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Unser Sommer in Georgia

Unser Sommer in Georgia

Titel: Unser Sommer in Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Henry
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hier gefasst und elegant sitzen kann wie ein Model aus dem Modekatalog?«
    »Kommt nicht in Frage. Die ganz normale Maisy mit dem Strohhalm in der Nase ist mir viel lieber.«
    Maisy ließ die Hände sinken und tat so, als wolle sie Mack in den Arm boxen. »Wenn du das jemandem erzählst, bringe ich dich eigenhändig um. Ich muss meinen guten Ruf wahren.«
    »Tatsächlich?«
    Sie seufzte. »Oder vielleicht ist er auch gar nicht so gut. Jedenfalls wäre mir lieb, wenn du es niemandem erzählen würdest.«
    Mack beugte sich zu ihr und umarmte sie. Er duftete nach Salz und Sand, und plötzlich waren die Empfindungen von früher wieder da: wie er roch und wie tröstlich warm er war. »Es war so schön, dich in den letzten Tagen zu sehen«, sagte er. »Du siehst einfach umwerfend aus. Als wäre die Zeit spurlos an dir vorübergegangen.«
    Maisy strich ihm mit dem Zeigefinger über die Schläfen und über das kurzgeschnittene Haar. »Du siehst mit deiner Business-Frisur sehr kultiviert aus.«
    »Ja, weil ich kultiviert bin.«
    »Seit wann denn das?« Maisy zog die Sonnenbrille wieder auf die Nase, denn die Mittagssonne wurde ihr zu grell.
    Die Ankunft des Kellners unterbrach Mack. Sie bestellten ihr Essen und sprachen über ihr Leben, während die Sonne weiter nach Westen wanderte und Maisys Herz Mack Logan entgegenflog. Als sie aufgegessen hatten, bestellten sie sich beide eine Bloody Mary und schauten in den stillen Sonntagnachmittag hinaus, auf Sandeimer, lachende Kinder und Urlauber mit Sonnenbrand.
    Maisy lehnte den Kopf an die hohe Lehne und schloss die Augen. Am liebsten würde sie noch stundenlang mit Mack hier sitzen und sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen, das Herz voller Hoffnung auf die Zukunft.
    »Wollen wir schwimmen gehen?«, fragte Mack.
    Sie öffnete die Augen wieder. »Nein, ich will einfach nur tagelang hier sitzen.«
    Er lächelte. »Klingt gut, aber ich glaube, die Kellnerin möchte neue Gäste unterbringen.«
    Maisy blickte auf eine lange Schlange hungriger Restaurantbesucher, die ungeduldig zu ihnen hinüberschauten. »Gut, dann lass uns aber an den Strand hinter dem Driftwood Cottage gehen. Da ist es nicht so voll wie hier.«
    »Du kannst Gedanken lesen.«
    Schweigend wanderten sie am Strand entlang. Mack blieb hin und wieder stehen, bückte sich, hob eine Muschel auf oder grub die Zehen tiefer in den Sand. Maisy streifte ihn, als wäre sie immer noch die Sechzehnjährige, die sich nach einer Berührung sehnte, die seinen Arm oder sein Bein spüren wollte, die Jugendliche, die hinter ihrer Schwester und Mack her zum Freilichtkino trottete und nur Augen für ihn hatte und ihre Decke dann sehnsüchtig näher an seine schob. Fieberhaft suchte sie nach Worten, um sich zu erkundigen, ob er eine Freundin hatte oder, schlimmer noch, verlobt war. Aber schließlich behielt sie diese Frage, die an diesem träumerischen Nachmittag alles hätte verändern können, für sich.
    Am Strand hinter dem Driftwood Cottage ließ Maisy ihre Strohtasche in den Sand fallen. Mack zog sich das T-Shirt über den Kopf. »Ich bin noch gar nicht im Wasser gewesen. Komm!«
    Maisy schlüpfte aus Baumwollrock und Bluse, unter denen sie ihren Bikini trug, nahm die Sonnenbrille ab und legte sie in ihre Strandtasche. »Ich auch noch nicht. Also ist es für uns beide das erste Mal.«
    Die Zweideutigkeit ihrer Worte wurde ihr bewusst, und ihr Herz schlug schneller, als sie Mack lächeln sah.
    Er rannte ins Wasser. »Erster!«, rief er ihr über die Schulter zu.
    Lachend lief Maisy hinter ihm her, angestrengt bemüht, ihn einzuholen. Sie platschten durch das flache Wasser, ließen sich dann in die höheren Wellen fallen und schwammen erst ein Stück vom Strand weg und dann parallel dazu weiter. Außer Atem stellte Maisy sich schließlich in das brusthohe Wasser und beobachtete, wie Mack tauchte, wieder hochkam und sich auf dem Rücken treiben ließ. Sie nahm Wasser in die Hände, ließ es zwischen den Fingern hindurchtröpfeln und sprang mit jeder Welle hoch.
    Wieder tauchte Mack. Als Maisy ihn nicht mehr sah, rief sie seinen Namen. Da umfasste eine Hand ihren Knöchel, und im nächsten Moment schlugen die Wogen über ihr zusammen und sie schluckte Salzwasser. Sie ließ sich von Mack noch tiefer nach unten ziehen, er schlang ihr die Arme um die Taille, und ihre Hüften schmiegten sich an seine Schulter, Haut an Haut. Als Mack sie wieder freigab, tauchte Maisy spuckend auf. Sie tat so, als wäre sie ihm böse, und bespritzte ihn mit

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