Unsterbliche Bande
Leuten ist schwer verletzt. Ich fahre hin. Lassen Sie jemanden bei Rucker. Benutzen Sie den Überfall, um sie zum Sprechen zu bringen, wenn Sie können.« Letzteres rief sie über die Schulter zurück, als sie an Rules Seite zu den Aufzügen strebte. »Wer hat dich angerufen«, fragte sie ihn leise, »wenn Murray schwer verletzt ist?«
»Patrick.«
»Patrick? Aber –«
»Ich hatte ihn zusätzlich Beths Team zugeteilt, als du Tony befragt hast. Die Angreifer haben im Treppenhaus ihres Gebäudes zugeschlagen – vier Männer, zwei von oben, zwei von unten. Beth ist nichts passiert. Murray hat mindestens eine Kugel in die Brust bekommen. Ich habe Patrick gesagt, er soll einen Rettungswagen rufen. Ich muss dort hin. Murray ist jetzt nicht bei Bewusstsein, aber wenn er so lange überlebt, bis die Sanitäter ihn einladen, könnte er aufwachen.«
»Richtig.« Schwer verletzte Lupi waren gefährlich. Murray könnte sich wandeln und dann jeden Versuch, ihm zu helfen, als Angriff verstehen. Rule war in der Lage, damit umzugehen. Sie versetzte dem Aufzugknopf einen kräftigen Stoß und überlegte, ob sie die Treppe nehmen sollte, aber sie befanden sich im zwölften Stock. Rule war möglicherweise schneller als der Aufzug, sie aber ganz sicher nicht. Der bestellte Wagen war wahrscheinlich ohnehin noch nicht vorgefahren.
Bergman trat zu ihnen. »Geht es Ihrer Schwester gut?«
»Ich glaube ja. Sie wurde von vier Männern angegriffen. Es könnte sich um versuchten Mord oder Entführung handeln, aber ich setze auf Letzteres. Wer schickt schon vier Männer, um eine einzelne junge Frau zu töten?« Sie sah Rule an. »Was ist mit den Angreifern passiert? Hat Patrick einen von ihnen festhalten können?«
»Wer ist Patrick?«, sagte Bergman.
Rule antwortete Lily, nicht Bergman. »Zwei sind tot. Einer ist entkommen. Einer lebt, ist aber schwer verletzt.«
Bergman machte ein missbilligendes Gesicht. »Hört sich an, als wäre es eine ziemliche Bescherung. Ihre Schwester hat doch sicher nicht ganz allein vier Männer abwehren können. Wer ist Patrick?«
»Einer von Rules Männern.« Wieder drückte Lily den Aufzugknopf und sah Rule an. »Ist die Polizei schon am Tatort?«
Er machte ein verdutztes Gesicht. Rule dachte nie daran, die Cops zu rufen.
»Irgendjemand hat sie sicher gerufen«, sagte Lily zu Bergman, als der Aufzug sich endlich öffnete. »Es wurde mindestens ein Schuss abgefeuert. Rufen Sie die hiesige Dienststelle an und bereiten Sie sie darauf vor, dass ich und Rule kommen.« Sie betraten die Kabine.
»Moment. Was meinen Sie damit: Er ist einer von Rules Männern? Hatten Sie mit so etwas gerechnet?«
»Nicht mit so etwas, nein.« Die Türen schlossen sich vor dem frustrierten Gesicht von Special Agent Bergman. Lily blickte Rule an. »Aber du schon. Du hast Patrick geschickt.«
»Doppelt genäht hält besser«, sagte er rätselhaft, als sich der Aufzug abwärts in Bewegung setzte. »Lily, die beiden Toten – Murray hat einen ausgeschaltet und Patrick den anderen. Aber der Schwerverletzte, das war Beth. Willst du, dass Patrick das auf seine Kappe nimmt? Ich muss ihn informieren.«
»Mist.«
24
»Natürlich«, sagte Lily. »Ich rufe dich später an. Nein, ich bin hier und … Das weiß ich. Ich sage ihr, dass du sie liebst und …« Geduldig lauschte Lily einer weiteren Liste von Dingen, die sie unbedingt tun sollte. Allzu schwer fiel es ihr nicht, denn sie wusste, diese Liste war die Art ihrer Mutter zu sagen, dass sie Beth liebte, und wenigstens machte dieses Mal ihre Mutter nicht Lily für das verantwortlich, was ihrer Schwester passiert war. Dieses Mal schien ihre Mutter ihr zu vertrauen. »Hm-hm. Nein, mach dir darum keine Gedanken – sie wohnt bei mir und Rule.«
Beth, die auf und ab gewandert war, blieb stehen, um sie böse anzusehen. »Nein, tue ich nicht.«
Lily bedachte sie mit einem viel sagenden Blick. »Ich muss jetzt auflegen. Ich möchte Beth nicht allein mit dem Polizisten lassen und … natürlich, das tue ich. Bye.«
»Sie kommt doch nicht her, oder?«, wollte Beth wissen.
Lily schob ihr Handy in die Hosentasche. »Nein, und du stehst tief in meiner Schuld, weil ich ihr gesagt habe, dass du noch mit der Polizei redest. Ruf sie später selber an. Und: Du wohnst bei mir und Rule.«
»Nein, tue ich nicht.« Beth nahm ihren wütenden Marsch durch den Wartesaal des OP wieder auf. »Habe ich nicht bewiesen, wie verdammt gut ich auf mich selbst aufpassen kann? Ich hab ihn einfach so umgestoßen.
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