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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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beinahe zerstört. »Hast du schon mit Ruben geredet?«
    »Er sagte, er würde einen Platz für mich finden, wenn ich wollte, vielleicht in der Recherche. Aber Recherche ist nicht meine Stärke. Oder ich könnte als Beraterin tätig sein. Wahrscheinlich werde ich das machen. Ich will nicht beim FBI bleiben, nur um auf der Gehaltsliste zu stehen. Das muss ich auch nicht. Die Nokolai würden mir, wenn ich wollte, ein Gehalt zahlen.«
    »Das wusste ich nicht.«
    »Normalerweise werden der Rhej vom Clan Unterkunft samt Gas, Wasser und Strom zur Verfügung gestellt, aber Rhej zu sein ist kein Vollzeitjob, deswegen haben die meisten noch eine normale Arbeit. Hannah auch, als sie noch jünger war, und ich hatte das ebenfalls vor. Aber wenn Krieg herrscht, ist das nicht mehr möglich. Wir haben darüber gesprochen.«
    »Mit ›wir‹ meinst du die Rhejes?«
    Cynna nickte. »Das sind alles unglaubliche Frauen. Ich dachte, es wäre vielleicht schwer für sie, mich zu akzeptieren. Sie haben Hannah so sehr gemocht. Sie war die Älteste, und sie alle … aber sie waren toll. Jedenfalls haben zwei von uns keine Lehrlinge – ich und die Rhej der Etorri –, und sie und ich haben uns ein paar Mal unterhalten. Wir waren beide der Meinung, dass wir die Erinnerungen nicht aufs Spiel setzen dürfen. Sie kündigt ihren Job, und ich gehe nicht zurück zum FBI .«
    Lily schwieg einen Moment. »Und das ist in Ordnung?«
    »Ja, und das weißt du auch. Es passt mir zwar nicht, mich hier auf dem Clangut zu verstecken, und ich werde meine Arbeit als Agentin vermissen. Aber ich bin kein Cop aus Überzeugung, so wie du. Ich gebe nichts auf, das wesentlich für mich wäre. Und dann ist da ja noch Ryder. Ich wusste, dass sich mit ihrer Geburt etwas ändern würde, aber nicht, wie sehr ich mich selbst ändern würde. In dem, was ich will.« Sie schüttelte den Kopf, als gingen ihr die Worte aus. »Jedenfalls wollte ich es dir heute und nicht später sagen, damit du mich verstehst. Ich möchte, dass du mir etwas versprichst.«
    »Wenn ich kann.«
    Cynnas Grinsen blitzte auf. »Clevere Antwort. Ich denke, das kriegst du hin. Wenn du meinst, ihr könntet mich in San Francisco brauchen, dann ruf mich an. Cullen wird es nicht tun. Und Rule auch nicht, dessen bin ich mir fast sicher. Ich will selbst entscheiden.«
    »Herrje, du wirst so schrecklich erwachsen.«
    Cynnas Grinsen wurde breiter. »Ja, nicht wahr? Also, tust du es?«
    Lily nickte. »Abgemacht.«
    »Gut. Danke. Ich glaube, du musst jetzt zurück.«
    »Ja, stimmt. Der Check-in ist um zehn, und bis dahin habe ich noch viel zu erledigen.« Lily trabte langsam los, aber als sie sah, dass Cynna sich wieder erholt hatte, zog sie das Tempo ein wenig an. Nach einer Weile sagte sie: »Alles verändert sich ständig, was?«
    »Die ganze verdammte Zeit«, bestätigte Cynna. Aber irritierenderweise hörte es sich an, als sei sie froh darüber.

14
    Rule wollte gerade das Haus verlassen, als Lily zurückkam. Er sagte ihr, er sei auf dem Weg zu Eric Snowdon, um Toby zu holen, berührte ihr Gesicht, als würde auch er es bedauern, dass ihnen kein Moment zu zweit blieb, und ging mit langen Schritten davon. Als Lily geduscht hatte, erst Ruben und dann die hiesige FBI -Außenstelle angerufen hatte, um ein paar ihrer Fälle zu delegieren, und ihren Eltern gesimst hatte, dass sie für eine Weile verreisen würde, war er zurück.
    Zusammen mit Toby. Und Emmy und Danny. Rule verschwand im Arbeitszimmer mit Isen, und Lily frühstückte zusammen mit der lauten und wissbegierigen Bande. Die drei Kinder stürmten wieder ins Freie, sobald sie die Pfannkuchen, die vorher in Ahornsirup ertränkt worden waren, verschlungen hatten. Anscheinend war der Auffrischungskurs in Selbstverteidigung für ihre Altersklasse auf heute vorgezogen worden.
    Lily fand es gut, dass der Clan seinen Kindern Selbstverteidigungstechniken beibrachte, doch sie hatte den Verdacht, dass der Sinn des heutigen Kurses vor allem darin lag, sie zu beschäftigen und sie müde zu machen. Nach der letzten Nacht waren alle überdreht. Aber es würde ihnen auch noch einmal vor Augen führen, dass man, wenn man jung und klein war, zwar Befehle befolgen und wenn nötig weglaufen oder sich verstecken musste, aber nicht hilflos war.
    Sobald Toby und seine Freunde verschwunden waren, erklärte José Lily, welche Vorbereitungen für die Reise getroffen worden waren. Die Gruppe der Wachen, die sie begleiteten, war schon aufgebrochen, als Lily noch schlief, denn sie

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