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Unsortiertes

Unsortiertes

Titel: Unsortiertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darius von Benin
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vor mir. „Ja, ich ging auf den Strich und habe
meinen Körper gegen Geld verkauft! Und nun schmeiß mich raus!“
     
    Ich nahm ihn in die Arme, streichelte über seinen Kopf, nestelte an
seinem Haarband, er trug heute wieder Zopf. „Werde ich nicht machen und keine
Angst, den Job verlierst du nicht!“
     
     
    Ich erklärte Matthias, der neben mir am Schreibtisch saß, wie er sein
Praktikumsheft zu führen hätte, als meine Mutter am Samstagmorgen ins Büro kam,
um die Kassenschubladen aus dem Safe zu holen. „Mama, Matze isst heute mit uns
zu Mittag. Geht doch, oder? Was gibt es denn?“
     
    Meine alte Dame stellte sie sich in die Tür und blickte uns frech
grinsend an. „Für euch? Ihr könnt euch in der Stadt eine Pizza holen oder was
aus der Frittenbude mitbringen. Wer weiß, wie lange es bei euch dauern wird.
Tante Gudrun wird sicherlich keine Lust haben, für euch extra zu kochen.“
     
    Ich schaute sie irritiert an. „Äh, wie soll ich jetzt das verstehen?“
     
    „So, wie ich es gesagt habe!“ Sie kicherte wie ein Schulmädchen.
     
    Matthias schaute mich ungläubig an. „Äh, was soll wie lange dauern?“
     
    „Na, dein Umzug!“ Mama kam auf uns zu. „So, wie ihr beiden euch
anschaut? Liebende wollen doch zusammen sein, oder irre ich mich? Da Matthias,
oder soll ich lieber Matze sagen, eh bald aus seinem betreuten Wohnen ausziehen
muss, kann er auch gleich bei dir einziehen, mein Junge.“
     
    „Mama? Woher …“ Ich schaute sie fassungslos an.
     
    „Frau Tenhagen, ich …“ Unser Praktikant wurde röter als rot.
     
    „Kinder, ich bin zwar 59 aber noch lange nicht von Gestern! Als ich
gestern vom Kegeln wieder nach Hause gekommen bin, hab ich dein Fahrrad noch
auf dem Hof gesehen. Zuerst dachte ich, Marius hätte dich nach Hause gefahren,
da es geregnet hatte, aber …“ Sie blickte erst ihn, dann mich an. „… dann sah
ich, wie deine Haustür sperrangelweit offenstand. Junge, du solltest wirklich
abschließen, wenn du … und Matze, … na … ihr wisst schon, ihr ward ja nicht
gerade leise! Und da Matze jetzt das T-Shirt trägt, das Oma dir aus Borkum
mitgebracht hat, ist wohl klar, dass er bei dir übernachtet hat.“
     
    Mein Engel schaute sie fassungslos an, ich sah, glaube ich, nicht
besser aus. „Äh, Frau Tenhagen …“
     
    „Ich heiße Ursula, höre aber auch auf Ulla, und … nenne mich ja nie
Uschi, denn dann werde ich echt sauer.“ Sie lachte unseren Praktikanten an.
„Und jetzt macht hinne, denn je schneller ihr wieder da seid, desto eher können
wir essen. Und Junge? Ruf diesen Typen vom Jobcenter an, sag ihm, dass Matze ab
jetzt bei uns wohnt. Aber vielleicht sollten wir damit auch warten, vielleicht
kann das Amt seinen Führerschein bezahlen. Die machen doch so etwas, als
Eingliederungshilfe, oder? Moment! Wieso seid ihr so ruhig? Junge, hast du ihm
noch nicht gesagt, dass du ihn …
     
    „Nein Mama, ich habe die drei Wörter noch nicht gesagt, das wollte ich
erst später machen.“ Ich grummelte. „Aber das hast du ja jetzt für mich getan!
Vielen Dank auch!“
     
    „Matze, du musst meinem Sohn verzeihen! In beruflichen Dingen macht ihm
keiner was vor, aber in Liebesangelegenheiten ist er wie sein Vater, …“
Lächelnd schaute sie uns an. „… der kam auch nie zu Potte! Wenn ich damals
nicht die Initiative ergriffen hätte, wer weiß … Aber ich gehe jetzt wohl
besser und lasse euch Turteltauben mal alleine. Aber beeilt euch mit dem
Umzug.“
     
    Als wir wieder alleine waren, blickte er mich mit seinen grünen Augen
intensiv an. „Du wolltest mir also wirklich sagen, dass du … dich … in … mich
…“
     
    Ich zog die Augenbrauen hoch, legte meine Hand auf seine Schulter und
drehte sein Gesicht in meine Richtung. „Ja, wollte ich! Allerdings sollte die
Situation … etwas romantischer sein. Ich dachte eher an ein Candle-Light-Dinner
als hier zwischen Tür und Angel.“
     
    „Tja, für mich reicht das hier vollkommen!“ Er drückte seine Lippen auf
meine und seine Zunge begehrte Einlass in meine Mundhöhle, die ich ihm gern
gewährte. Nach einer gefühlten Ewigkeit nahm er meinen Kopf in seine Hände und
schaute mir tief in die Augen. „Ich liebe dich auch! Und um das zu sagen,
brauche ich keine Kerzen und keinen Kuschelrock, dazu … brauche ich nur dich!
Und jetzt lass uns los, wir wollen Ulla ja nicht warten lassen!“

Da & Da
    „Und du willst wirklich noch spazieren gehen? Bei diesem Wetter?“ Meine
Cousine blickte mich fast

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