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Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
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nach einer kurzen Stille: „Die Zeit des Rokoko-Stils nannten wir auch das Zeitalter der Décadence. Wenn du interessiert bist, hätte ich für dich ein paar lustige Anekdoten vom Hof Ludwig des XV. und Madame de Pompadour.“
    Ihm gelang es, sie aus ihrer Niedergeschlagenheit herauszuholen und bald weinte Lara Tränen vor Lachen, als er eine humorvolle Begebenheit nach der anderen schilderte.
    John wurde bewusst, dass er seit Elisabeths Tod nicht mehr so viel Freude gehabt hatte und Laras Lachen war der Hauptgrund dafür.
     

    ***
     

    Ungeduldig umkreiste Ramón Oskar, wie ein Raubtier seine Beute. Dabei genoss er es, dass Oskar sich ständig drehen musste, um ihm nicht im Rücken zu haben und immer nervöser wurde.
    „ Wie schreitet dein Plan voran, Oskar?“
    „ Die Falle ist schon aufgestellt, Fürst.“
    „ Wer weiß sonst noch davon?“
    „ Neben euch ist nur Boris, euer Stellvertreter, in den Plan eingeweiht. Er hat mit Jerry und Rick Poker gespielt, sie nebenher mit unseren Informationen gefüttert und dann ausgenommen.“
    „ Der alte Betrüger.“
    „ Ja, die beiden sind jetzt völlig abgebrannt und er hat ihnen gleich von dem hohen Kopfgeld erzählt, falls sie einen Wächter aufspüren und uns bringen.“
    Ramón hob eine Augenbraue. „Rick und Jerry? Die beiden Neuen? Die sind doch noch ganz grün hinter den Ohren und haben überhaupt keine Ahnung wie das Spiel hier läuft.“ Und damit meinte er nicht Poker.
    Oskars heimtückisches Lächeln wurde immer breiter.
    „ Ganz genau. Die sind noch nie einem Wächter begegnet.“
    Jetzt verstand der Fürst und klopfte dem hageren Mann zufrieden auf die Schulter.
    „ Sehr gut. Zwei unvorsichtigere Trottel hättest du kaum finden können.“
    Oskar rieb sich genussvoll die Hände.
    „ Sie werden ausgezeichnete Lockvögel abgeben, Blutfürst.“
    „ Wo treiben sie sich jetzt rum?“
    „ Na, wir haben ihnen gesagt, sie dürfen sich für ein paar Tage in der Stadt vergnügen und brauchen sich nicht zurückzuhalten, falls sie Lust auf frisches Blut bekommen.“
    Ramón grinste hämisch. „Du hättest ihnen genauso gut eine Zielscheibe auf den Rücken malen können!“
    Oskar lächelte schief. „Das wäre dann doch zu auffällig, oder?“
    „ Stimmt, sie werden auch so ein gutes Bauernopfer abgeben.“
     

    ***
     

    Lara gähnte herzhaft.
    „ Ich muss zugeben, das war die interessanteste Nacht meines Lebens, John. Aber für heute reicht‘s. Mein Schädel platzt gleich und ich bin völlig erledigt.“
    „ Kein Wunder, schließlich wurde heute deine ganze Welt auf den Kopf gestellt und du warst die ganze Nacht wach. Die Sonne geht schon bald auf.“
    „ Was? Schon so spät? Die Zeit verging wie im Flug.“
    „ Dann lass uns zurück gehen, ich muss jetzt auch rein.“
    John hielt ihr seinen Arm hin, wie ein Gentleman in früheren Zeiten. Sie musste darüber schmunzeln, ließ sich aber darauf ein und es gefiel ihr, sich dabei an ihn zu lehnen. Durch ein Gähnen unterbrochen, fragte sie: „Vorhin, als dir das Holzstück aus dem Fleisch gezogen wurde, da hatte ich den Eindruck, das selbst zu spüren. Ist das auch die Auswirkung der Symbiose?“
    „ Ja, tut mir leid. Du spürst das Echo meiner Empfindungen. Ich kann das nicht mehr rückgängig machen. Ich sagte dir ja schon, dass es nicht in meiner Absicht lag ohne dein Einverständnis diese Symbiose zwischen uns in Gang zu setzen. Bitte glaub mir.“
    Sie sah tief in seine bernsteinfarbenen Augen und glaubte ihm.
    Als sie die Stufen zur Terrasse erreichten, fasste sie seine Erklärung zusammen: „Also spüre ich deine alltäglichen Gefühle und Empfindungen nur, wenn ich mich darauf konzentriere. Aber wenn dir jemand ein Messer in den Bauch rammt, merke ich es auf jeden Fall.“
    John nickte.
    „ Aber das wird ja nicht passieren, oder?“, fragte sie beiläufig, aber Johns Schweigen und sein abgewandter Blick verrieten ihr das Gegenteil. Mist.
    „ Und du? Kannst du mich nicht spüren?“
    „ Leider nicht.“ Frustriert fuhr sich John mit der Hand durch seine Haare. „In deiner Gegenwart fühle ich mich blind und taub. Erst wenn ich dein Blut trinke, ist die Symbiose vollständig und wir sind für ewig verbunden …“
    „ Hör auf, bitte“, unterbrach sie ihn und wehrte mit ihrer Hand ab. „Das macht mir Angst. Ewig ist einfach zu – ewig für mich.“
    Sie blieb vor der Terrassentür stehen und John schien ihre Gedanken zu erraten. „Du willst lieber nach Hause, oder? Aber sieh‘ dich

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