Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
Absicht der Dame gelegen hätte, uns vom Kämpfen abzuhalten, würde das Unwohlsein alle betreffen. So aber erlebt es nur der Rho.«
    Ein kurzes Schweigen entstand. Lily trank ihren lauwarmen Kaffee und folgte der Logik, bis sie ankam bei … »Ziehen wir wieder in unsere Wohnung oder dauert es zu lange, die Untervermietung aufzuheben?«
    Seine Brauen schossen in die Höhe und zogen sich dann finster zusammen. »Die Wohnung ist nicht sicher.«
    »Das habe ich nicht gefragt.«
    »Ich werde nicht –« Er brach ab und blickte zur Vorderseite des Hauses.
    »Ah, Seabourne ist zurück«, sagte Isen. »Ich frage mich, warum.«
    Lily wusste nicht, was sie gehört hatten, aber daran war sie gewöhnt. Einen Moment später klopfte es der Form halber an der Tür. Sie hörte, wie sie sich öffnete. Schritte eilten durch den Flur, dann stand Cullen mit grimmiger Miene vor ihnen. Er richtete den Blick auf Isen. »Ich hab’s. Ich weiß nicht, ob du willst, dass ich vor ihnen spreche.« Ein anmutiges Wedeln mit der Hand ließ darauf schließen, dass er Rule und Lily meinte.
    Isen seufzte und nahm noch einen Schluck Kaffee. »Ich bin wohl wirklich nicht auf der Höhe. Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.«
    »Ich weiß, warum der zweite Bann nicht aktiviert wurde.« Cullen machte eine lange, viel sagende Pause … und seufzte dann. »Ich hatte gehofft, es würde sich um eine von deinen komplizierten Intrigen handeln, aber das ist wohl nicht der Fall. Eigentlich gab es nur eine Möglichkeit. Es ergibt zwar keinen Sinn, aber es ist das Einzige, das Sinn ergibt.«
    »Sinn ist das, was deinen Ausführungen noch fehlt, fürchte ich.«
    Cullen trat ins Zimmer und ließ sich auf das Sitzkissen neben dem Fenster fallen. Er wandte sich direkt an Isen. »Als ich die Banne zog, habe ich dir gesagt, dass ich dich davon ausschließe. Ich kann nicht meinen Rho oder meinen Lu Nuncio fernhalten. Und Cynna auch nicht. Und da ich nicht jedes Mal, wenn ich kam oder ging, die Banne lösen und wieder aktivieren wollte, habe ich Zugangsberechtigungen eingebaut. Du, Rule, Cynna und ich können die Banne übertreten, ohne sie auszulösen.«
    Lily setzte sich aufrecht hin. »Moment mal. Willst du sagen, dass Rule oder Isen dein Dings geklaut hat? Oder Cynna?«
    »Mach dich nicht lächerlich. Wenn Isen dahintersteckte, hätte er mich schon längst unterbrochen, und Rule würde keinen Deal hinter Isens Rücken machen. Die Sache ist die: Es gibt nur zwei Arten, Zugangsberechtigungen in einen Schutzbann einzubauen. Man kann Muster der Personen einsetzen, die die Erlaubnis haben zu passieren, aber das ist schwerer, als es sich anhört. Cynna könnte es«, fügte er hinzu. »Sie kennt sich unglaublich gut mit Mustern aus. Aber das wäre viel Arbeit, und damals musste sie sich so viele Erinnerungen des Clans merken … Ich wollte sie nicht damit belasten, also habe ich auf Möglichkeit Nummer zwei zurückgegriffen. Ich habe Rule und Isen um ein wenig Blut gebeten.«
    »Ja«, sagte Isen. »Ich erinnere mich.«
    »Ich auch«, sagte Rule. »Aber ich verstehe nicht, was das mit dem Dieb zu tun haben soll, denn du hast uns ja gnädigerweise von der Liste deiner Verdächtigen gestrichen.«
    »Es bedeutet, dass die, die mit euch blutsverwandt sind, vermutlich auch passieren können.«
    Blutsverwandte … die Liste war verflixt kurz. Toby und Benedict. Was Isen und Rule betraf, waren das alle, von denen Lily wusste. Cynna hatte keine Geschwister, und ihre Mutter war tot. Ihr Vater lebte noch, aber er war in Edge. »Deine Verwandten auch, nehme ich an«, sagte sie zu Cullen.
    »Vermutlich. Aber ein Cousin wäre schon nicht eng genug verwandt. Zumindest glaube ich das. Außerdem ist Stephen ein Lupus, und der Dieb war ein Mensch.« Er strich sich mit gespreizten Fingern durchs Haar. »Mist, ich denke, diese Frage müssen wir –«
    Isens Telefon ertönte.
    Rules Vater hatte keine individuellen Klingeltöne für seine Anrufer installiert, deshalb konnte sie aus der zwitschernden Melodie nicht schließen, wer anrief. Aber es musste der Rho der Laban sein. Wer sonst hätte es um diese Uhrzeit sein können?
    Isen nahm das Telefon, betrachtete es dann aber, als hätte er vergessen, was es war oder wie und warum er es bedienen sollte. Doch bevor Lily sich ernsthaft Sorgen über eine beginnende Senilität machen konnte – worunter Lupi nicht litten –, drückte er die Empfangstaste. »Hallo.«
    Nicht zum ersten Mal wünschte sich Lily, so gute Ohren wie ein Lupus zu haben.

Weitere Kostenlose Bücher