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Unser Sommer in Georgia

Unser Sommer in Georgia

Titel: Unser Sommer in Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Henry
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...«
    »Ich weiß, Dad. Ging mir genauso.« Mack streichelte seinem Vater die Schulter.
    Riley schlüpfte aus dem Zimmer. Erst im Flur atmete sie wieder tief durch. Da spürte sie Macks Hand am Ellbogen. »Riley.«
    Sie schaute ihn an. »Ich sollte euch beide allein lassen ... Ich dachte, ihr würdet mich vielleicht ... Ach, ich weiß nicht, was ich gedacht habe.«
    »Dass ich meine beste Freundin aus Palmetto Beach vielleicht gern hier hätte?«
    »Das ist ja lange her.« Sie schaute auf die geschlossene Tür zu Sheppards Zimmer. »Geh nur, kümmere dich um deinen Dad!«
    Mack nahm Rileys Gesicht in beide Hände und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Danke, Fischlein. Ich berichte dir nachher.«
    Als Riley im Haus ihrer Mutter ankam, wurde sie gleich ins Wohnzimmer zitiert, wo Kitsy Sheffield stolz hinter ihrem neuen Gehwagen stand. Riley lachte laut. »Mama, du bist ja auf den Beinen. Toll siehst du aus!«
    »Ich sehe aus wie eine wandelnde Leiche, aber warte mal ab, wenn ich zwei Stunden mit meiner Friseurin hatte, eine Stunde mit der Handpflegerin und eine Stunde mit der Visagistin, dann kann ich mich wieder draußen zeigen.« Damit ließ sie sich auf ihr Bett fallen. »Morgen Abend bei der Party werde ich meistens im Rollstuhl sitzen müssen, aber bei den Ankündigungen und den Reden will ich auf jeden Fall stehen.«
    Riley half ihrer Mutter, sich wieder unter ihre Lieblingsdecke zu legen. »Ob du nun stehst oder sitzt, ich freue mich so, dass du kommst.«
    »Lass uns noch einmal die Liste durchgehen, ja?« Kitsy schob sich am Kopfteil des Bettes hoch und nahm eine Mappe von ihrem übervollen Nachttisch.
    Riley war, als müsse ihr schwindlig werden, wenn sie die Liste noch ein einziges Mal anschauen würde. Doch sie ermahnte sich zur Geduld. »Okay, Mama. Einmal noch.«
    Sie sprachen die Veranstaltung in allen Einzelheiten durch. Beim Thema Tombola deutete Kitsy auf die Gewinne. »Wo kommt das denn alles her? Ich habe mich doch nie um ein Wochenende in Charleston oder um ein kostenloses Styling bemüht ...«
    »Das sind alles Spenden. Adalee hat sich darum gekümmert. Sie ist in der Stadt von einem Geschäft zum anderen gezogen. Wir haben die Lose für zehn Dollar das Stück verkauft. Das Geld kommt dem Buchladen zugute.«
    »Bist du sicher, dass wir nichts dafür bezahlen müssen?«
    »Absolut sicher.« Riley strich die Decke über Kitsys Beinen glatt. »Glaub mir, ich weiß, wie man den Laden führt. Es war eine wunderbare Woche. Alles läuft genau nach Plan. Adalee und Maisy haben unglaublich hart gearbeitet. Und Ethel und Anne müssen Engel sein. Wir können bloß ihre Flügel nicht sehen.«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass ein paar Details untergegangen sind. Ich muss einfach lernen, das loszulassen, worüber ich keine Kontrolle habe. Nicht alles kann ohne mich laufen.« Kitsy klapperte heftig mit den Augenlidern, so als klebe eine Mücke daran.
    Riley hatte plötzlich das Gefühl, sich verteidigen zu müssen. »Mama, nichts ist untergegangen. Das verspreche ich dir.«
    Ihre Mutter beugte sich vor. »Und was ist mit der Sängerin, die später am Abend auftreten soll? Ich habe niemanden angerufen.«
    »Maisy hat die Tochter von einer Frau aus dem Kochbuch-Club engagiert. Ich glaube, sie singt Countrysongs.«
    Kitsy stöhnte. »Jetzt erzähl mir bitte nicht, dass sie irgendeine näselnde Proletin angestellt hat, die schlecht Karaoke singt.«
    »Hoffentlich nicht ...« Riley stand auf. »Hör mal, ich weiß, dass Harriet dich rechtzeitig zum Laden bringt, aber ruf mich an, wenn du irgendwas brauchst.«
    »Ich werde schon nichts brauchen.«
    Zögernd blieb Riley noch am Bett stehen. »Mama, wusstest du schon, dass Sheldon Rutledge ums Leben gekommen ist? Im letzten Monat, im Irak.«
    »Ja, das habe ich vor ein paar Wochen im Gartenclub erfahren.«
    »Warum hast du es mir nicht erzählt?«
    »Ich muss es wohl vergessen haben.«
    »Er war ein guter Freund, Mama. Ich wünschte, ich hätte es gewusst, bevor ...«
    »Das tut mir leid, mein Kind. Alte Frauen sind manchmal vergesslich.«
    »Aber du vergisst nie etwas.« Riley gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Bis nachher.«
    »Schatz?«, rief ihre Mutter, als Riley schon in der Tür stand. Riley schaute sich um. »Ja?«
    »Deine Frisur gefällt mir.«
    »Die habe ich schon seit Tagen.«
    »Ich weiß, ich habe bloß immer vergessen, dich darauf anzusprechen.«
    Riley nickte und schloss die Wohnzimmertür. Die Verantwortung lastete schwer auf ihren Schultern. Die

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