, meinte Lodge. Gemeinsam schauten sie Vater und Sohn nach, die in der Ferne verschwanden, gefolgt

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