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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Seine Mutter weiß das. Sie möchte jemanden bei ihm haben, der ihr viel schuldet. Jemanden, der vielleicht kein Dummkopf ist.«
    Vorsichtig sagte Lily: »Ist das die Gelegenheit, die mit dem Deal verbunden ist?«
    Wieder blitzte das flüchtige Lächeln auf. »Sehr gut. Wenn die Delegation so erfolgreich ist, dass Benessarai sich nicht blamiert, werde ich in der Öffentlichkeit zwar wenig Anerkennung erfahren, aber Lord Senessa wird Grund haben, sehr zufrieden mit mir zu sein.«
    »Und Lord Senessa hat das ganze Paket: Autorität, Macht und Herkunft.«
    »Sie gehört einer sehr hohen Klasse an.« Sie wählte eine Traube aus. »Vielleicht fragen Sie sich, warum ich Ihnen so viel von mir erzähle.«
    »Wenn Sie zu meinem Volk gehören würden, würde ich sagen, Sie versuchen, mich anzuwerben. Mich davon zu überzeugen, dass wir in einigen Punkten auf derselben Seite sind, damit ich das tue, was Sie wollen.«
    Alycithin schälte die Traube langsam. Ihre Nägel waren ein wenig länger als Lilys, schön geformt und irgendwie seltsam. Schmal, so als hätten sie eigentlich Krallen werden sollen, dann aber ihre Meinung geändert. »Ich würde sagen, wir verhandeln. Ich möchte, dass Sie verstehen, warum ich mit jemandem verhandeln würde, der in dieser Situation keinerlei Einfluss hat.« Nachdenklich betrachtete sie die gehäutete Traube, steckte sie sich in den Mund und biss zu. »Ich glaube, ich muss Ihnen noch mehr sagen. Lord Rethnas Welt ist im Chaos versunken. Nicht nur sein Land, sondern die ganze Welt. Die Königinnen sind dort. Beide. Sie wissen nicht, wie … erstaunlich … das ist. Seit über dreitausend Jahren haben die Königinnen nicht mehr gemeinsam Thalinol verlassen.«
    »Seit dem Großen Krieg?«
    Die Augenbrauen hoben sich. »Ja.« Sie machte eine Pause. »Ich weiß nicht, was Ihnen Ihr Wort, Ihr Versprechen, bedeutet. Sie schienen erstaunt zu sein, dass ich meines als bindend betrachte.«
    »Eigentlich nicht. Auch für Lupi ist ihr Wort in einem absoluten Sinn bindend. Sie achten sehr darauf, was sie versprechen. Äh … in meiner Kultur ist es sehr wichtig, sein Wort zu halten, aber nicht so uneingeschränkt. Wir glauben, dass es mildernde Umstände geben kann. Wenn ich nur dadurch, dass ich mein Wort breche, Leben retten kann, würde ich das tun. Aber es müsste tatsächlich der einzige Weg sein.«
    Alycithin betrachtete ihre Hände. Sie strich eine unsichtbare Falte aus der gelben Seide ihres Gewandes und sah dann hoch, um Lilys Blick zu erwidern. »Versprechen Sie mir, dass Sie das, was ich Ihnen nun sagen werde, für sich behalten werden?«
    »Nein.«
    »Nein? Sie antworten mir mit diesem einzigen, nackten Wort?«
    »Auch ich achte sehr darauf, welche Versprechen ich gebe. Erstens halte ich keine Informationen vor Rule zurück. Das tue ich nie. Meinem Boss verschweige ich nur sehr selten etwas, und nur wenn … Sie nennen es vielleicht einen Ehrkonflikt … wenn es einen Ehrkonflikt gibt. Wenn ich denke, es ist ehrenvoller, dass ich schweige. Das Versprechen, das Sie von mir verlangen, umfasst zu viel.«
    Ein Lächeln zupfte an Alycithins Mundwinkeln, wodurch sie noch mehr aussah wie eine Katze. »Versprechen Sie mir, dass Sie das, was ich Ihnen sagen werde, keinem Sidhe weitererzählen und es solange vor Ihrem Volk zurückhalten, wie es ehrenhaft für Sie ist?«
    Lily überdachte das Gehörte, suchte nach heiklen Stellen, die problematisch werden könnten, und fand keine. »Ich verspreche, es keinem Sidhe aus einer anderen Welt zu verraten und so lange vor meinem Volk zurückzuhalten, wie es ehrenhaft für mich ist.«
    »Sidhe aus einer anderen Welt? Aber auf der Erde gibt es keine … ich sehe, dass Sie es nicht näher erklären wollen.«
    Lily schüttelte den Kopf. Es war nicht an ihr, Arjenies Geheimnis zu verraten.
    »Nun gut. Ich akzeptiere diese Bedingungen. Versprechen Sie es?«
    »Ich verspreche es.«
    »Benessarai und Lord Rethna waren Freunde dritten Grades. Das ist in meiner Welt nicht bekannt. Auch sein Vater, Lord Thierath, weiß es nicht. Bekannt ist lediglich, dass Benessarai mit Rethna befreundet war, doch glauben alle, es sei eine Freundschaft fünften Grades gewesen. Er ist nicht der Einzige, der nun auf diese Weise entehrt ist, denn Rethna hatte viele Freunde unter den Lords vieler Welten, aber eine solche Verbindung birgt keine große Gefahr. Freunde fünften Grades mögen sich, aber es verbinden sie nur wenige Verpflichtungen. Ganz anders der dritte Grad.« Sie holte langsam

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