Unsterblich geliebt
wirkte eindeutig frustriert,- aber ehrlich.
„ Wie lange?– Wie lange war ich weg?“
„ Jetzt trink das erst mal leer. Du bekommst ja kaum einen Ton heraus und dann werden wir in Ruhe alles besprechen.“
Das klang, als hätte dieser John einen Plan. Was um alles in der Welt war passiert und was hatte er mit ihr vor? Plötzlich kreisten tausend Gedanken in ihrem Kopf, aber der Presslufthammer sorgte dafür, dass alles ein Chaos blieb.
Ein entferntes Klopfen.
„ Das wird sicher Alva sein, ich geh an die Tür. Kann ich dich kurz allein lassen?“
„ Ich laufe schon nicht weg“, sagte sie gedankenlos dahin, doch er lächelte plötzlich.
„ Das ist ein guter Anfang.“
Wie meinte er denn das jetzt?
Unsicher blickte sie auf das Glas in ihrer Hand.
„ Hallo Lara. Ich bin die Ärztin hier, mein Name ist Alva. Du trinkst das jetzt aus und dann check ich dich kurz durch und geb dir etwas gegen deine Kopfschmerzen.“
Das resolute Auftreten der Frau mit Arztkittel und Tasche, sorgte dafür, dass sie ihrem Durst nachgab und das Glas in einem Zug leerte. Kaum hatte sie es abgestellt, ging die Ärztin routinemäßig mit Stethoskop und Blutdruckmanschette ans Werk.
„ Wenn sie meine zuständige Ärztin sind, hätte ich ein paar Fragen.“ Eigentlich viel mehr als nur ein paar. Aber diese Alva, die noch nicht mal ihren Nachnamen genannt hatte, fuhr unbeirrt mit ihrer Untersuchung fort. „Wie lange war ich denn weg? Ist das hier eine Privatklinik, oder …“
„ 4 Tage. Die brauchte dein Körper um sich zu erholen. Gott sei Dank hast du alles gut überstanden. Du warst in einem furchtbaren Zustand. Ohne Johns Hilfe hättest du nicht die geringste Chance gehabt.“
„ Alva, bitte“, mischte sich John ein.
„ Schmerzen im Bauchbereich? Oder anderswo?“
Sie hatte bemerkt, dass John sich umdrehte, als die Ärztin ihre Bettdecke zurückschlug, um ihren Bauch abzutasten.
„ Ich äh, hatte noch keine Zeit darüber nachzudenken.“
Diese Alva hob eine Augenbraue, blickte sie fordernd an.
„ Ich glaube, mein Bauch ist okay. Entschuldigung, aber mein Schädel brummt wie die Hölle. Ich habe Mühe klar zu denken.“
„ Gut. Dann gehen wir’s gemeinsam durch.“
Die Ärztin bewegte, tastete und drückte abwechselnd, während sie nachfragte… „Dieser Oberarm?“ „Ein leichtes Ziehen.“ „Brustkorb?“ „Nichts“ … „Linkes Bein?“ „Fühlt sich ein wenig steif an. Eigentlich tut es mir nur hier oben an der Schulter ein bisschen weh.“ „Kein Wunder, dein Schlüsselbein war völlig zertrümmert.“ Was?!
Fassungslos starrte sie auf ihre Schulter. Kein Gips, keine Bandage, nichts!
Die Ärztin deckte sie inzwischen wieder bis zur Taille zu.
„ Tja, ohne Bungee-Seil die Brücke runter tut weh, was?“
„ Alva, bitte!“, mischte sich John erneut ein, während die Ärztin sie tadelnd an sah. „Ich bin Ärztin, das musst du verstehen.“ Doch dann eroberte ein Lächeln ihr Gesicht. „Aber ich bin froh, dass du wieder in Ordnung bist.“
Warum blickte die Frau dabei John an?
„ Ich lasse dir noch ein Schmerzmittel da. 1-2 Tabletten alle 6 Stunden.“
Die Ärztin stand auf, packte zügig alle Sachen zurück in ihr Köfferchen und reichte John einen Streifen eingeschweißter Pillen.
„ Die Kopfschmerzen sind nur vorübergehend und die restlichen Beschwerden sollten innerhalb von zwei Tagen ganz verschwinden.“
Sie schnappte ihren Arztkoffer und wollte gehen.
„ Ähm, Moment mal! Ich habe immer noch eine Menge Fragen.“
„ Ich bin nur die Ärztin, Lara. Für deine Fragen ist John zuständig“
Die Frau gähnte erbarmungswürdig.
„ Tut mir leid, du hast in den vergangenen Tagen wenig geschlafen, oder? Immerhin warst du alle vier Stunden hier“, meinte John, aber Alva winkte mit einer beiläufigen Handbewegung ab. „Ich bin nun mal die Ärztin hier, das ist meine Aufgabe. Aber Agnus liegt mir schon in den Ohren, ich sollte mich, so bald meine Patientin wach ist, endlich mal richtig ausschlafen.“
Lara versuchte nochmal eine Frage anzubringen und öffnete den Mund, weiter kam sie aber nicht.
„ Mein ärztlicher Rat für heute: nimm eine Tablette, iss etwas und lass es dann ruhig angehen. Dein Kreislauf muss erst wieder in Schwung kommen, deshalb wirst du noch schwach auf den Beinen sein.“ An John gewandt meinte sie: „Sarah kocht gerade etwas Leckeres für euch zwei und bringt es nachher vorbei.“
Dann klopfte die Ärztin John auf die Schulter und lächelte
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