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Unser Sommer in Georgia

Unser Sommer in Georgia

Titel: Unser Sommer in Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Henry
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verstellbares Bett, und darin lag, auf Kissen gestützt, Kitsy. Ihre Nachttische waren so angeordnet, dass sie sich wie in ihrem Schlafzimmer fühlen konnte. Der Raum sah aus, als hätte ein Blumenladen eine ganze Lastwagenladung Gestecke abgeliefert. Die Vorhänge waren geöffnet und gaben den Blick auf den großen Garten mit den Lebenseichen und dem üppigen Rasen frei. An einem Eichenast hing ein Autoreifen. Maisy erinnerte sich, wie sie sich an den Baum gelehnt hatte, während sie wartete, dass sie mit Schaukeln an der Reihe war. Damals hatte sie gedacht, sie lehne an Gottes Schulter.
    Mama hatte die Augen geschlossen und ließ Maisy damit einen Moment Zeit, um ihr Bild in sich aufzunehmen und ihre Reaktion darauf unter Kontrolle zu bekommen. Ihr war, als hätte sie gerade ein Boot bestiegen und brauche ihre Seemannsbeine. Doch Kitsy schien zu spüren, dass ihre Tochter sich im Raum befand. Sie riss die Augen auf. »Maisy«, sagte sie in dem liebevollen Tonfall, den nur eine Mutter hervorbringen kann. »Meine liebe Maisy!« Sie hob die Hand an die aufgesprungenen Lippen. »Komm her und umarme deine Mama!«
    »Hallo, Mama!« Maisy beugte sich über das Bett und nahm sie in die Arme.
    »Oh, mein Schatz, du siehst so gesund aus! So ausgeruht und braungebrannt und fit. Kalifornien bekommt dir offenbar gut.« Dann kniff sie die Augen zusammen. »Ich freue mich so, dass du jetzt für längere Zeit bei uns bist.«
    Maisy fühlte sich wieder wie eine Zehnjährige, der Mama soeben erklärte, sie dürfe nicht bei Lilly übernachten, weil ein Geburtstag in der Familie Vorrang habe. Die Familie stand immer an erster Stelle. Wie hatte sie das vergessen können? Maisy nahm die Hand ihrer Mutter. »Ich bin gekommen, um dich zu sehen, und weil ich sichergehen will, dass bei dir alles in Ordnung ist. Aber ich kann nicht lange bleiben.« Sie warf Riley, die mit Brayden noch in der Tür stand, einen Blick zu.
    Kitsy wedelte mit der Hand, als verscheuche sie Fliegen von der Veranda, als seien Maisys Worte nichts als Unfug, den man mit einer Handbewegung aus der Welt schaffen könne. »Natürlich bleibst du hier. Jetzt setz dich, und wir gehen eure Aufgaben durch!« Kitsy beugte sich vor, zuckte zusammen und zog dann ein dickes Heft von einem Tischchen neben ihrem Bett. »Riley, würdest du bitte Adalee von oben holen?«
    »Adalee ist schon da?«, wunderte Maisy sich.
    Aus dem Flur ertönte gedämpft Rileys Stimme. »Adalee Louise, bitte komm runter!«
    Schritte hämmerten oben über den Dielenboden, dann die Treppe herunter. Adalees geschmeidige Gestalt erschien in der Tür. Ihr Haar war jetzt blonder als auf den Fotos, die sie Maisy gemailt hatte. Ihre Shorts waren abgeschnittene, ausgefranste Jeans, und dazu trug sie ein rotes Tanktop mit der Aufschrift AU - für Auburn University - auf ihrem winzigen Busen. Adalee war die Jüngste und auch die Kleinste von ihnen. Selbst ihre Gesichtszüge waren klein und zierlich. Im Moment zog sie einen Schmollmund.
    Als Maisy ihre inzwischen erwachsene Schwester betrachtete, begegnete Adalee ihrem Blick, und ihr mürrischer Gesichtsausdruck verwandelte sich in ein breites Lächeln. »Maisy!« Sie lief auf sie zu und schloss sie in die Arme. »Ich freue mich ja so, dass du hier bist. Du hilfst mir, ja? Das ist doch bescheuert, oder? Dass wir den ganzen Sommer arbeiten sollen, wo ich doch was anderes vorhatte. Lachhaft - erkläre du Mama und Riley, dass wir da nicht mitmachen.«
    Maisy lachte und schob Adalee die Stirnfransen aus dem Gesicht. »Das hab ich schon versucht. Hattest du Pläne für den Sommer?«
    «Na klar! Das ist mein letzter Sommer, bevor ich mir einen richtigen Job suchen muss. Ich wollte am Pool faulenzen ... und mit Chad zusammen sein. Das ist mein Freund, der ist toll. Spaß haben, verstehst du?«
    Kitsy gab ein Geräusch zwischen Lachen und Prusten von sich. »Du glaubst also, du kannst drei Kurse in den Sand setzen und dann nach Hause kommen und dein ruhmreiches Semester mit einem Sommer voller Partys feiern?«
    Adalee verzog das Gesicht, als müsse sie entscheiden, ob sie weinen oder ihrer Wut Luft machen solle. »Das ist so gemein, Mama. Maisy und Riley brauchen doch nicht alles zu erfahren. Du hättest das gar nicht ... zu erwähnen brauchen.«
    Riley bedeutete Adalee, sie solle sich setzen. »Jetzt nicht, Adalee. Bitte!« Sie trat ans Krankenbett, schüttelte ihrer Mutter die Kissen auf und zog die Decken glatt.
    »Mama hat angefangen.« Adalee ließ sich in einen Sessel

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