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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Göttin verfüttert hat.«
    Alycithins Lippen kräuselten sich angeekelt. »Todesmagie?«
    »Das hat er vor, denke ich, ja. Zuerst will er vielleicht noch ein paar sehr unangenehme Dinge mit mir anstellen, aber anscheinend bin ich ein sehr leckerer Snack für
sie
. Todesmagie verstößt doch gegen eines der Gesetze der Königinnen, oder nicht?«
    »Aber diese Welt gehört nicht zu den Welten der Königinnen.«
    »So ein Pech aber auch.« Lily beschloss, dass sie so weit gegangen war, wie es möglich war, ohne zu wissen, was sie verhandelten. »Alycithin, ich bin verwirrt. Sie wollen etwas von mir, sind aber weder willens oder in der Lage, mir zu sagen, was, noch haben Sie mir etwas angeboten oder einen Hinweis darauf gegeben, was Sie anbieten würden. Bei Ihnen werden Verhandlungen möglicherweise so geführt, doch ich verstehe es nicht.«
    »Das ist frei heraus gesprochen.« Die Halblingsfrau spreizte die Hände. »Ich kann es Ihnen nicht sagen. Damit würde ich mein Wort brechen.«
    Das war sogar noch größeres Pech. Lily überlegte scharf. Alycithin hatte ihr all das nicht ohne Grund erzählt. Irgendwo in dem, was sie gesagt hatte, war ein Hinweis, ein Fingerzeig, doch sie wusste beim besten Willen nicht wo. Vielleicht hatte sie noch nicht die richtige Frage gestellt. »Können Sie mir sagen, was Sie Friar versprochen haben?«
    Das Lächeln wurde langsam tiefer. »Das kann ich tun. Ich habe zugestimmt, Sie wenn möglich als Geisel zu nehmen und Sie dann festzuhalten, bis Robert Friar mich benachrichtigt, dass er bereit ist, Sie gegen das Tarngerät einzutauschen. Während ich Sie festhalte, muss ich gewährleisten, dass Sie keine Waffen haben und keine Möglichkeit, Verbindung zu Ihren Leuten aufzunehmen. Ich soll Sie wissen lassen, dass Sie an ihn übergeben werden.«
    »Er wollte wohl, dass ich mir deswegen Sorgen mache, was?«
    »Das nehme ich an. Lily, Robert Friar ist Ihr
dielgraf
. Ihr Seelenfeind.«
    »Das könnte stimmen. Ist das alles, was Sie beide vereinbart haben?«
    »Oh, nein. Robert Friar war sehr genau, was seine Bedingungen anging. Weder ich noch meine Leute dürfen jemandem, der kein Sidhe ist, verraten, in welcher Lage Sie sich befinden, weder solange Sie meine Geisel sind, noch wenn Sie seine werden. Sobald Robert Friar mir sagt, dass er bereit ist, Sie zu übernehmen, muss ich den Austausch unverzüglich und ohne einen Versuch, die Bedingungen unserer Vereinbarung zu ändern oder zu erweitern, vornehmen. Von da an, wenn wir beide die Bedingungen unserer Vereinbarung eingehalten haben, sind wir beiderseits verpflichtet, innerhalb von vierundzwanzig Stunden nichts gegen den anderen zu unternehmen oder unsere Stellvertreter damit zu beauftragen.«
    »Ist das der genaue Wortlaut? Sie dürfen niemandem, der kein Sidhe ist, verraten, in welcher Lage ich mich befinde?«
    »Das ist der Wortlaut. Dennoch –« Sie hielt abwehrend die Hand hoch, als Lily etwas sagen wollte. »Sie haben angedeutet, dass jemand in Ihrer Welt ein Sidhe ist. Auch wenn diese Bedingung es zulassen würde, mit so jemandem zu sprechen, würde es doch gegen eine andere verstoßen. Ich habe geschworen, Sie festzuhalten. Würde ich Ihren Aufenthaltsort verraten, während Sie sich in meinem Gewahrsam befinden, würde ich gegen diesen Schwur verstoßen.«
    »Und wenn ich nicht mehr in Ihrem Gewahrsam bin …?«
    Alycithin lächelte. Es fehlte nicht viel, und sie hätte geschnurrt. »Ich habe nicht zugestimmt, dafür zu sorgen, dass Sie in Robert Friars Gewahrsam verbleiben. Nur, dass weder ich noch meine Stellvertreter vierundzwanzig Stunden lang etwas gegen ihn unternehmen.«
    Lily schnurrte nicht. Das, wollte sie sagen, ist Ihre Lösung? Ihr Handel?
    Aus der Sicht eines Halblings sah es vielleicht wie ein guter Handel aus. Vielleicht ließe Alycithin sich mit Freuden foltern und töten, wenn sie wüsste, dass sie gerächt würde. Vielleicht würde Lily auch so denken, wenn es ihr alleiniges Ziel wäre, Robert Friar zu töten.
    Das Problem war, dass sie wirklich gern am Leben oder zumindest größtenteils unversehrt bleiben wollte, bis Rule zu ihrer Rettung kam … was sicher lange, bevor die vierundzwanzig Stunden abgelaufen waren, geschehen würde. Denn sobald Lily sich von Alycithins Gabe entfernte, würde das Band der Gefährten wieder wirken.
    Alycithin wusste nichts von dem Band. Das war der Knackpunkt an ihrem Angebot. Und da sie nichts davon wusste, war sie auch nicht durch ihre Ehre gebunden, Lily davon abzuhalten, es zu

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