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Unsichtbare Spuren

Unsichtbare Spuren

Titel: Unsichtbare Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern kooperieren. Ich hab ihm jedoch gesagt, dass ich erst deine Meinung dazu einholen möchte. Das ist doch in deinem Sinn, oder?«
    »Von mir aus können wir mit denen kooperieren, aber ich bin fast überzeugt, dass er nicht weit von uns entfernt wohnt. Und das Letzte, was ich will, ist, dass mir irgendwelche Hochnasen vom LKA dazwischenpfuschen. Bist du sicher, dass Kieper noch keine Informationen weitergeleitet hat? «
    » Er hat es mir zugesagt. «
    » Okay, dann werde ich noch mal mit ihm sprechen und ihm meinen Standpunkt klar machen. Zusammenarbeit ja, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Ich will jedenfalls nicht noch mal so etwas wie mit Nissen erleben. Es ist mein Fall, und ich werde erst wieder ruhig schlafen, wenn ich ihn gelöst habe. Sonst noch was? Ich würde nämlich auch ganz gern für heute Schluss machen.«
    »Wann willst du dich mit Kieper kurzschließen?«
    »Morgen Vormittag. «
    » Dann ruf ich ihn an und gib ihm Bescheid, dass du dich morgen um zehn bei ihm meldest. So, und jetzt haut alle ab, ich erledige noch das eine Telefonat und mach mich auch vom Acker. Wann treffen wir uns morgen? Halb neun? «
    » Hm. «
    Auf dem Parkplatz sagte Lisa Santos, nachdem Friedrichse n l osgefahren war: » Hast du Lust, noch für einen Schluck Wei n z u mir zu kommen? Ich weiß nicht, ich brauch im Augenblic k e in bisschen Gesellschaft. «
    » Gerne, wenn ich dir nicht auf die Nerven falle. «
    » Dann hätt ich dich nicht gefragt. «
    » Ich muss aber nachher unbedingt heim, ich hab seit gester n M orgen nicht geduscht und … «
    » Jetzt quatsch nicht so viel und steig endlich ein. «

 
    SONNTAG, 15.15 UHR
     
    B utcher befand sich auf dem Weg nach Flensburg und kam durch den kleinen Ort Handewitt, der durch seine Handballmannschaft selbst über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt geworden war, und fuhr weiter bis nach Ellund an der dänischen Grenze. Er hatte noch längst keine Lust auf zu Hause, er hatte eigentlich nie Lust, nach Hause zurückzukehren. Er verlangsamte die Geschwindigkeit, als er durch den Ort fuhr, der wie ausgestorben war. Kaum ein Mensch war zu sehen, obwohl es nur noch tröpfelte, aber der Wind war kühl und hielt die meisten davon ab, einen Sonntagsspaziergang zu machen. Er wendete und fuhr Richtung Flensburg und gelangte, nachdem er mehrere kleine Straßen durchquert hatte, mit einem Mal auf einen Parkplatz inmitten eines Waldes .
    Butcher hielt an, stellte die Musik aus, schaltete auf Polizeifunk um und verfolgte die Durchsagen. Plötzlich durchfuhr es ihn, als er » Neversdorf « hörte. Oh, wer von euch ist denn der Schlaue? Vielleicht der liebe Hauptkommissar Sören Henning?, dachte er grinsend und kaute auf der Unterlippe. Bestimmt sogar, wenn die Kripo Kiel sich einmischt .
    Auch hier kein Mensch weit und breit, nur zwei Autos. E r ö ffnete das Fenster und hörte das Singen der Vögel und stan d e twa eine halbe Stunde dort, ohne dass jemand vorbeikam. E r w ollte bereits wieder starten, als ein kleines Mädchen in eine m v iel zu dünnen Sonntagskleid auf den Parkplatz rannte. Er sa h s ie im Rückspiegel. Sie weinte, schien orientierungslos un d r ief nach ihrer Mutter. Butcher überlegte ein paar Sekunden , stieg schließlich aus und ging zu dem Mädchen. Er beugte sic h z u ihr hinunter und sagte: » Wie heißt du denn? «
    » Jule «, schluchzte sie.
    » Jule. Das ist ein hübscher Name. Und wie heißt du mi t N achnamen? «
    Sie zuckte mit den Schultern und wischte sich mit einer Han d ü bers Gesicht. » Jule Nieslu. «
    » Nieslu? «, fragte Butcher nach.
    » Hm. «
    » Und wo ist deine Mama? «
    » Weiß nicht. « Sie sah ihn mit großen Augen an.
    » Wie alt bist du? «
    » Fast fünf. « Sie hielt die Finger ihrer rechten Hand hoch.
    » Und kannst du mir zeigen, wo du wohnst? «
    » Dort hinten «, antwortete sie und deutete mit dem Finger au f e ine Stelle, wo nur Bäume standen.
    » Wieso bist du denn alleine hier? Bist du etwa ausgerissen? «
    Jule schüttelte den Kopf. » Bist du von der Polizei? «, fragte si e s tattdessen neugierig.
    » Ja, deswegen trag ich ja auch diese Uniform. Wollen wi r d eine Mama suchen? «
    » Hm. «
    » Und wo ist dein Papa? «
    » Meine Mama sagt, ich hab keinen Papa. «
    » Und was machst du hier, wenn du nicht ausgerissen bist? «
    » Spielen. Dort ist doch der Spielplatz «, antwortete Jule un d d eutete dorthin, wo sie hergekommen war.
    » Du bist doch viel zu

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