Unsterblich geliebt
sie währenddessen ihre noch steifen Beine. Kurz darauf war sie in der Lage sich zu ihm auf den Baumstamm setzen und hielt ihre Hände ans Feuer, nahm die behagliche Wärme in die noch etwas steifen Finger auf.
Am Lagerfeuer unterhielten sie sich noch eine Zeitlang über die herrliche Naturlandschaft. Dabei konnte sie zwei Dingen nicht widerstehen. Zum einen gönnte sie sich einen unauffälligen Blick. Sein oberster Hemdknopf stand offen und gab ein kleines Stück seiner muskulösen Brust frei, die einige feine, blonden Härchen zierten, die gleichen, die auch auf seinen kräftigen Unterarmen im Feuer schimmerten. Zum anderen lehnte sie sich erst ganz vorsichtig, dann aber mit mehr Mut leicht an seine Schulter. Albern, sicher, aber es fühlte sich unbeschreiblich gut an. Dass sie dabei warme, angenehme Schauer durchfuhren, hatte mit dem Feuer nichts zu tun.
Mit einem prickelnden Kribbeln erwachte auch eine Region ihres Körpers zum Leben, die seit Jahren stillgelegen hatte.
Plötzlich sah er sie von der Seite an und seine Nasenflügel bebten. Merkwürdig. Vermutlich leuchteten ihre Wangen gerade feuerrot auf. Mist.
Schnell stützte sie ihren Kopf in beide Hände.
„ Ich muss zugeben, es ist wunderbar hier bei Nacht im Schein dieses Feuers zu sitzen.“- Mit dir.
„ Keine steifen Glieder mehr, alles in Ordnung?“, fragte er skeptisch. „Ähm, ja. Ich hoffe nur, dass ich in dieser Dunkelheit auch den Rückweg zu meinem Jeep finde.“„Ich bin meistens nachts hier und kenne diese Wege wie meine eigene Westentasche.“
„ Soll das ein Angebot sein?“ Ja, sie stellte sich blöd an. Schließlich hatte sie sein Angebot provoziert, oder? Aber konnte sie diesem Fremden wirklich vertrauen? Etwas Unheimliches, Gefährliches war an ihm und irgendetwas verbarg dieser Mann. Vielleicht sollte sie besser einen Rückzieher machen.
Bevor er Gelegenheit zur Antworten hatte, meldete sich aber sein Handy und ihr war, als hörte sie ein Knurren. Er blickte aufs Display, wohl bloß eine SMS, aber seine Schultern sackten etwas herunter.
„ Tut mir leid, ich muss los. Die Arbeit ruft.“
Kapitel 11
Lara biss immer noch auf ihrer Unterlippe herum, während John aufstand. „Tut mir leid, ich muss sofort los.“
Statt einer Taschenlampe müsste sie sich einfach ein brennendes Stück Holz nehmen und dann… John streckte ihr seine Hand entgegen.
„ Gib dir einen Ruck, ich werde dich sicher zurück begleiten.“
Nur seine Hand ergreifen – ganz leicht, doch obwohl sie ihn so sympathisch fand, schrillten auf einmal alle Alarmglocken in ihr und sie hatte den Drang kopflos davonzurennen.
„ Vertrau mir, Lara.“ Sie sah in seine Augen und glaubte ihm.
Wegen der seltsamen Panik musste sie sich trotzdem zwingen, seine Hand zu ergreifen, doch sobald ihre Hände sich berührten, verflog die Angst. Sie wurde von einem Gefühl der Wärme und Geborgenheit überschwemmt, so intensiv, dass ihr beinahe ein tiefer Seufzer herausgerutscht wäre.
Dankbar ließ sich von seiner starken Hand hochziehen.
Irgendetwas schien aber auch in ihm vorzugehen, denn nach einem Moment, der sich unendlich auszudehnen schien, blickte er, ebenso wie sie, verwundert auf ihre Hände, als hätte sich gerade ein Zauber vollzogen.
Gemeinsam packten sie ihre wenigen Sachen zusammen und löschten das Feuer mit Sand. Auf dem Rückweg stolperte sie im Stockfinsteren schon nach den ersten Schritten. In einer unglaublich schnellen Bewegung hielt dieser John sie jedoch sicher am Arm fest. Daraufhin hakte er ihren Arm bei sich unter und führte sie so den Rest der Strecke bis zu ihrem Wagen.
Das wirkte richtig ritterlich auf sie.
Am liebsten hätte sie wie ein Kind reagiert, diesen John einfach wie einen herrenlosen Hund in ihr Auto gepackt und mit nach Hause genommen. Leider war sie kein Kind mehr.
„ Ah, ein Wrangler.“ Sie löste sich aus seinem Arm und strich liebevoll mit ihrer Hand über die Kühlerhaube, spürte beinahe, wie sein Blick dabei auf ihr ruhte.
„ Ja, ein Jeep Wrangler Sport TJ in der Farbe Flame Red, ich liebe ihn wirklich.“ „Offensichtlich eine wahre Liebe.“
Sie hätte schwören können, er hatte etwas Eifersucht in seinem Blick, schien aber neugierig zu sein, deshalb fügte sie genüsslich hinzu: „Diese Ausführung hat eine 4 Liter Maschine, 6 Zylinder, 184 PS, ein 6 Gang Schaltgetriebe und eine manuell zuschaltbare Vorderachse, außerdem seitliche Trittbretter aus Edelstahl und ein Lederlenkrad.“
Im Licht der
Weitere Kostenlose Bücher