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Unser Sommer in Georgia

Unser Sommer in Georgia

Titel: Unser Sommer in Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Henry
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Wasser. »Das war gemein.«
    Er stand neben ihr, strich ihr eine Haarsträhne aus dem Mundwinkel. Maisy wandte sich zu ihm. »Weißt du noch, was du damals geantwortet hast, als ich dir gestanden habe, dass ich dich liebe?«, fragte er mit herzerwärmendem Lächeln.
    Darauf hatte Maisy gewartet - auf diesen Augenblick mit Mack, auf ihre Chance, es diesmal richtig zu machen. »Ich habe gesagt: ›Ich liebe dich auch.‹«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »›Ich weiß‹, hast du gesagt. Das waren die letzten Worte, die ich von dir gehört habe. ›Ich weiß.‹«
    Ein warmer Strom durchflutete Maisy, vom Herzen bis hinunter zu den Füßen: Sie hatte die Gelegenheit gehabt, diesem Mann - der damals fast noch ein Junge gewesen war - zu sagen, dass sie ihn liebte. Damals hätte es gestimmt. »Aber ich habe doch ...« Sie biss sich auf die Unterlippe, die Gewissheit, die unbestreitbare Wahrheit, ließen sie verstummen.
    »Manches ist in der Erinnerung einfach schöner und bedeutsamer, findest du nicht?«
    »Nein. Für dich gilt das nicht.« Maisy kämpfte gegen das Bedürfnis an, diesem Mann, der inzwischen fast ein Unbekannter für sie war, die Arme um den Hals zu werfen und ihm zu sagen, dass sie ihn liebte. Damals hatte sie ihn geliebt, und sie fand ihn immer noch genauso hinreißend. Doch sie wollte ihn mit ihrem verzweifelten Verlangen nicht verscheuchen.
    Mack tauchte unter und schwamm auf das Ufer zu, stellte sich dann ins hüfthohe Wasser und wartete auf sie.
    Gemeinsam wateten sie an den Strand zurück. Als Mack den Kopf schüttelte, besprühte er Maisy mit Salzwasser. Sie atmete seinen Geruch ein und lächelte ihn an in der Hoffnung, er möge ihre unausgesprochenen Worte der Sehnsucht hören. »Können wir uns später noch mal sehen?«, fragte sie.
    »Auf jeden Fall«, gab er zurück. »Hast du denn jetzt was vor?«
    Maisy nickte. »Ich muss dem Kochbuch-Club helfen. Dabei habe ich selbst bisher nicht mehr als Makkaroni mit Käse zustande gebracht.«
    »Wenn du einfach lächelst, merken sie gar nicht, dass du nicht kochen kannst«, sagte Mack und griff nach seinem Handtuch.
    Eine Jungenstimme hallte über das Wasser. »Mack! Hier ... Hier bin ich!«
    Mack und Maisy erkannten Brayden, der ihnen aus einiger Entfernung zuwinkte.
    »Brayden!«, rief Mack zurück, während er sich zwei Schritte von Maisy entfernte.
    Der Junge kam auf sie zugerannt. »Hey, Tante Maisy, was macht ihr denn hier?«
    »Wir waren schwimmen - und du?«
    »Ich komme gerade von so einer ätzenden Besprechung mit Oma und Mummy und Adalee. Hast du einfach geschwänzt?«
    Maisy lachte. »Ich hab mein Verhör schon heute Morgen über mich ergehen lassen.« Sie zog die Bluse über den Bikini und knöpfte sie zu.
    Brayden wandte sich Mack zu. »Also, jetzt bist du dran. Wir wollen doch mal sehen, ob du wirklich vom Anleger aus mehr Rotbarsche fangen kannst als vom Pearson's Pier. Ich wette, das schaffst du nicht. Vielleicht, als du jung warst, aber jetzt nicht mehr.«
    »Was, ich bin nicht mehr jung?«, fragte Mack mit gespieltem Entsetzen.
    Aber Brayden rannte schon los. »Ich hole die Angelruten. Bis gleich auf dem Anlegesteg!«, rief er noch.
    Mack lächelte Maisy zu. »Sieht so aus, als würde ich jetzt angeln gehen. Außerdem habe ich es Dad versprochen.«
    »Ja, und ich muss ...« Sie deutete auf das Driftwood Cottage.
    »Mensch, ist das schön, wieder hier zu sein!« Mack marschierte los, und Maisy wandte sich dem Buchladen zu. Sie hoffte nur, dass niemand ihr breites Lächeln sah.

Achtzehn
    Riley
    Die Sonne wärmte Rileys Schultern. An diesem dunstigen, schwülen Nachmittag konnte sie sich entspannen, wusste sie doch, dass Maisy die Vorbereitungen für den Kochbuch-Club treffen würde. Sie war zum Anlegesteg gegangen, um Brayden abzuholen, bevor die Gäste zum Schaukochen eintrafen. Jetzt stand sie mit Mack, Brayden und Sheppard auf dem Steg. Die Angelruten der drei wirkten wie Verlängerungen ihrer Arme, die sie über die plätschernden Wellen hinweg ausstreckten.
    »Geh lieber ein paar Schritte zurück!«, rief Mack Brayden zu. »Wenn du reinfällst, bringt deine Mummy mich um.«
    Sheppard hatte die Angel nach rechts ausgeworfen, zu den Salzwiesen hin. Sein Fischerhut saß locker auf dem Kopf, das schüttere Haar schaute unter dem Rand hervor. Mack beugte sich zu Riley. »Den Hut hat er, seit ich denken kann. Jeder einzelne Fleck kann eine Geschichte erzählen. Natürlich alles Anglerlatein. Aber ich kann mich nicht erinnern, meinen

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