Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
nutzen. Langsam, so als würde es ihr widerstreben, sagte Lily: »Sie haben mein Handy.«
    »Ja.«
    »Wissen Sie, wie es funktioniert?«
    »Natürlich. Ich weiß nicht, wie das Gerät arbeitet, aber soweit ich weiß, verstehen die meisten Menschen in Ihrer Welt es auch nicht und nutzen trotzdem Telefone.«
    »Einer der Kontakte in diesem Handy ist eine Person, die Sidhe ist und als Mensch durchgeht. Reicht Ihnen mein Wort?«
    »Geben Sie mir Ihr Wort?«
    »Ja.«
    »Dann ja, dann glaube ich, dass es wahr ist.«
    »Würden Sie diese Person anrufen und ihr so viel von meiner Lage mitteilen, wie Sie können, ohne dass Sie sich damit unehrenhaft verhalten?«
    »Ja, vierundzwanzig Stunden nach dem Austausch. Aber Sie haben mir noch nicht den Namen der Person genannt.«
    Lily blickte hoch zur Decke. Drummond war noch nicht zurück. Sie sah auf ihre Hände hinunter. »Ich habe eine Frage zu dem Kodex. Erlaubt er Ihnen, mir zu helfen, meinen spirituellen Bedürfnissen nachzukommen?«
    Nun war es an Alycithin, verwirrt zu sein. »Es würde auf die Art der Hilfe ankommen, aber wenn es nicht gegen die Bedingungen meiner Vereinbarung verstößt, dann ja.«
    »Ich sehe entweder Tod oder Folter entgegen, vielleicht beidem. Ich muss meditieren, um mich für die kommende Tortur zu stärken. Es wäre mir eine große Hilfe, wenn ich dabei meinen Ring hätte.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, Lily. In dem Talisman auf Ihrem Ring ist
argui
– was bedeutet, dass ich die Stärke und die Art der Macht, die er hat, nicht abschätzen kann. Ich kann nicht sicher sein, dass Sie ihn nicht irgendwie nutzen werden, um zu entkommen.«
    »Wenn Sie mit
argui
meinen, dass da etwas ist, was aber nicht wirklich Magie ist, dann ist es dasselbe, was ich auch gespürt habe. Ich weiß nicht, wie man das nutzt, und ob ich es überhaupt nutzen könnte. Ich bin eine Sensitive. Ich kann Magie nicht nutzen. Ich möchte den Ring nur als Konzentrationspunkt während meiner Meditation haben.« Wenn sie mit einer groben Zeichnung des
toltoi
kurz zu Rule durchgedrungen war … und das war sie, dessen war sie sich sicher, selbst wenn sie nicht wusste, ob er auch nur ein einziges Wort »gehört« hatte. Wenn eine grobe Zeichnung das bewirken konnte, konnte sie mit dem eigentlichen Objekt sehr viel mehr erreichen.
    Alycithins hochgezogene Augenbrauen drückten höfliche Skepsis aus. »Die meisten Gegenstände, die
argui
beinhalten, werden als Konzentrationspunkte genutzt und gewöhnlich in spirituellen Praktiken. Sie … oh. Sie wissen wirklich nicht, was man Ihnen da anvertraut hat, nicht wahr?« Sie seufzte. »Es tut mir leid. Ich kann es Ihnen trotzdem nicht erlauben.
Argui
verhält sich unberechenbar. Es könnte Ihnen seine Natur zeigen oder durch Sie agieren, selbst wenn Sie es nicht bewusst wollen.«
    Dritter Strike und raus. Gut, dass sie kein Baseball spielte. »Wenn das so ist, darf ich dann darum bitten, mit einer Kerze allein gelassen zu werden?«
    »Selbstverständlich.« Alycithin schien erfreut zu sein, dass Lily um etwas gebeten hatte, das sie ihr gewähren konnte. »Auch mein Volk verwendet manchmal eine Kerze als Konzentrationspunkt. Das ist ausdrücklich im Kodex erlaubt. Ich werde die Flamme natürlich mit einem Zauber belegen müssen. Sie wird so lange brennen, wie Sie die Kerze nicht bewegen oder versuchen, etwas damit in Brand zu setzen.«
    Das hörte sich an, als wäre es ein schwieriger Zauber. Cullen bekäme das sicher hin, dachte Lily, aber nicht ohne größeren Aufwand. Für Alycithin dagegen schien es eine Kleinigkeit zu sein. »Danke.«
    »Wenn ich den Namen der Person erfahren dürfte, die ich, wenn es Zeit ist, anrufen soll?«
    »Arjenie. Arjenie Fox.«
    Einige Minuten später hatte Alycithin Sean zu sich ins Wohnzimmer gebeten. Lily saß auf einem Kissen auf dem Boden des Schlafzimmers, in dem sie aufgewacht war. Die Wände spielten Kammermusik, ein Stück, das Lily nicht kannte. Alycithin hatte die Kerze höchstpersönlich gebracht, während der bewaffnete Elf – Dinalaran – seine SIG auf Lily gerichtet hielt. Sie hatte leise mit der Hand über dem Kerzendocht gechantet, dann war dort wie aus dem Nichts eine Flamme erschienen.
    Elf und Halbling waren gegangen und hatten die Tür hinter sich geschlossen, zweifellos nicht ohne abzuschließen. Lily versuchte, zur Ruhe zu kommen. Ihr Herz raste. Ihr war leicht übel.
Drummond
, sagte sie.
    Nichts passierte. Kein weißer Nebel. Keine nervige, aber beruhigende geisterhafte

Weitere Kostenlose Bücher