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Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
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sich erhalten hatte. Der einzige Teil in ihm, den Ramón nicht mit Blut besudelt hatte.
    Tom hätte die Frau mit seinen Schlag durchaus töten können. Niemand würde Verdacht schöpfen.
    Das Genick der Frau zu brechen, wäre schnell und schmerzlos. Sie würde einfach nicht mehr aufwachen.
    Alles in ihm sträubte sich, dennoch hob er Laras Rücken an und legte seine Hand in ihren Nacken.
    „ Hassan! Was hast du da vor?“
    Boris war also doch nicht tot - leider.
    „ Der Boss wird sauer sein, wenn du die Frau umbringst. Und du weißt ja, was er mit deiner Mutter anstellt, wenn er sauer auf dich ist. Also mach ja keinen Blödsinn!“
    Am liebsten hätte er sich umgedreht und den Dreckskerl auf der Stelle getötet, doch seiner Mutter zu Liebe beherrschte er sich - wie all die Jahre, die bereits hinter ihm lagen. Jetzt musste er Boris schnell ablenken.
    „ Was war los, Boris? Hat dich eine schwache Frau umgehauen?“
    Vorsichtig hob Hassan die Bewusstlose auf seine Arme. Das letzte Mal, dass jemand vorsichtig mit ihr umgeht.
    „ Das waren ihre Hände, die sind gefährlich! Pass ja auf!“
    Boris nahm respektvoll Abstand, als er sich ihm näherte.
    „ Keine Ahnung was die Schlampe damit angestellt hat, aber ich war völlig gelähmt.“
    Hassan hob eine ihrer schlaffen Hände und musterte sie, entdeckte aber nichts Außergewöhnliches. Gelassen trug er die Frau daraufhin ins Haus und legte sie dort in einen bequemen Schaukelstuhl.
    „ Fesseln!“, befahl Boris beinahe panisch. „Und durchsuch sie nach weiteren Waffen. Ich muss wieder raus, Wache schieben.“
    Faulenzen war wohl der bessere Ausdruck. Als Boris draußen war, zog Hassan ein Portemonnaie aus ihrer Jacke. Dann durchsuchte er sie wie jeden Gefangenen routinemäßig und sehr gründlich nach Waffen. Dabei stieß er auf einen kleinen, aber scharfen Brieföffner, den sie, das musste er zugeben, ganz geschickt in ihrem Socken versteckt hatte.
    Einem Vampir würde sie damit kaum etwas anhaben, aber vielleicht hätte sie dadurch wenigstens die Möglichkeit, sich selbst das Leben zu nehmen, um der Folter entkommen. Er schob den Brieföffner noch tiefer in den Socken und schnürte ihren Stiefel wieder sorgsam zu.
    Statt die üblichen Plastikfesseln zu verwenden, riss er zwei Vorhangkordeln ab. Damit band er ihren Oberkörper samt Armen und Beinen an den Stuhl - nicht ganz so fest. Er würde es nicht schlimmer machen, als nötig. Die Frau hatte so oder so keine Chance mehr zu entkommen.
    Er war gerade beim letzten Knoten, als er Oskar hinter sich spürte.
    „ Seid ihr mit dem Wächter etwa schon fertig, Oskar?“
    „ Ganz sicher nicht, aber dein Boss spielt gerade sein eigenes Spielchen mit ihm.“
    Der hagere Vampir schlich um ihn herum und betrachtete neugierig die Gefangene.
    „ Aha, ein Mensch und noch dazu eine Frau, wie interessant. Das wird spannend.“
    Die Augen von Oskar verengten sich zu Schlitzen und er fügte misstrauisch hinzu: „Wie ich sehe, habt ihr die Gefangene mit Samthandschuhen angepackt.“
    Es war zu gefährlich, Oskars Aussage so stehenzulassen, also entgegnete er: „Ich wollte eurem neuen Spielzeug nicht wehtun, schließlich seid ihr ja der Fachmann dafür, nicht wahr?“
    Oskar grinste hässlich. „Ganz bestimmt sogar! Aber ausnahmsweise habt ihr alles richtig gemacht. Ein Bewusstloser, der aufrecht sitzt, kann einen Kreislaufkollaps bekommen. Dann wäre der schöne Spaß ja vorbei, bevor er angefangen hat. Und wenn man die Hände zu stramm fesselt, sterben die Finger manchmal ab und mit denen hab ich noch so viel vor.“
    Nun kam auch Ramón aus dem Keller und Boris schwirrte wie eine lästige Schmeißfliege um ihn herum, von wegen Wache halten.
    „ Aha, das ist also die Frau. Tom sagte, sie hat die Blüte?“
    „ Ja, ja! Im Nacken, Boss“, meldete sich Boris übereifrig und wollte schon nach der Frau grapschen. Doch Hassan war schneller und dabei behutsamer - unauffällig natürlich.
    „ Seltsam, da fehlt das Grün des Lebens“, meinte Ramón. „Hmm, das bedeutet, er hat nicht von ihrem Blut getrunken. Seltsam, wo es doch heißt, den Vampir sehnt es nach dem Blut seiner Gefährtin. Vielleicht ist dieser John gar nicht ihr Gefährte. Wer weiß, ob sie dann als Druckmittel überhaupt was taugt, aber das werde ich herausfinden. Dieser hartnäckige Wächter hat noch keine einzige brauchbare Information ausgespuckt.“
    Dabei blickte Ramón vorwurfsvoll zu Oskar.
    „ Nur nicht ungeduldig werden, Fürst, das braucht Zeit. Sie

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