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Unsichtbare Spuren

Unsichtbare Spuren

Titel: Unsichtbare Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Ja «, antwortete er sichtlich bedrückt. Die Worte von Lisa hatten ihn nachdenklich gemacht. » Das ist das reinste Horrorkabinett. Und unter der Hütte hat man eine ganze Menge Skelette gefunden. Wir können nur hoffen, dass unsere Rechtsmediziner sie noch entsprechenden Personen zuordnen können. Was hast du jetzt vor? «
    » Sören und ich werden Urlaub machen. Vier Wochen. Ich will mit Matuschek nichts mehr zu tun haben. «
    » Sören und du? «
    » Was dagegen? Wir können nicht zur Tagesordnung übergehen, als wäre nichts gewesen. Alles, was jetzt noch kommt , Vernehmungen und so weiter, sollen andere übernehmen .
    Sein Geständnis haben wir aufgezeichnet, wir mussten uns dafür extra gestern noch einen MP3-Player besorgen. Hier ist die Quittung. Du siehst, ihr braucht uns im Augenblick nicht. «
    » Ihr müsst den Urlaubsantrag einreichen … «
    » Gib her, wir unterschreiben ihn. «
    » So einfach geht das nicht, wir sind hier nicht in …«
    »Volker, Sören und ich haben uns diesen Urlaub verdient. Kapiert?!«
    »Kommt mit in mein Büro. Ach ja«, sagte er noch im Kreis der Kollegen, »ich werde dich zur Beförderung vorschlagen. Hauptkommissarin Lisa Santos hört sich doch ganz gut an.«
    »Danke. Können wir jetzt in dein Büro gehen? «
    Henning machte die Tür hinter sich zu und lehnte sich dagegen. Harms holte die Anträge aus seinem Schreibtisch und legte sie vor Lisa.
    » Warum wollt ihr beide gemeinsam in Urlaub fahren? «
    » Warum nicht? «, fragte sie zurück, füllte den Antrag aus und setzte ihre Unterschrift darunter. » Sören? «
    » Ich will ja nicht neugierig sein, aber läuft da was zwischen euch? «
    » Volker «, sagte Henning, » das geht dich nichts an. Okay? «
    Nachdem auch er seinen Antrag ausgefüllt hatte, fragte Harms: » Und wohin soll ’ s gehen? «
    Lisa und Henning sahen sich an und zuckten mit den Schultern. Lisa antwortete: » Keine Ahnung, irgendwohin, wo uns nichts an Kiel erinnert. In vier Wochen stehen wir wieder auf der Matte. Bis dann. Und versuch auch nicht, uns zu erreichen, wir lassen unsere Handys nämlich zu Hause. «
    » Und wo ist dieser MP3-Player? «
    » Liegt auf Sörens Schreibtisch. «
    Sie verließen das Präsidium. Unten sagte Lisa: » Ich möcht e n och mal zu meinen Eltern und zu Carmen. Ich muss ihr noch was erzählen. «
    » Kann ich mitkommen? «
    » Das erwarte ich von dir. «
    » Wie bist du überhaupt auf die Idee mit dem Urlaub gekommen? Du hättest mich wenigstens mal fragen können. «
    » Deine Entscheidungen dauern mir immer zu lange. Wenn du nicht schnell genug bist, muss ich das übernehmen «, sagte sie und lächelte zum ersten Mal an diesem Morgen .
    » Aber mich würde schon interessieren, wo wir unsern Urlaub verbringen. «
    » In Spanien. Meine Eltern haben ein wunderschönes Haus an der Costa del Sol. In Fuengirola, das liegt zwischen Torremolinos und Marbella. Dort sind wir völlig ungestört und können uns die Sonne auf den Pelz brennen lassen. Nur deshalb will ich bei ihnen vorbeischauen, ich muss sie schließlich fragen. Weißt du eigentlich, dass das mein erster Urlaub seit fast zehn Jahren ist? Bisher bin ich immer hier geblieben, wegen Carmen. «
    In Schleswig besuchten sie Lisas Eltern, die noch nichts von dem wussten, was sich gestern Abend abgespielt hatte. Lisa erzählte es ihnen, denn sie würden es ohnehin spätestens morgen aus der Presse erfahren, wenn nicht schon vorher durch einen Kollegen der hiesigen Polizei.
    »Sören und ich würden gerne in eurem Haus Urlaub machen. Habt ihr was dagegen?«
    Lisas Mutter lächelte und schüttelte den Kopf. »Nein, nein, überhaupt nicht. Fahrt nur, und lasst es euch gut gehen. Dein Vater und ich fahren erst im August für zwei Wochen, wie du ja weißt. Ihr habt also das ganze Haus für euch. Lisa, kann ich dich mal kurz unter vier Augen sprechen? Gehen wir in die Küche.«
    Henning wusste, was das Thema war. Er musste schmunzeln, vor allem, als Lisas Vater sich zu ihm setzte und zwei Gläser Sherry auf den Tisch stellte. »Auf Ihr Wohl«, sagte er und hob sein Glas. »Ich liebe Lisa über alles, sie ist eine wunderbare Frau.«
    »Ich weiß. Sie hätten sehen sollen, wie sie gestern diesen Typ außer Gefecht gesetzt hat …«
    »Nein, das meine ich nicht. Hier«, sagte Ricardo Santos und schlug sich mit der Faust auf die Brust, »das ist Lisas Stärke. Sie hat ein großes Herz. Ich wünschte manchmal, meins wäre nur halb so groß. Das hat sie von ihrer Mutter. Die stehen

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