Unsere feuerrote Hexe
wo ich näher an das Bett komme, kann ich sehen, was durch Heathers Körper bisher verdeckt war.
Ben.
Er liegt mit Hennes im Arm ganz dicht an sie gekuschelt. Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen, ich weiß nicht, ob Heather von ihrem Schlafgast überhaupt weiß, jedenfalls geben die beiden ein niedliches Bild ab.
Ein erneuter Donnerschlag lässt Ben zusammenzucken und mit einem Ruck sitzt er aufrecht im Bett.
„Papa!“, ruft er dann sofort , als er mich entdeckt.
„Schsch“, ich lege schnell einen Finger auf meine Lippen. „Leise sein, sonst wecken wir Heather.“
„Ist Gewitter“, antwortet er mit piepsiger Stimme.
„Ja, mein Schatz. Hast du Angst?“, ich hoffe inständig, dass Heather nicht wach wird.
„Ja“, kommt es kläglich. „Will bei He dda bleiben.“
„Du kannst auch bei mir schlafen“, biete ich ihm an. Jessica mag das zwar nicht, aber da muss sie dann eben durch.
„Nein, bei He dda bleiben“, beharrt er jetzt etwas lauter, er kuschelt sich wieder eng an sie heran.
Heather scheint etwas zu merken, sie dreht sich auf den Rücken . Ihr Top rutscht dabei ein Stück nach oben und der kleine Smaragd an ihrem Bauchnabel blitzt kurz auf.
Mein Hals wird merkwürdig trocken und ich bete zu Gott, dass sie jetzt nicht wach wird. Das wäre mir doch sehr peinlich. Sofort rutscht Ben nach und legt sich mit seinem Gesichtchen an ihren Hals.
Heather scheint immer noch fest zu schlafen. Ich kann mir nicht helfen, mustere sie noch einmal genauer. Ihr Körper ist wirklich perfekt geformt und sie wäre für jeden Mann eine große Versuchung.
‚Doch nicht für mich!’
„Schlaf gut, Ben“, flüstere ich dann heiser, ich will nicht riskieren, ihn da wegzuholen, die Gefahr, dass er den Aufstand probt ist mir zu groß.
„Nacht Papa“, kommt es leise und vorsichtig gehe ich aus dem Zimmer hinaus.
Mein Herz klopft unnatürlich schnell, als ich in unser Schlafzimmer gehe. Ich lege mich ins Bett, doch an Schlaf ist erstmal nicht zu denken.
Meine Güte, Heather hat aber auch einen Körper und wie sie da lag, das sah schon sehr sinnlich aus.
‚Alexander – jetzt komm mal runter !’ , schimpfe ich mit mir selbst – und das ist wörtlich zu nehmen. Ich registriere, dass mein Blut sich in einer ganz bestimmten Körperregion gestaut hat und das geht ja wohl gar nicht.
‚Sie ist unser Kindermädchen , sie ist unser Kindermädchen!’
Aber ich bin halt auch nur ein Mann und springe auf solche Reize eben an. So einfach ist das.
Ich wälze mich noch lange herum, Jessica ist immer noch nicht zuhause, doch statt mir Gedanken darum zu machen, wo sie eigentlich bleibt, muss ich mir krampfhaft das Bild unserer Nanny aus dem Kopf schlagen.
Ich glaube, ich bin urlaubsreif. Ich müsste mal raus hier aus dem Trott. Ich bin irgendwie schon komplett durcheinander, anders kann ich mir das alles hier nicht mehr erklären.
Scheinbar bin ich dann doch in einen traumlosen Schlaf gefallen, denn als ich aufwache, ist es schon hell. Ich schaue sofort zu Jessicas Betthälfte, doch sie ist unberührt.
Langsam schleicht sich ein mulmiges Gefühl bei mir ein. Wo, um alles in der Welt, ist meine Frau?
Ich angele nach meinem Handy und schaue nach, ob eine Nachricht für mich gekommen ist, doch nichts dergleichen ist der Fall.
Also tippe ich eine SMS ein.
’Wo zum Teufel bist du?’
Etwas Freundlicheres fällt mir gerade nicht ein. Als ich in Richtung Dusche gehen will, klingelt das Handy. Es ist Jessica.
„Ja?“, knurre ich mürrisch.
„Alexander? Was ist los? Was sollte diese SMS?“, ihre Stimme klingt eingeschnappt.
„Was das sollte? Ich bin seit gestern Abend wieder zuhause – und du warst die ganze Nacht nicht da!“
„Oh… also… also… das wusste ich ja nicht“, stammelt sie schuldbewusst. „Die Dreharbeiten haben bis spät in die Nacht gedauert und ich habe die letzten beiden Nächte bei Miriam geschlafen , weil sie näher am Set wohnt.“
„Die letzten BEIDEN Nächte?“, wiederhole ich fassungslos. „Spinnst du?“
„Was soll das, Alexander? Was spielst du dich so auf?“
„Was ist mit den Kindern? Schon mal daran gedacht?“
„Wir haben ein Kindermädchen – schon vergessen?“
„Gott sei Dank haben wir das!“, fauche ich zurück. „Denn ihre Mutter hat ja immer weniger Zeit für sie!“
„Fass dich an deine eigene Nase, Alexander“, kommt es nur knapp zurück. „Und jetzt gehe ich frühstücken!“
Damit legt sie auf. Ich bin immer noch sauer, stinksauer um
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