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Unser Sommer in Georgia

Unser Sommer in Georgia

Titel: Unser Sommer in Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Henry
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niemals tun würde. Zwei Tage, nachdem Lucy ihn verlassen hatte, war seine Liebe zu ihr wieder erwacht, urplötzlich und ohne erkennbaren Grund. Aber Lucys Gefühle für ihn waren unwiderruflich erkaltet.
    Riley tat ihr Bestes, um sich immer wieder aufzuheitern. Sie betrachtete die Einzelheiten im Haus mit ganz neuen Augen: die Delle im Holzfußboden, wo Brayden den eisernen Kessel hatte fallen lassen, als er ihr helfen wollte; das Bücherregal mit dem krummen mittleren Brett, das Daddy gezimmert hatte; die frisch gestrichenen Möbel und die Verschönerungen, die ihre Schwestern vorgenommen hatten. Anne hatte noch einen zweiten Engel für Riley getöpfert, der größer war als der erste. GLAUBE hatte sie hineingeritzt. Er stand für alle sichtbar neben der Kasse auf der Theke.
    Das Licht der Nachmittagssonne fiel schon auf Rileys Schoß, als Brayden hereingerannt kam. Er ließ seine Angeltasche fallen. In seinen blonden Locken und auf seinen braunen Wangen spielte der Sommer. »Ich weiß jetzt, was ich zu meinem Geburtstag machen will. Wir haben dieses Jahr ja nicht gefeiert. Weißt du noch, was du gesagt hast? Nach der Bücherparty?«
    »Muss ich dafür sehr viel planen?«
    Brayden setzte sich neben sie auf den Fußboden, kreuzte die Beine, lehnte sich zurück und stützte sich auf die Ellbogen. »Ich will Opa und Oma in Edisto besuchen. Sie haben gesagt, ich finde es da bestimmt ganz toll. Man kann bei ihnen genauso gut angeln wie hier, haben sie gesagt, und nebenan wohnt ein dreizehnjähriger Junge, und Opa hat ein Motorboot gekauft, und -«
    Riley musste lachen. »Natürlich darfst du das. Aber willst du nicht außerdem auch noch feiern?«
    »Darf ich denn beides?«
    Sie stieß gegen seinen aufgestützten Arm, sodass er nach hinten fiel. »Warum denn nicht?«
    Brayden richtete sich wieder auf. »Weil wir - na ja, wir sind doch total pleite.«
    »Was redest du denn da?«
    »Susie Muller erzählt es überall herum. Sie sagt, ihre Mutter hat gesagt, dass wir den Buchladen verkaufen müssen, weil wir kein Geld mehr haben, und dass wir auf der Straße leben müssen. Aber ich hab Susie gesagt, dass wir bei Oma wohnen können.«
    Riley grinste ihren Sohn an. »Ich denke eigentlich eher an ein Zelt am Strand.«
    »Sehr witzig, Mummy.«
    »Brayden, wir können zwar den Laden nicht halten, aber man kann ja auch andere Sachen machen.«
    »Das weiß ich doch.« Brayden sprang auf. »Ich gehe jetzt mit Kenny angeln.« Er stürmte davon.
    »Rileyschatz, Telefon!«, rief Ethel durch den Laden.
    »Kannst du es mir bitte bringen?« Riley schob einen Bücherstapel zur Seite.
    Ethel trat ein. »Es ist wieder diese Frau.«
    Riley lächelte ihr zu. Sie wusste, dass Ethel Mimi meinte, die Maklerin. »Sie kann ja nichts dafür«, flüsterte Riley ihr zu, wobei sie die Sprechmuschel mit der Hand abdeckte.
    In raschem Stakkato drang Mimis Stimme aus dem Hörer: »Riley, das müssen Sie sich einfach anhören. Das ist so fantastisch ...«
    »Was denn?«
    »Wir haben ein absolut erstaunliches, perfektes, umwerfendes Angebot für Ihr Haus.«
    Riley hätte Mimi fast gefragt, wie viele Adjektive sie in einen Satz packen konnte. »Tatsächlich?«
    »Ja. Ich weiß nicht, warum wir diese Zielgruppe bisher nicht im Blick gehabt haben, aber einer der Lesezirkel ist so verzweifelt darüber, dass diese tragende Säule der Stadt verloren gehen soll, dass die Mitglieder sich zusammengetan haben. Sie wollen das Driftwood Cottage kaufen! Dixie Plume ist die Hauptinvestorin, und sie wollen alle zusammen den Buchladen weiterführen.«
    Riley schloss die Augen. Das waren die Leseratten, die Maisy nicht ganz unzutreffend in die Meckerziegen umgetauft hatte, weil sie sich ständig über alles beschwerten - so als stünde es in der Satzung dieses Lesekreises, dass sie vor jeder Sitzung mindestens sechs Dinge finden mussten, an denen sie etwas auszusetzen hatten. Ja, Riley musste verkaufen, und sie war dankbar dafür, dass der Laden gerettet werden konnte, aber es wäre ihr lieber gewesen, wenn sie die neuen Besitzer gemocht hätte. Aber schon damals, nachdem sie ihr Fahrrad gegen Macy Lanes Barbie-Puppenhaus eingetauscht und es sich kurz darauf anders überlegt hatte, hatte ihr Vater gesagt: »Sobald du etwas verkauft hast, gehört es dir nicht mehr.«
    »Schön«, sagte Riley mit geschlossenen Augen, »faxen Sie mir das Angebot rüber, dann schaue ich es mir heute Abend an.«
    Mimi überschlug sich fast vor Begeisterung. »Ich glaube, Sie werden sehr

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