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Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
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Gefangenen mir.“
    Im Gehen fügte Agnus noch hinzu. „Aber du trittst ihnen auf keinen Fall allein gegenüber! Nimm dir Vinz und Raven oder Ambrosius mit dazu.“
    „ Amalia, holst du bitte Johns Eigenblut? Raven, schneid‘ ihm schon mal seine Kleidung auf.“
    Er nickte. Mit seiner scharfen Klinge brauchte er dafür nur Sekunden. Währenddessen sank die Ärztin auf einen Hocker, schloss für einen Moment die Augen und legte die Hand an ihre Stirn.
    „ Alles in Ordnung, Alva?“, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. „Was hab ich mir nur dabei gedacht.“
    Das hatte er sich auch schon gefragt.
    Amalia reichte der Ärztin eine Blutkonserve und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Wir schaffen das. Wenn du mich hier entbehren kannst, nehme ich mir schon mal diesen Rick vor.“
    „ Danke, Amalia. Falls Raven mir hilft, komme ich hier ohne dich klar.“
    Raven nickte wieder stumm und presste, angesichts der freigelegten Wunden, seine Kiefer aufeinander.
    „ Gut“, meinte die alte Frau voller Tatendrang, „denn mir kam gerade eine hübsche Idee. Darf ich mir Asche aus eurem Kamin nehmen, Alva?“
    „ So viel du willst.“ Und schon verschwand Amalia.
    Er half der Ärztin in ihren grünen OP-Kittel und bemerkte, dass sie Johns Körper dabei schon mit ihren Augen musterte.
    „ Also, Raven, was kannst du mir über sein Verletzungen sagen?“
    „ Ein Durchschuss am Hals, außerdem vier weitere Treffer, wenn ich richtig gezählt habe. Ich glaube, drei Kugeln stecken noch in ihm drin.“
    Alva drehte vorsichtig Johns Hals und musterte die heilende Wunde. „Himmel! Seine Halsschlagader war förmlich aufgerissen. Du musst ihm frisches Blut verschafft haben, damit er das überleben konnte.“
    „ Ich war in Kämpfe verwickelt, sonst hätte ich seine Blutung früher gestoppt.“ Alva musterte ihn jetzt von oben bis unten.
    Ihr Blick blieb auf seinem rechten Unterarm hängen, deshalb hob er den Arm und begutachtete ihn und meinte: „Glatter Durchschuss, schon verheilt.“
    „ Du hattest wohl mehr Glück als John, bist ziemlich glimpflich davon gekommen.“
    Sie sagte das erleichtert, ganz ohne Vorwurf und Raven spürte das sehr wohl. Mit zusammengebissenen Zähnen schaute er zu John, der fast überall von getrocknetem Blut bedeckt war.
    „ Das hatte nichts mit Glück zu tun, Alva. John hat mich aus der Schusslinie gestoßen und sich auf mich geworfen.“
    „ Falls du jemals Zweifel hattest, ob wir dich als einen der unsrigen anerkennen, hast du jetzt deine Antwort bekommen.“
    „ Ihr habt mir niemals Grund für einen Zweifel gegeben.“
    Das war keine direkte Antwort, aber Raven musste zugeben, dass Alva meistens genau wusste, was in ihm vorging, obwohl er aus alter Gewohnheit äußerlich kaum eine Gemütsregung zeigte. Abgesehen von ein paar Reibereien in der Anfangszeit, war er für die Wächter längst einer von ihnen geworden. Dass er sich selbst oft außen vor fühlte, musste an ihm liegen. Das wurde ihm beim Blick auf Johns blutigen Körper endgültig klar.
    „ Dann machen wir uns mal an die Arbeit.“
    Alva gab John eine Transfusion mit seinem eigenen Blut und legte einen Tropf mit Morphium an. Leider halfen Schmerzmittel nur bedingt, da sie vom Vampirorganismus wie Gift bekämpft und schnellstens neutralisiert wurden.
    Raven hatte John für die Ärztin gerade auf den Bauch gedreht, damit sie an die Einschlusslöcher in seinem Rücken gelangte, als der stöhnend zu sich kam.
    „ Du bist wieder zu Hause, John“, informierte ihn Alva, „Ich werde mich jetzt um die Kugeln in deinem Körper kümmern.“
    Mit heiserer, schmerzverzerrter Stimme erkundigte sich John: „Ist Raven okay?“
    Die Ärztin stand am Kopfende und beugte sich über ihn, deshalb sah John wohl nicht mehr als ihren grünen OP-Kittel.
    „ Ja, Mann, aber nur weil du mir den Arsch gerettet hast.“
    „ Und Lara? Geht es Lara gut?“
    „ Sie ist wohlauf, John. Aber jetzt geht es hier erst mal um dich.“ Raven sah, dass Alva die Kiefer aufeinander presste, irgendwas stimmte nicht.
    Die Ärztin griff nach ihrem Skalpell. „Raven, du musst ihn ruhig halten, die Kugeln sitzen tief.- Das wird kein Spaziergang, John. Bist du soweit?“
    Der nickte und hielt sich mit beiden Händen an der Liege fest.
     

    „ Fast fertig John, das war die Letzte“, sagte Alva eine halbe Stunde später.
    Mit einem Klacken fiel das blutige Geschoss in die Schale zu den beiden anderen. Raven ließ seinen Freund erleichtert los.
    „ Gott sei Dank“,

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