Unsortiertes
fahren
weiter. Morgen melden wir dich um und bei deiner neuen Schule an. Du wirst dein
Abitur machen und später vielleicht studieren oder eine Ausbildung. An den
Wochenenden wirst du in meiner Firma arbeiten, irgendwie muss ich die Kosten ja
wieder rein kriegen.“ Ich grinste ihn frech an und strich ihm über die Wange.
„Du hast die Qual der Wahl … und jetzt zieh deine Hose hoch, sonst kann ich
mich beim Fahren nicht konzentrieren.“
Er tat, wie ihm geheißen, und saß, nach dem Verschließen seiner Jeans,
wie ein Häufchen Elend auf dem Beifahrersitz. „Warum tust du das? Wir kennen
uns doch gar nicht! Ich bin doch nur Dreck und schwuler Abfall, wie Ronny immer
sagt!“
„Das bist du ganz gewiss nicht! Und sagt so etwas nie wieder von dir:
Du bist ein Mensch und kein Abfall!“ Ich blickte ihn ernst an. „Und diesen
Ronny vergisst du am besten sofort! Streiche ihn aus deinem Leben, er spielt
keine Rolle mehr! Egal welche Entscheidung du gleich treffen wirst, er ist
Geschichte und Schnee von gestern!“
„Wenn ich mit dir fahre? Muss ich dich dann jeden Tag befriedigen?“ Er
hielt seinen Kopf gesenkt.
Ich strich ihm über die Nase. „Was würdest du denn als Stricher machen?
Da musst du auch …“
„… meine Beine breitmachen und jeden Idioten rüberrutschen lassen. Ich
weiß!“ Er stöhnte.
Ich startete den Motor. „Aber du wärst als Stricher dein eigener Herr,
hättest keine Verpflichtungen! Könntest aufstehen, wann du willst, könntest
hingehen, wohin du willst, und wiederkommen, wann du willst. Du bist niemanden
Rechenschaft schuldig, nur dir selber!“
„Und bei dir? Legst du mir ein Sklavenhalsband um und sperrst mich bei
Wasser und Brot in einen Käfig, wenn du mich nicht brauchst?“ Er schaute in
meine Richtung. „Und was ist, wenn ich es bei dir nicht aushalte?“
Ich fing an, herzhaft zu lachen. „Da hat wohl jemand zu viele schlechte
Pornos gesehen! Du bist kein Sklave, du bist und bleibst ein Mensch und als
solchen werde ich dich auch behandeln. Ich werde dir keinen Peilsender an das
Bein binden, aber ich möchte wissen, wohin du mit wem gehst und wann du
wiederkommst. Wir haben auf dem Gut gewisse Regeln, die für alle gelten,
angefangen bei meiner Großmutter bis hin zum Gärtner.“
„Und was ist, wenn es nicht mit uns klappen sollte? Wenn keine Lust
habe, von einem Gefängnis gleich ins nächste zu kommen.“ Fragezeichen lagen in
seinen Augen.
„Also, der Kerker auf dem Gut ist seit mehr als hundert Jahren nicht
mehr in Gebrauch, von daher brauchst du keine Angst zu haben. Und wenn wir ins
Bett gehen und Spaß haben, dann ist das einzig und allein unsere Sache. Wir
treiben es, weil wir Spaß daran haben und es mit dem anderen machen wollen. So
einfach ist das!“ Ich fädelte mich auf die Autobahn ein. „Ich will keinen Sex,
weil du dich dazu verpflichtet fühlst, denn dann wärst du wirklich ein Sklave
und kein Mensch mehr!“
Er blickte mich an. „Ich höre immer Gut? Bist du Bauer? Ich dachte, dir
gehört eine Brennerei?“
„Um Korn zu produzieren, braucht man Getreide und etwas bauen wir auch
selbst an, ab letztem Jahr sogar ökologisch! Ist echt der Renner!“ Ich grinste.
„Aber keine Angst, wir haben sogar einen eigenen Mähdrescher und das Korn wird
automatisch gedroschen. Du wirst also in ein Fitnessstudio müssen, um etwas
mehr Muskeln zu kriegen.“
„Was sollte ich mit mehr Muskeln?“ Er blickte mich verwundert an.
Ich lachte. „Na, falls es nicht klappt und du das Weite suchst. Als
Stricher verdienst du zu wenig und, sei mir bitte nicht böse, aber mit deiner
Figur gehst du nie als teurer Escort durch!“
„Das habe ich jetzt auch verstanden!“ Schmollte er etwa?
Wir hatten die Ausfahrt Hamburg-Billstedt erreicht. Meine Hände hielten
sich krampfhaft am Lenkrad fest. Auf den nächsten Kilometern musste es sich
entscheiden. Ich wurde langsamer, dafür schlug mein Herz umso schneller. Das
Schild mit der Ausfahrt kam. Ich starrte auf die Straße. „Soll ich jetzt den
Blinker setzen?“
Anstatt einer Antwort griff er mich in den Schritt. „Nicht hier, aber
am nächsten Waldparkplatz!“
Ich schaute verdutzt aus der Wäsche. „Warum da?“
„Weil ich erst noch wissen möchte, wie du dich in mir anfühlst!“ Sein
Lächeln war süffisant. „Wenn mir das nicht gefällt, kannst du mich ja immer
noch in Hannover oder in Bremen absetzen. Als Stricher kann ich auch
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