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Unsichtbar und trotzdem da!, 4, Jagd in den Straßen (German Edition)

Unsichtbar und trotzdem da!, 4, Jagd in den Straßen (German Edition)

Titel: Unsichtbar und trotzdem da!, 4, Jagd in den Straßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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der Schulter bist du auch nicht schneller! Oder hoffst du, dass sie dich mit einem Turbofurz antreibt?“ Wieder lachte er hämisch.
    Diesmal antwortete Ağan nicht. Stumm beugte er sich noch tiefer und nahm mehr Tempo auf. Sein Brett raste über den Boden. Wenn jetzt ein Ast auf der Fahrbahn lag oder eine weggeworfene Dose, würde er brutal hinfallen, denn in der Dunkelheit wartrotz der Straßenlaternen nicht viel zu sehen. Aber das Risiko musste er eingehen. Es war ihre letzte Chance.
    Doch er hatte Glück. Der gelbe Raser überholte ihn zwar, aber in diesem Moment wurde die Ampel vor ihnen rot. Und Ağan raste weiter. Er flog jetzt nur so dahin.

    Dann hörte er vor sich Bremsen quietschen. Der Raser hielt wirklich.
    Natürlich! Er wollte seinen Sieg gegen Ağan auskosten. Aber das war ja auch genau, was Ağan beabsichtigt hatte. Wenn nur Addi käme und sie überholte! Ağan war zu schnell, um sich umzudrehen. Hilfe, dachte er. Ich brauche jetzt Hilfe, meine Freunde. Allein halte ich den Typen nicht mehr lange auf!
    Er holte noch einmal einen Wellenschwung, streckte das Becken vor und raste direkt hinter den Wagen. Jetzt konnte er ihn gleich berühren.
    Und in diesem Augenblick geschah etwas, womit Ağan nicht gerechnet hatte.
    Auf seiner Schulter ertönte ein lautes Fauchen.
    „Goffi“, rief Ağan.
    Kaum hatte er gerufen, sprang der kleine Klammeraffe ab und landete mit einem leisen Plumps auf dem Wagendach.
    „Nein, Goffi!“, rief Ağan verzweifelt. „Komm zurück, das ist ein Auto, der fährt gleich weg! Das ist ein gefährlicher Irrer!“
    Goffi richtete sich auf und starrte Ağan an. In seinen Augen blitzte der Taschendiebaffe, der Affendieb, der Räuber und Verbrecher. Und plötzlich verstand Ağan. „Du willst den Raser verfolgen, Goffi? Du willst herausfinden, wo er lebt? Aber dann halt dich fest! Halt dich gut fest! Ja! Und zeig uns, wo der Verbrecher wohnt. Komm zu uns zurück, wenn er angehalten hat! Hast du verstanden? Fang den Schurken, aber komm heil wieder zurück!“
    Ağan hob eine Hand und wies auf den gelben Wagen vor ihnen.
    Der kleine Affe stieß ein Fauchen aus.
    Dann bremste Ağan direkt neben dem Fenster des Beifahrersitzes ab. Er sah sich um. Addi kam herangefahren, aber er war zu langsam. Er würde sie nicht mehr einholen.
    „Na, Kleiner!“, grinste der fiese Matze, dessen gegelte Haare im Nachtlicht glänzten. „Selbst mit Bremsung bin ich immer noch hundertmal schneller als du popliger Brösel auf deinem Bügelbrett!“
    Ağan sah den Mann finster an.
    „Sie haben gewonnen“, sagte er leise.
    „Jawoll, du Vollblödel!“, grölte der fiese Matze. „Natürlich habe ich das! Denn hier ist die Nummer eins! Merk dir das, du Minipopel.“ Mit einem hämischen Lächeln musterte er Ağan, bevor er böse hinzufügte: „Und hör mal, ich glaube, du hast unterwegs deine Ratte verloren. Dann pass mal schön auf, dass sie nicht gleich noch überfahren wird!“
    Er lachte noch einmal höhnisch und gab dann trotz der immer noch roten Ampel so heftig Gas, dass der Wagen mit quietschenden Reifen und einem Satz nach vorne schoss.
    Ağan sah ihm nach. Ich habe das Rennen verloren, dachte er. Klar. Aber in seinem Herzen wusste er, dass es die Unsichtbar-Affen vielleicht noch gewinnen würden.
    Denn auf dem Dach des gelben Wagens saß Goffi und ritt das unheimliche Gefährt wie einen bösen Dschinn, den er das Fürchten lehren wollte.

Langsam rollte Ağan dem gelben Wagen nach.
    Nach wenigen Sekunden war er aus seinem Blickfeld verschwunden, aber der einsame Unsichtbar-Affe war sich jetzt sicher, dass sie ihn mit Goffis Hilfe wiederfinden würden.
    Vor ihm lag die schnurgerade Frankfurter Allee und auf der waren keine Rücklichter mehr zu erkennen. Ob der fiese Matze hier irgendwo abgebogen war?
    Plötzlich schöpfte Ağan zusätzliche Hoffnung. Wenn er das getan hatte, dann wohnte er vielleicht sogar hier irgendwo in der Nähe … Und dann würde Goffi bestimmt gleich aus einer der Seitenstraßen angerannt kommen und sie zu ihm führen.
    Ağan fuhr jetzt noch langsamer unter den Laternen und hohen Häusern rechts und links der Straße entlang und hielt überall nach Goffi Ausschau.
    Doch das Erste, was er bemerkte, waren Räder, die hinter ihm angeprescht kamen. Es waren Addi – und Jenny.
    „Ağan!“, rief sie mit wehendem Haar. „Wo ist er? Hast du ihn gesehen oder ist er dir entkommen?“
    Ağan drehte sich um. „Er ist weg, aber Goffi sitzt auf seinem Autodach und verfolgt

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