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Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
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enorme Wucht aufgewandt, dass sie beide durch die Tür ins rettende Innere der Fabrikhalle katapultiert worden waren.
    Doch nun lag John völlig regungslos auf ihm.
    Blitzschnell kam Raven unter John hervor und zog ihn aus dem nun offenen Eingang, weiter in die Halle hinein, hinter die dicke Außenmauer.
    Er sah, wie sich neben John augenblicklich eine große Blutlache bildete. Trotz seiner übermenschlichen Schnelligkeit hatte John neben anderen Schusswunden einen gezielter Treffer am Hals abbekommen.
    „ Scheiße“, entfuhr es Raven, doch ihm blieb keine Zeit für einen schnellen Druckverband. Während durch die zerstörte Tür weiter geschossen wurde, zerbrach klirrend das Fabrikfenster über ihm. Ein Vampir sprang hindurch und stürzte sich mit einem langen Messer sofort auf ihn.
     

    ***
     

    Lara war gerade dabei, sich ihre Stiefel anzuziehen, als Quint, wie aus dem Nichts, in voller Lebensgröße vor ihr stand. Vor lauter Schreck fiel sie unelegant rückwärts auf ihren Po.
    „ Macht es dir Spaß, mich so zu erschrecken?“
    Kalt und ernst kam die Antwort: „Nein, mit meinem Puma draußen Fangen zu spielen, das würde mir jetzt Spaß machen.“
    „ Wildheart, richtig? Die hat mich auch Tode erschreckt, genau wie du.“
    „ Wie ich sehe, lebst du noch“, knurrte der Vampir.
    Neben ihm tauchte Sarah auf. Gott sei Dank.
    „ Sein Puma ist vermutlich das einzige, weibliche Wesen, dem er Zuneigung entgegen bringt.“ Sarah blickte flüchtig zu Quint, dann wieder zu ihr. „Ich dachte, du fühlst dich wohler, wenn ich auch mitkomme.“
    Und ob! Vor allem weil Quint sie jetzt argwöhnisch musterte. Sein kritischer Blick blieb ausgerechnet an ihren Stiefeln hängen.
    „ Gib mir deine Schuhe!“, forderte er scharf.
    „ Wieso?“
    Statt einer Antwort, drang nur ein leises, aber warnendes Knurren aus seiner Kehle. Ihr wurde schon jetzt mulmig, doch sie versuchte äußerlich ruhig zu bleiben. In spielerischer Genervtheit zog sie ihre Schuhe wieder aus, stand auf und reichte sie ihm widerwillig. „Bitteschön.“
    „ Du bist Schriftstellerin. Sicher ist sicher.“
    Quint tastete mit seinen Händen bis in die Spitzen der Schuhe. „Ich werde dafür sorgen, dass du keine Notizen über uns nach draußen schmuggelst.“
    Sie verschränkte rebellisch die Arme, vor allem aus Angst, ihre Hände würden gleich zittern.
    Dann ging er in die Hocke, legte die Schuhe vor ihr ab und streckte seine Hände nach ihren Beinen aus, hielt aber kurz inne. „Darf ich?“
    „ Du lässt dich von meiner Antwort doch sowieso nicht abhalten, oder?“
    „ Nein, aber meine Mutter hat mich zur Höflichkeit erzogen.“
    Sie stand in Socken auf dem Boden und hielt die Luft an. Das gefaltete Blatt Papier spürte sie ganz deutlich unter ihrer Fußsohle. Sie klammerte sich mit ihrem Blick an Sarah. In ihrer Gegenwart würde Quint ihr hoffentlich nicht die Kehle aufreißen. Oder doch?
    Quint drehte den Schaft ihrer Socken um, zog sie ihr jedoch nicht ganz vom Fuß. Als er damit fertig war, vermied sie es, erleichtert aufzuatmen und zog sich mit vor Angst verschwitzten Händen die Stiefel wieder an.
    „ Können wir jetzt gehen?“
    „ Ich bin noch nicht fertig mit dir“, meinte Quint grimmig und zeigte auf ihre Hüften.
    „ Stülp deine vorderen Hosentaschen nach außen.“
    „ Statt Höflichkeit jetzt Guantanamo?“, protestierte sie leise, tat es aber dennoch. Sein harter Gesichtsausdruck machte ihr klar, dass jeder Widerstand zwecklos war.
    Dann ging der Vampir mit den verwilderten roten Locken um sie herum. Sie versuchte ihre Atmung ruhig zu halten, was ihr schwer fiel. Um ihre Angst zu vertuschen, fragte sie taff: „Na, willst du mir nicht hinten in die Gesäßtaschen greifen?“
    „ Nein. Du gibst mir, was du in deiner linken Hosentasche versteckt hast oder ich schneide es mit dem Messer raus.“
    „ Mist.“
    In gespielter Entrüstung händigte sie ihm das Blatt aus.
    Sein stahlharter Blick durchbohrte sie. Dieser Vampir jagte ihr wirklich eine Heidenangst ein, doch sie würde nicht vor ihm kuschen. Ihr schlug das Herz bis zum Hals, als sie herausfordernd ihr Kinn reckte. „Hast du etwas anderes von mir erwartet?“
    „ Nein.“
    „ Kein bisschen sauer auf mich?“
    „ Nein, ich wäre sauer auf mich selbst, wenn ich das übersehen und so die Sicherheit von allen anderen hier gefährdet hätte.“
    Sie hielt seinem Blick stand und verengte ihre Augen. „Ich wollte mich nur erinnern. Ich hätte niemandem davon

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