Unsere feuerrote Hexe
denke ich bei mir und kann mir die Vorfreude auf meine Dienstreise nicht verkneifen.
Eigentlich sollte ich ein schlechtes Gewissen haben, ich weiß. Aber meine Seitensprünge haben nichts mit Jessica zu tun, es ist mehr wie eine kleine Auszeit.
Jessi kommt gegen zehn nach Hause und ich verabschiede mich noch kurz von ihr, ich muss am nächsten Morgen früh los.
Es wird so, wie erwartet - oder besser gesagt: Wie erhofft. Der Kongress zieht sich ganz schön hin, doch abends gehe ich mit ein paar Kollegen in eine Bar. Es ist ein stillschweigendes Abkommen zwischen uns, dass das, was abends passiert, nicht weitergegeben wird.
Ich treffe dann auch eine schöne Frau, die einem kleinen ‚One-Night-Stand’ nicht abgeneigt ist und folge ihr auf ihr Hotelzimmer.
Doch es ist nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Dabei ist sie unglaublich attraktiv und sehr gut im Bett, aber der letzte Kick, der fehlt irgendwie heute. Ich komme zu meiner Befriedigung, auch wenn es diesmal nicht ganz so klasse war, wie sonst. Wahrscheinlich war die Anspannung der letzten Tage doch zu groß.
Gott sei Dank sind wir ja morgen auch noch hier, vielleicht habe ich dann mehr Glück.
Habe ich aber nicht, wie sich ergeben wird. Die Konferenz wird sich verkürzen, weil ein paar Teilnehmer abgesagt haben und Vorträge deswegen ausfallen müssen. Und so kommt es, dass wir am Samstagabend schon fertig sind.
Einerseits ist das ganz gut, weil das Wetter jetzt nochmal schöner geworden ist und die Aussicht auf einen ruhigen Sonntag zuhause hat ja auch was – andererseits hätte ich mich gerne noch einmal ausgetobt. Nun gut, das wird ja nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich auf einem Kongress war.
Auf der Heimfahrt wird das Wetter allerdings immer schlechter, ich komme in einen heftigen Gewitterregen und es strengt schon sehr an, bei der Dunkelheit und den Verhältnissen nach Hause zu kommen.
Auch als ich endlich da bin, hat das Wetter sich noch nicht beruhigt. Zu meiner Verwunderung sehe ich, dass Jessicas Auto noch gar nicht in der Garage steht, dabei ist es schon fast ein Uhr nachts.
Ich schließe die Haustüre auf, alles ist dunkel. Mein erster Weg führt ins Wohnzimmer, ich nehme mir erstmal einen Whiskey um ein bisschen runterzukommen, und setze mich aufs Sofa.
Die gestrige Nacht hat aber ihre Spuren hinterlassen und ich merke, dass ich sehr müde bin.
Eigentlich wollte ich noch auf Jessi warten, aber das wird mir jetzt doch zu spät.
Ich ziehe mir ein T-Shirt an und gehe ins Bad, um mir die Zähne zu putzen, da fällt mir auf, dass die Türe zu Bens Zimmer aufsteht.
Ich bin sofort alarmiert, draußen tobt immer noch das Gewitter und ich weiß, dass er davor große Angst hat. Bei Nele ist das anders, wenn sie einmal schläft, dann hört sie nichts mehr.
Besorgt schaue ich in sein Zimmer – sein Bettchen ist leer.
Mein Puls beschleunigt sich sofort und ich sehe sicherheitshalber in jedem Winkel des Zimmers nach. Doch von Ben keine Spur.
Langsam werde ich panischer, ich gehe leise in das Zimmer meine r Tochter, doch auch hier ist er nicht und Nele schläft wie erwartet friedlich in ihrem Bett.
„Ben?“, jetzt rufe ich seinen Namen lauter. Ob er in einem der Gästezimmer ist?
Ich laufe den Gang entlang, ganz am Ende liegt Heathers Zimmer. Wenn ich Ben nicht finde, werde ich sie wohl wecken müssen, vorher schaue ich aber vorsichtshalber noch überall nach.
Ich gehe auch nochmal zurück in unser Schlafzimmer, sehe sogar unter unser Bett, doch ich kann ihn nicht finden.
Die wildesten Fantasien schießen durch meinen Kopf, und mein Herz klopft schneller. ‚ Man wird ihn doch nicht entführt haben?’
Doch noch gibt es ja eine Option. Mir ist nicht wohl dabei, jetzt bei Heather vorbeizugehen, doch sie ist ja schließlich das Kindermädchen.
Ich will gerade an die Türe klopfen, da sehe ich, dass sie nur angelehnt ist.
‚Was ist hier los?’ , vorsichtig drücke ich die Türe auf.
Durch das Licht, das vom Flur hineinfällt, kann ich sehen, dass sie im Bett liegt. Sie liegt mit dem Rücken zu mir gewandt und ich muss, bei aller Angst um meinen Sohn, erstmal heftig schlucken.
Sie ist nicht zugedeckt, und sie trägt nur eine knappe Panty und ein leichtes Top. Ihr Hinterteil ist wirklich sehr nett geformt wie ich feststellen muss und der Anblick, der sich mir bietet, ist mehr als appetitlich.
Doch dann kommt mir wieder in den Sinn, wieso ich hier bin. Ich schimpfe mit mir und gehe etwas in das Zimmer hinein.
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