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Unser Sommer in Georgia

Unser Sommer in Georgia

Titel: Unser Sommer in Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Henry
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du tun sollst!«
    Adalees Augen füllten sich mit Tränen. »Schrei mich nicht so an! Worum geht es hier eigentlich? Es ist doch dein Laden, Riley. Nicht meiner und auch nicht Maisys.«
    Mama klopfte mit ihrem Stift gegen die Metallstange an ihrem Bett. »Jetzt reicht's aber! Was eine von uns angeht, geht alle an. Familiäre Verpflichtungen.« Ihre Stimme wurde sanft, melodiös. »Darum geht es hier nämlich. Und unter keinen Umständen lasst ihr den Kunden gegenüber durchblicken, dass wir Geldsorgen haben. Das bleibt unter uns. Sie müssen sehen und spüren, wie sehr uns an ihnen und an der Buchhandlung liegt. Von unseren Problemen dürfen sie nichts merken. Verstanden?«
    Maisy hielt ihren Bogen Papier hoch. »Ich sehe nicht, dass irgendjemand versucht, meinen Job zu retten oder ...« Unter Kitsys scharfem Blick brach sie ab. Sie schaute auf Rileys Liste. Die Buchhandlung betreuen wie immer; die Arbeit der Schwestern kontrollieren; die täglichen Veranstaltungen in der Festwoche betreuen. Maisy wandte sich an Adalee: »Welche Aufgaben hat sie dir zugedacht?«
    Adalee wischte sich über die Augen. In diesem Moment verwandelte ihr Kummer sich in Wut, und sie fuchtelte mit dem Bogen in der Luft herum. »Ich bin für die Zeittafeln und für die Chronik des Hauses im Schaufenster zuständig. Das soll wohl ein Witz sein! Und außerdem für die Nachmittagsschicht im Laden. Und dazu noch für den Rundbrief. Ich kann doch nicht mal eine Postkarte schreiben ...«
    »Ich sage dir, was du in den Rundbrief schreiben sollst«, unterbrach Kitsy sie. »Du brauchst nur das Design zu machen und ihn zu drucken. Ich werde hier vom Bett aus tun, was ich kann.«
    »Das ist doch blödsinnig«, flüsterte Adalee und schaute ihre Schwestern nacheinander an.
    Mama blätterte in ihrer Mappe und zog einen Zeitungsartikel hervor. »Riley, dieser Artikel ist großartig. Lodge Barton hat das hervorragend gemacht. Du hast ihm offenbar ein perfektes Interview geliefert.«
    »Weil Riley eben perfekt ist«, stieß Maisy hervor, bevor sie sich beherrschen konnte.
    Unausgesprochene Entgegnungen standen plötzlich im Raum, Kränkungen aus vielen Jahren.
    Kitsy atmete hörbar aus. »Riley, rufst du Lodge bitte an und bedankst dich bei ihm? Und dann frage ihn, ob er die ganze Woche lang die Berichterstattung macht. Wenn du dich ganz lieb bedankst, müsste er sich dazu eigentlich bereit erklären.«
    »Mama, er tut das auf jeden Fall.« Riley stand auf und schaute auf ihre Mutter herunter. »Du machst jetzt ein Schläfchen. Wir haben alles im Griff.«
    Maisy lächelte; sie hatte Übung darin, so zu tun, als trüge sie die Pläne der Familie mit. Trotzdem war sie überrascht, wie leicht ihr diese Täuschung nach all der Zeit fiel. Lauf weg!, schrie es in ihrem Kopf. Weit weg! Schnell! Aber sie sagte ganz ruhig: »Ja, Mama, ruh dich aus! Wir haben alles im Griff.« Dann schlug sie die Mappe mit der Gästeliste auf. Sie überflog die Namen, ohne dass ihr bewusst war, wen sie suchte - bis sie ihn fand: Mack Logan.
    Sie lächelte innerlich, schaute zu Riley hinüber, die ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange drückte und sich dann an ihre Schwestern wandte. »Also kommt, Mädels! Wir gehen auf die hintere Veranda und reden da. Anschließend muss ich in den Laden zurück und die Malstunde für unsere jungen Künstler halten.« Riley bedeutete ihren Schwestern mitzukommen.
    »Und« - Adalee hob die Hand, als befände sie sich in einem Klassenzimmer - »ich will mich am Beach Club mit Chad treffen.«
    Während die drei Schwestern auf die Veranda hinausgingen, bewahrte Maisy ihr Wissen um Mack Logans bevorstehende Ankunft in ihrem Herzen, als wäre es ein Geheimnis. Vielleicht war diese Reise ja doch keine Zeitverschwendung.

Sechs
    Riley
    Riley wollte diese bis zum Äußersten mit Aktivitäten angefüllte Woche nicht mit einer negativen Einstellung beginnen, aber ihre Schwestern waren wirklich nicht gerade hilfreich. Nach dem Gespräch mit Mama saßen sie jetzt auf der Veranda. Adalee hatte sich auf das Korbsofa fallen lassen, ihre Flip-Flops weggeschleudert und die Füße auf die Glasplatte des Sofatisches gelegt. Jetzt zog sie eine Zigarette aus ihrem Handtäschchen und steckte sie an.
    »Mama würde dir niemals erlauben, im Haus zu rauchen.« Riley nahm ihrer kleinen Schwester die Zigarette fort und ließ sie in ein Glas Wasser auf dem Beistelltisch fallen.
    »Hey! Das darfst du nicht ... Erstens bin ich nicht im Haus, und zweitens bist du nicht meine

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