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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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noch, glauben wir. Warum?«
    »Ich kenne einige Leute. Mein Clan kennt Leute, die ich nicht kenne. Erzähl mir von ihm.«
    »Er ist dick, ungefähr hundertfünfzig Kilo schwer. Zumindest hat er so viel vor fünf Jahren gewogen, als er in einer Bar namens Rats verkehrte. Er ist weiß, vielleicht fünfundfünfzig Jahre alt und hat einen Blitz auf die Stirn tätowiert. Er besitzt eine Luftgabe und Kontakte zur magischen Welt. An ihn wandte man sich, wenn man magische Gegenstände gestohlen haben wollte.«
    Tony nickte langsam. »Ich finde ihn für dich.«
    Einfach so? Nun, Rule hatte gesagt, dass Tony schon lange hier lebte. Vielleicht war er doch nicht so jung, wie er aussah. Warum sollte er es nicht versuchen? »Danke. Das ist eine der wenigen Spuren, die wir –«
    »Lily«, sagte Beth, die sich von ihrer Freundin gelöst hatte und Deirdre nun mit sich zog. »Du kennst doch Deirdre, oder? Und Deirdre, das ist Tony, dessen Nachnamen ich vergessen habe, tut mir leid. Tony, Deirdre Marks.«
    »Schön, dich kennenzulernen », sagte Tony ernst.
    Deirdres Augen wurden groß, als sie an ihm auf und ab sah. »Meine Güte. Ich meine … meine Güte.«
    »Lily, ich habe Deirdre das meiste erzählt, aber mir fiel sein Name nicht mehr ein. Du weißt schon – der jämmerliche Mistkerl, der versucht hat, mich zu entführen, den ich nicht wirklich tot sehen will, auch wenn er ein jämmerlicher Mistkerl ist. Ich habe seinen Namen vergessen.«
    Lily lächelte, doch nur innerlich, wo sich Erleichterung Bahn brach. »Robert. Sein Name ist Robert Clampett, aber auf der Straße nennt man ihn Little Mo.«

25
    Gut drei Stunden später hatte Little Mo die OP überstanden. Die Ärzte schätzten seine Chancen auf circa fünfzig Prozent, wenn er es durch die Nacht schaffte, auch höher. Beth war im Hotel, in einem kleinen, aber luxuriösen Zimmer auf ihrer Etage. Ihre Freundin Deirdre hatte sich entschlossen, die Nacht über bei ihr zu bleiben, was das Argument »Bring deine Freunde nicht in Gefahr« irgendwie zunichtemachte, aber wenigstens konnten sie bewacht werden.
    Murray war zum Clangut der Laban gebracht worden, einer kleinen Ranch vor der Stadt, die sehr viel näher lag als das Clangut der Nokolai. Hier holte sich auch der schwarze Drache seinen Lohn dafür ab, dass er einmal wöchentlich San Francisco überflog, eine der Gelegenheiten, bei denen die Laban von ihrer Verbindung mit den Nokolai profitierten: Dafür, dass sie Sam mit einer Kuh oder auch deren drei versorgten, wurden sie von den Behörden üppig bezahlt. Indem sie Murray unterbrachten, bekamen die Laban nun eine weitere Gelegenheit, ihr Gesicht wiederzugewinnen.
    Tony war irgendwo in San Francisco unterwegs, vermutlich auf der Suche nach Hugo. Rule war zurück im Hotel; dorthin war Lily gerade unterwegs.
    »Hast du schon gegessen?«, fragte Rule.
    »Ich habe für alle bestellt. Schlimm genug, dass ich sie so spät noch habe arbeiten lassen, da sollten sie nicht auch noch hungern. Du hast wohl schon gegessen, oder?«
    »Es ist neun Uhr fünfunddreißig.« Sollte heißen: Natürlich hatte er gegessen. Rule achtete immer darauf, dass er nicht zu hungrig wurde, denn sein Stoffwechsel brauchte viel Treibstoff. »Pizza oder Hamburger?«
    »Hamburger.«
    »Extra saure Gurken für dich.«
    Sie lächelte. »Richtig. Wir sehen uns in zehn Minuten.« Sie legte auf.
    »Eher in fünfzehn, bei diesem Verkehr«, sagte Scott. Er saß am Steuer, Lily vorn neben ihm, Mike und Todd saßen auf der Rückbank. Als Einheitsleiter hätte Scott eigentlich im Hotel sein müssen, aber sie hatte nicht widersprochen, als Rule ihr ihn und die anderen mitschicken wollte. Wenn sie eine mögliche Zielscheibe war, machte es Rule immer sehr zu schaffen, wenn sie sich trennten.
    Doch er hatte im Krankenhaus bleiben müssen, bis Murray transportfähig gewesen war, und Lily hatte nicht dort mit ihm zusammen warten können. In den Stunden, seitdem sie ihre Schwester im Hotel abgesetzt hatte, hatte sie mit ihrem Vater gesprochen, mit Ruben, ihrer Großmutter und dem Agenten, der mit der Abhörung von Jasper Macheks Telefonen betraut war. Von dort gab es nichts zu berichten. Als Nächstes nahm sie sich das Protokoll der Befragung durch das SFPD des Mannes vor, der vermutlich Little Mo und die anderen beauftragt hatte – Robert »Peep« Holland. Der Spitzname spielte auf seine erste Verhaftung an. Im zarten Alter von fünfzehn Jahren war er als Spanner verhaftet worden, obwohl er vermutlich, wenn man seine

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